Winterberg. Noch sind Corona-Schnelltests für Bürger und Gäste noch kostenlos. Was ändert sich, wenn das künftig nicht mehr so ist im Urlaubsort Winterberg?
Noch sind die Corona-Schnelltests kostenlos. Doch ab 11. Oktober soll sich das ändern. Gratis sind sie dann nur noch für Personen, die nicht geimpft werden können und für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt. Wir haben nachgefragt, welche Auswirkungen das vor Ort in Winterberg hat.
+++Aktuelle Infos zur Corona-Lage im HSK finden Sie in unserem Newsblog +++
Das sagt der Tourismus-Experte
„Für den Tourismus war das Thema Schnelltests von Anfang an ein wichtiges Thema und das wird auch weiter noch so bleiben. Deshalb werden wir auch weiterhin ein Test-Angebot parat halten“, erklärt Winfried Borgmann, Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH. In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Corona-Tests an der Teststelle am Oversum rückläufig: Der Höchststand war im Juni mit 11.000 Tests erreicht, im Juli waren es fast 6000, im August 5000 und im September wird die Zahl voraussichtlich unter 3000 bleiben, so Borgmann.
Lesen Sie auch: Winterberg: WG bietet Demenzkranken ein besonderes Zuhause
Seine Einschätzung: „Aus touristischer Sicht ist es sinnvoll, das Angebot so lange aufrecht zu erhalten, bis wir eine Impfquote erreichen, die Tests unnötig macht.“ Solange die 3-G-Regelung noch gelte (getestet, geimpft, genesen) halte er es für richtig, die Test-Option auch anzubieten, wenn es sich um ein kostenpflichtiges Angebot handele. Er gehe aber davon aus, dass sich künftig nur noch diejenigen testen lassen werden, die unbedingt einen Nachweis benötigen.
Keine Kosten für Kontaktpersonen-Tests
Zurzeit gibt es im HSK 107 aktive Teststellen. Auf Anfrage teilte der Kreis mit, dass die Zahl der täglichen Testungen zurück gehe. Teilweise kommen auch noch neue Schnelltest-Stellen hinzu. Man könne allerdings nicht sagen, wie sich das Angebot der Teststellen in den nächsten Wochen verändern wird.
Der Kreis weist darauf hin, dass es auch weiterhin für Personen mit Symptomen sowie für Bürgerinnen und Bürger, die mit infizierten Personen in Kontakt standen (Kontaktperson ersten Grades) kostenlose Tests geben wird und, dass sich kostenpflichtige Tests sich auf Freizeitaktivitäten wie z.B. den Besuch eines Theaters oder einer Gastronomie beziehen.
Das sagt der Apotheker
Auch Apotheken-Sprecher Jürgen Schäfer hält es für sinnvoll, weiterhin Teststellen vorzuhalten. Er weiß aber auch, dass das für viele seiner Kollegen ein Angebot ist, dass für sie zu aufwändig ist. Persönlich hält er es für sinnvoll, weiterhin kostenlose Tests anzubieten. Er befürchtet, dass es sonst immer mehr Fälle geben könnte, die versuchen, irgendwie einen Test zu umgehen. Außerdem sei es sinnvoll, wenn sich Menschen in bestimmten Situationen aus Fürsorge gegenüber ihren Menschen sicherheitshalber testen lassen, auch wenn sie geimpft sind. Der Winterberger Apotheker befürchtet, dass künftig weniger schnell Entwicklungen der Corona-Lage deutlich werden, wenn sich weniger Menschen testen lassen. Und, dass in der Folge möglicherweise auch weniger schnell darauf reagiert werden kann.
Lesen Sie auch: Das erwartet Besucher im Ferienpark Landal in Winterberg
Das sagt die Freizeitspaß-Anbieterin
Komplett einstellen will ab 11. Oktober der Indoorspielplatz Monkey Island sein Teststellen-Angebot. Bisher können sich dort Bürger/innen und Gäste kostenlos testen lassen. Inhaberin Stefanie Prisco gegenüber der WP, dass bereits jetzt die Zahl der Tests stark rückläufig sei. Viele ihrer Gäste seien inzwischen geimpft. Ein Problem sieht sie allerdings auf viele Anbieter der Freizeitbranche mit Blick auf die Herbstferien, denn bisher sei es so, dass Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren als getestet gelten, da sie in der Schule regelmäßig getestet werden. Sie fragt: „Aber was ist denn in den Herbstferien, wenn keine Schule ist? Da wünsche ich mir Klarheit und eine Lösung.“