Brilon. Die Michaelis-Kirmes in Brilon sollte erst wegen Corona ausfallen – jetzt findet ein Ersatz-Fest statt. So fanden die Besucher die Kirmes „light“
„Endlich wieder Kirmes!“ Wenn, auch keine richtige, denn das Coronavirus ließ das gewohnte muntere Kirmestreiben in der gesamten Innenstadt von Brilon vom Törchen bis zur evangelischen Stadtkirche noch immer nicht zu. Folglich mussten sich die Briloner mit einer Michaeliskirmes in „Light-Format“ auf dem historischen Marktplatz und in der Fußgängerzone begnügen.
Bürgermeister und Briloner Waldfee flanieren wieder zusammen
Die Brilonerinnen und Briloner wussten das Angebot zu schätzen – und nicht nur am Samstag kamen die Familien mit ihren Kindern und es herrschte viel Betrieb rund um den Markt. Nachdem der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr die Besucher des Wochenmarkts unterhalten hatte, kurvte am Samstagnachmittag wieder einmal Emanuel Immergrün mit seiner Schubkarre bei seinem Gartenwalk-Act in der Fußgängerzone herum und S.o.S., die Sultans of Swing, luden zu einem kurzen Zwischenstopp ein. Auch die Briloner Waldfee Zoe Tilly war mit Bürgermeister Dr. Christof Bartsch unterwegs und meinte hocherfreut: „Endlich wieder einmal ein richtiger Termin in der Öffentlichkeit“.
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Am Sonntag war Oliver Kessler in seinem neuen Zirkus-Kostüm gar nicht zu übersehen und „The Poor BoysnGirls“. In Brilon ebenfalls keine Unbekannten servierten Jung und Alt im Bereich des Volksbank-Centers flotte Klänge. Da auch das Wetter wider Erwarten weit überwiegend mitspielte, war reichlich was los und der schon länger geplante ausgiebige Einkaufs- und Schaufensterbummel im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags des Briloner Einzelhandels“ konnte stattfinden.
Endlich wieder Leben in der Stadt
Somit hatte die „Kirmes Light“ schon recht viel mit dem Altstadtfest gemeinsam, das in diesem Jahr leider auch ausfallen musste. Aber was soll‘s, endlich war wieder Leben in der Stadt.
Natürlich wurde das Wahrzeichen der Briloner Kirmes, das Riesenrad auf dem Marktplatz, sowie auch die anderen großen Fahrgeschäfte, wie der Auto-Scooter, der Musik-Express oder andere „Renner“ vermisst. Aber zumindest brauchten die Kinder nicht auf ihre Runden mit einem der Karussells „Rund um den Kump“ verzichten. Das Angebot richtet sich in erster Linie an sie.
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Allerdings suchten die Besucher die Bierbude oder einen Würstchenstand doch vergeblich. Dieses Angebot lasse sich aufgrund der derzeit geltenden Corona-Verordnung nur mit sehr großem Aufwand umsetzen, so der Bürgermeister. Von diesem „Defizit“ profitierte hingegen die heimische Gastronomie, denn in den Biergärten, Eisdielen und Straßencafés war nur mit Mühe ein Platz zu ergattern. Auch die Stände auf dem Markt und beim Krammarkt ums Rathaus dürften nach so langer Abstinenz ihren Schnitt gemacht haben.
Ob beim Kauf von Süßigkeiten, Crepes oder gebrannten Mandeln und Eis sowie von Fischbrötchen war meist Schlange stehen angesagt. Trotz des coronabedingt bescheidenen Rahmens, alles in allem eine runde Sache und Einzelhändler Stefan Scharfenbaum brachte es schon am Samstag auf den Punkt: „Besser als gar nichts“.