Medebach. Die Stadt Medebach greift für die Zukunft ihrer Bürger tief in die Tasche. In der jüngsten Ratssitzung war dies Thema.

Der Hohoff-Kindergarten in Medebach hat Zuwachs bekommen – sowohl an Fläche als auch an Gruppen. Die monatelangen Bauarbeiten, bei denen ein Obergeschoss auf das bisher einstöckige Gebäude gesetzt wurde, sind abgeschlossen.

Durch den gewonnenen Platz konnte die räumlich beengte Situation im Kindergarten entzerrt und eine zusätzliche U3-Gruppe eröffnet werden. Der Stadtrat begann deshalb am Donnerstag seine Sitzung eine Stunde früher, um sich das fertige Gebäude anzusehen.

Corona verhagelt Einweihungsfeier

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte im Sommer keine offizielle Eröffnung stattfinden können. Durch den Um- und Ausbau ist der 1975 eingeweihte Kindergarten zu einer optisch sehr ansprechenden Erscheinung mit lichtdurchfluteten, großzügigen Räumen geworden, die von den pädagogischen und technischen Ansprüchen her auf dem neuesten Stand sind. Das leicht geneigte Dach ist mit Gras eingesät.

50 Kinder im U3-Bereich

148 Kinder besuchen den Hohoff-Kindergarten momentan, davon 50 davon im U3-Bereich.

Sie werden von 30 Mitarbeiterinnen betreut.

Insgesamt gibt es in dem erweiterten Hohoff-Kindergarten acht Gruppen.

Eigentümerin des Gebäudes samt Außengelände ist die Stadt, die es an den Träger des Kindergartens vermietet. Die gesamten Investitionskosten incl. des Kaufpreises für das Gebäude belaufen sich auf rd. 1,8 Mio. Euro - „Eine gute Investition in die Zukunft von Medebach“, wie Bürgermeister Thomas Grosche bei der Besichtigung fallen ließ.

Der Hohoff-Kindergarten bildet zusammen mit dem Kindergarten Maris Stella in der Schulstraße das Familienzentrum Medebach. Momentan stehen in der Kernstadt 185 Kindergartenplätze zur Verfügung. In den vergangenen Jahren zeigt sich hier durch Familienzuzüge und veränderte Betreuungsbedürfnisse ein stetig wachsender Trend ab.

Nächste Baumaßnahme auf Schirm

Die nächste große Baumaßnahme in Medebach wirft bereits ihre Schatten voraus. Über 40 Jahre ist die Dreifachturnhalle am Schulzentrum alt, deshalb ist sie Teil der bereits beschlossenen Städtebau-Maßnahmen. Voraussichtlich im Frühjahr 2023 sollen hier die Arbeiten starten.

Die nächste große Baumaßnahme in Medebach wirft bereits ihre Schatten voraus. Die über 40 Jahre alte Dreifachturnhalle soll von Grund auf saniert werden
Die nächste große Baumaßnahme in Medebach wirft bereits ihre Schatten voraus. Die über 40 Jahre alte Dreifachturnhalle soll von Grund auf saniert werden © Rita Maurer

Damit rechtzeitig Fördermittel beantragt werden können, wurden den Ratsmitgliedern die erforderlichen Maßnahmen vorgestellt. Technik, Umkleiden, sanitäre Anlagen, Heizung, Böden und Fenster sind veraltet und müssen erneuert werden. Es soll außerdem einen neuen Zugang von der Westseite her geben, mit dem die Halle samt Tribünen und der bisherige Kraftraum barrierefrei erreicht werden können.

Die Außenhülle bleibt bestehen, vorhandene Risse werden saniert. Eventuell kann künftig eine Photovoltaik-Anlage installiert werden, hier sollen die politischen Entwicklungen noch abgewartet werden.

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Die Gesamtkosten würden sich nach jetzigem Stand auf knapp 1,9 Mio. Euro belaufen. Es besteht Aussicht, aus dem Städtebauförderprogramm (60 Prozent) oder aus dem Investitionspakt Sport (90 Prozent bei einem Höchstbetrag von 1,5 Mio.) Fördermittel zu bekommen. Bürgermeister Thomas Grosche betonte, man wolle keiner Luftschlösser bauen, sondern die Dreifachturnhalle in ihrer bewährten Funktionalität auf den aktuellen Stand bringen, um sie danach wieder Jahrzehnte lang nutzen zu können. Vorgesehen ist, in ca. einem Jahr die einzelnen Gewerke ausschreiben zu können.

Förderanträge einreichen

Der Eigenanteil an den Kosten für die Sanierung betrifft größtenteils die Haushalte 2023 und 2024. Bis dahin hoffe man, dass sich die sehr angespannte Situation bei den Baupreisen beruhigen wird. Im Frühjahr 2023 könnten dann die Bauarbeiten starten, so dass die Halle im folgenden Winter wieder für die Schulen und Vereine zur Verfügung stünde.

Die einzelnen Schritte werden im Rat zu gegebener Zeit ausführlich diskutiert, aktuell sollen die Förderanträge fristgerecht auf den Weg gebracht werden.