Winterberg. Die Schirmbar in der Schneilstraße in Winterberg ist wieder besetzt. Ein Start-up will dort sein selbst gebrautes Bier unter die Leute bringen
Die Stimmung an diesem Donnerstagabend in der Schneilstraße in Winterberg ist - trotz 2G+ - exzellent. Schon von Weitem sieht man das Leuchten der runden Zeltkonstruktion. Die Schirmbar gegenüber dem Ski-Verleih Schneider auf dem Areal des Appartementhauses der smart Resorts GmbH hat wieder geöffnet. Doch diesmal sollen hier keine wilden Aprés Ski-Party stattfinden, versprechen die neuen Pächter des Objektes - ein junges Start-up-Unternehmen aus Frankfurt. Das neue Konzept: Ein sogenannter Wegbierkiosk am Berg.
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Menschen entspannt zusammenbringen
Zufrieden hebt Sven Weisbrich das Glas mit frisch gezapften Bier und prostet zu. Er ist der Geschäftsführer und Gründer der Frankfurter Brauunion. Der 43-Jährige hat seinen Job als Geschäftsführer einer großen Agentur an den Nagel gehängt, um gemeinsam mit drei Partnern Bier zu brauen und Menschen „entspannt“ zusammenzubringen, sagt er. „Schmeckt Ihnen das Bier?“, fragt Weisbrich und nimmt selbst einen kräftigen Schluck des Gerstensaftes. Das „FXXXXFXXXXR Helles“ sei ein ehrliches, süffiges Bier mit einer etwas herberer Note von dem man auch mal ein zweites und drittes trinken könne, sagt Weisbrich.
Dass das Bier nicht ausgeschrieben „Frankfurter Helles“ heißt, hat einen einfachen Grund. Es wird nicht in Frankfurt produziert, sondern im fränkischen Hallerndorf. Das könnte sich aber bald ändern. Die Pläne, in Frankfurt eine eigene Brauerei zu betreiben, liegen bereits in der Schublade, verrät Weisbrich. Doch neben dem Verkauf des Bieres hat man bisher zwei Wegbierkioske aus dem Boden gestampft. „Wir wollen, dass sich die Menschen dort entspannt treffen und gepflegt ein Bierchen trinken können“, sagt der Geschäftsführer. Und wer dort nicht verweilen kann oder will, nimmt sich sein Bier von dort einfach mit.
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Hessische Spezialitäten und gegrillte Sandwiches
Mittlerweile peitscht der kalte Wind von Außen gegen die Plastikplanen des Kiosks. Schneeflocken rieseln herunter. Die kleinen Heizstrahler im Zelt sorgen aber dafür, dass man mit einem wohligen Gefühl nach draußen schauen kann. Auf Barhockern sitzen die Gäste kreisförmig um die Bar. Auf 30 Quadratmetern gibt es Sitzplätze für 24 Leute. Die bekommen dann frisch gezapftes Helles vom Fass und in der Flasche, heißen Kaffee und Kakao, gegrillte Sandwiches und viele hessische Spezialitäten gegen den Durst, verspricht Weisbrich. Die Lage des Kiosks sei optimal, erklärt der Geschäftsführer. Besonders in der Hauptsaison kommen hier viele Ski-Touristen lang. Doch auf Halligalli nach der Abfahrt braucht niemand zu hoffen.
Auf DJ Ötzi wird verzichtet
„Wir spielen hier keine Musik von DJ Ötzi“, sagt Weisbrich und lacht. Gerne könnte die Musik schon mal lauter sein, dann sei aber spätestens um 22 Uhr Feierabend. Er und seine Geschäftspartner hätten sich für eine Expansion nach Winterberg entschieden, weil „dieser Ort hier einfach wunderschön ist und so viel zu bieten hat“, schwärmt er. Vielen in Frankfurt sei es gar nicht bewusst, dass man hier so viel erleben könne. Er sei davon überzeugt, dass mit dem Engagement seines Start-ups Werbung für Winterberg in Frankfurt machen könne. Bei der Expansion habe man sich auch für Winterberg entschieden, da Weisbrich hier viele persönliche Kontakte hat, die ihm bei seinem Vorhaben unterstützten. Seit einiger Zeit wird das Helle sogar schon im Blackwater Irish Pub ausgeschenkt. Der Geschäftsführer betont, dass es sich bei dem Kiosk nicht um eine kurzfristige Pop-up-Aktion handele: „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, sagt er.