Marsberg. Lüften, Luftfilter – und Plexiglas zwischen Schülern? Die Stadt Marsberg diskutiert mehr Corona-Schutz im Klassenzimmer. Details der Überlegungen
Sandra Pohlmeyer, Ratsmitglied der SPD und Ortsbürgermeisterin von Niedermarsberg, meldete sich in der jüngsten Sitzung des Stadtrates Marsberg unter Mitteilungen und Anfragen zu Wort. Sie machte darauf aufmerksam, dass Eltern von schulpflichtigen Kindern nach Maßnahmen rufen würden, damit der Präsenzunterricht aufrechterhalten werden könnte und fragte in die Ratsrunde, ob Luftfilteranlagen für Kitas und Schulen für unter 12-Jährige da nicht sinnvoll seien, sowie Plexiglasscheiben zwischen den Sitzplätzen.
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Bürgermeister Thomas Schröder: „Natürlich liegt uns das Wohl der Kinder am Herzen.“ Es stehe eine Konferenz zwischen den Bürgermeistern und der Minister diesbezüglich an. Das Temperaturproblem bliebe allerdings, denn Fensterlüften sei immer noch der wirksamste Virenschutz. Den Vorschlag, Plexiglasscheiben zwischen den Sitzplätzen anzubringen, werde die Verwaltung überprüfen, versprach der Bürgermeister weiter.
Lüftungsfilter seien für Räume der Kategorie 2 angebracht, dort wo die Fenster nicht zum Lüften geöffnet werden könnten, so Schulamtsleiter Hubert Aßhauer. Sämtliche Klassenräume (33 der Grundschulen und zehn der weiterführenden Schulen der Klassen 5 und 6) gehörten der Kategorie 1 an. Das bedeutet, dass sie mit guten Lüftungsmöglichkeiten ausgestattet sind. Gefördert werden aber nur Klassenräume der Kategorie 2. Das betrifft einen Raum der Offenen Ganztagsgrundschule in Giershagen. Das Fenster lässt sich nur kippen. „Das Fenster wird vergrößert werden“, so Aßhauer weiter auf Nachfrage der WP. Die Stadtverwaltung will jetzt ein Lüftungsgerät probeweise in einem Klassenraum installieren.
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Auch die Sporthallen sind begutachtet worden. Duschräume die derzeit nicht genutzt werden, sollen als Umkleidekabinen genutzt werden, um die Belegung zu entwirren.
Zuschuss Kulturring Marsberg
Der Kulturring Marsberg erhält von 2022 bis 2026 jährlich einen Zuschuss von 25.000 Euro. Das ist eine Erhöhung um 3050 Euro im Jahr. Dass eine Erhöhung notwendig sei, machte der Kulturring darin fest, dass die Veranstaltungsorganisation aufgrund der Conrona-Pandemie immer weiterreichende organisatorische Maßnahmen erfordere, die mit erheblichen Mehraufwendungen verbunden seien. Zudem würden die Preise für Übernachtungskosten, Künstlerhonorare sowie Licht- und Bühnenequipment ständig steigen.
„Mit Schwert und Kreuz“
Das Museum der Stadt Marsberg erhält einen einmaligen Zuschuss von 25.000 Euro für die Finanzierung der Sonderausstellung „Mit Schwert und Kreuz – Karl der Große – Sachsen und die Eresburg“ anlässlich des 1250-jährigen Jubiläums in Obermarsberg.
Der Zuschuss soll zur Veranstaltungsorganisation, Planung und Durchführung verwendet werden. Die Summe wird zudem für die Ausleihung von Ausstellungsobjekten, den Erwerb hochaufgelöster Digitalisate, Foto- und Textrechte sowie Transportkosten und Versicherungen der einzelnen Ausstellungsobjekte benötigt.
Neue Orpebrücke in Udorf
Die Brücke über die Orpe in Udorf ist marode und soll erneuert werden. Aus Kostengründen war ursprünglich ein Neubau als Wellstahlprofildurchlass vorgesehen. Der Hochsauerlandkreis hatte Bedenken bezüglich der Sicherheit angemeldet, weil sich die Abflussmöglichkeit dadurch verringern würde, was auch das Ingenieur-Büro bestätigte.
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Jetzt soll eine konventionelle Brücke gebaut werden. Geschätzte Gesamtkosten: 580.000 Euro. 380.000 Euro mehr als der ursprünglich geplante Ersatzbau gekostet hätte. Der Stadtrat stimmte dem einmütig zu. „Eine absolut richtige Entscheidung“, verwies Bürgermeister Thomas Schröder, auf das jüngste Hochwasser in Udorf. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr erfolgen, die Umsetzung ist für das nächste Jahr geplant.
Gedeckt werden die Mehrkosten durch Mehreinzahlungen „Anbau Kindergarten Meerhof“ und dem Gewerbegebiet Westheim II.
Straßen- und Wegekonzept
Elternbeitrag
Für Februar und Mai 2021 werden die Eltern von der Zahlungspflicht des Elternbeitrages für die offenen Ganztagsschulen im Primarbereich zum Teil befreit. Dies gilt auch für Eltern, die ihre Kinder aufgrund fehlender eigener Möglichkeiten in die Notbetreuung gegeben haben.Für den Februar brauchen die Eltern gar keinen Beitrag zu zahlen. Für die Monate März bis Mai übernehmen die Eltern 50 Prozent des zu zahlenden Beitrages. Die andere Hälfte teilen sich die Kommune und das Land.
Der Rat stimmte der Fortschreibung des erstmalig im September 2020 beschlossenen Straßen- und Wegekonzeptes für einen Vierjahreszeitraum zu. Die Maßnahme „Auf dem Hüwel“ in Oesdorf wurde in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates ausgiebig diskutiert. Auf Antrag der SPD wird sie jetzt um ein Jahr aufgeschoben. Ursprünglich war sie für 2022 geplant.
Das Konzept ist seit Anfang des Jahres Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln im Zusammenhang mit den ergänzenden Vorschriften zur Entlastung von Straßenausbaubeitragspflichten. In ihm ist vorhabenbezogen darzustellen, wann technisch, rechtlich und wirtschaftlich sinnvoll welche Straßenunterhaltungsmaßnahmen möglich sind und wann beitragspflichtige Maßnahmen erforderlich werden können.
Das Konzept ist mindestens alle zwei Jahre fortzuschreiben. Es soll eine fundierte Grundlage für künftige dem Rat der Stadt obliegende Entscheidungen zur Mittelbereitstellung sein und auch für die Bürger eine transparente Informationsgrundlage für künftige Straßenausbaumaßnahmen bilden. Baumaßnahmen an Wirtschaftswegen werden in dem Straßen und Wegekonzept nicht erfasst.