Hochsauerlandkreis/Brilon. Jetzt gibt es im HSK an 27 Schulen Corona-Fälle mit über 300 Quarantänen. Kinder werden mit Symptomen geschickt. Der ärgerliche Fall aus Brilon:

In sechs neu hinzugekommenen Schulen imHochsauerlandkreis von nun insgesamt 27 wurde für null bis 66 Personen eine Quarantäne angeordnet. Die Zahl der Quarantänen an Schulen im HSK steigt damit deutlich über 300 an insgesamt 27 Schulen. In einer Grundschule mit den 66 Kindern sind drei Klassen mit jeweils einem positiv getesteten Schüler betroffen. „Es handelt sich um die Grundschule Ratmerstein in Brilon“, sagte HSK-Sprecher Martin Reuther der WP. Dass Kinder mit möglichen Corona-Symptomen zur Schule geschickt werden, sei kein Einzelfall. „Das ist leider ein allgemeines Phänomen.“ Das Problem: Wer bereits Symptome aufweist, ist infektiöser als jemand, der „nur“ positiv getestet wurde. Dem Gesundheitsamt sind dann die Hände gebunden. Die gesamte Klasse muss in Quarantäne.

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Corona-Fälle und Quarantäne: Appell an Vernunft der Eltern

Die Ratmerstein-Grundschule in Brilon. 66 Kinder müssen in Quarantäne.
Die Ratmerstein-Grundschule in Brilon. 66 Kinder müssen in Quarantäne. © Unbekannt | Jürgen Hendrichs

Das Kreisgesundheitsamt appelliert dringend an die Eltern, dass Kinder schon bei geringstem Verdacht zuhause bleiben müssen. Darüber hinaus sollten auch die Lehrkräfte noch genauer auf mögliche Symptome achten. Katharina Nolte-Ilius, Schulleiterin der jetzt von den vielen Quarantänefällen betroffenen Ratmerstein-Grundschule unterstützt den Appell: „Es ist im Sinne aller wichtig, dass wir uns an die Regeln halten und aufmerksam sind.“ Wenn Eltern Zweifel haben, sollten sie lieber einmal zu viel bei der Schule nachfragen als einmal zu wenig. „Wir und die Eltern müssen jetzt mit der Situation umgehen. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Wochen keine weiteren Fälle an unserer Schule haben.“

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Parallel zu der zunehmenden Zahl der Quarantänefälle nehme auch die Intensität der Beschimpfungen zu, denen sich die Mitarbeiter des Gesundheitsamts auseinandersetzen müssen, klagt Kreissprecher Reuther. „Das nimmt überhand und ist auch nicht mehr tolerierbar. Wir prüfen jetzt in einem Fall ein Strafanzeige.“

Das Gesundheitsamt richtet sich bei der Anordnung von Quarantänen nach den Vorgaben, die das RKI macht. Jeder Fall wird einzeln geprüft. Deswegen schwankt die Zahl der Quarantänen nach Corona-Fällen an einer Schule auch zwischen null und 77 im HSK.

Corona-Fälle und Quarantäne: Gericht lehnt Eilantrag ab

Das Verwaltungsgericht Arnsberg hatte zuletzt einen Eilantrag von Eltern aus Neheim auf Aufhebung der Quarantäne für ihr Tochter, die in Neheim die dritte Klasse der Grundschule Müggenberg-Rusch besucht, abgelehnt. „Eine Absonderungsanordnung nach dem Infektionsschutzgesetz darf auch gegen eine Schülerin erlassen werden, die keine unmittelbare Sitznachbarin einer an Corona erkrankten Mitschülerin beziehungsweise eines Mitschülers ist“, so das Gericht. das Kind hatte Kontakt zu einem beziehungsweise einer am darauffolgenden Tag positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getesteten Mitschüler. An diesem Schultag haben die Schülerinnen und Schüler zudem für einen Zeitraum von 15 Minuten gemeinsam gefrühstückt.

Corona-Fälle und Quarantäne: Folgende Schulen sind derzeit betroffen

  • Grundschule Ratmerstein (3 Coronafälle/66 Quarantänen)
  • Städtisches Gymnasium Meschede (1/4)
  • Berufskolleg Brilon (1/0)
  • Grundschule am Burghof Marsberg (2/23)
  • Grundschule Moosfelde (1/2)
  • Grundschule Röhrschule Arnsberg (1/4)
  • Grundschule Ebersberg Meschede (1 Coronafall/3 Quarantänen)
  • Bödefeld Grundschule Schmallenberg (1/1)
  • Grundschule Allendorf Sundern (1/9)
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg (1/1)
  • Grundschule Müggenberg-Rusch Neheim (1/19)
  • Carolus-Magnus-Gymnasium Marsberg (1/0)
  • Grundschule Winterberg (1/0)
  • Grundschule Rodentelgen Arnsberg (2/4)
  • Johannes Grundschule Sundern (4/77)
  • Berufskolleg Meschede (1/6)
  • Benediktiner Gymnasium Meschede (1/75)
  • Sekundarschule Marsberg (1/0)
  • Hauptschule Sundern (3/1)
  • Hauptschule Schmallenberg (1/0)
  • Marien-Gymnasium Arnsberg (1/7)
  • Grundschule Hellefeld Sundern (1/3)
  • Sekundarschule Olsberg-Bestwig (1/0)
  • Realschule Sundern (3/0)
  • Berufskolleg Berliner Platz Arnsberg (1/16)
  • Sekundarschule am Eichholz Arnsberg (1/7
  • Franz-Stock-Gymnasium Arnsberg (1/20)

Mit Stand von Freitag, 27. August, 9 Uhr, gibt es im Hochsauerlandkreis kreisweit 35 Neuinfizierte und elf Genesene. Die 7-Tages-Inzidenz beträgt 81,2 (Stand 27. August, 0 Uhr). Die Statistik weist damit 339 Infizierte, 9.934 Genesene, 10.477 bestätigte Fälle sowie 204 Todesfälle auf. Am 25. August ist eine 95-jährige Frau aus Arnsberg gestorben. Stationär werden sieben Personen behandelt, davon zwei intensivmedizinisch und beatmet.

Betroffen mit Corona-Fällen sind außerdem zwei Pflegeeinrichtungen. Die 339 infizierten Personen verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (123), Bestwig (14), Brilon (24), Eslohe (4), Hallenberg (1), Marsberg (19), Medebach (9), Meschede (55), Olsberg (8), Schmallenberg (29), Sundern (45) und Winterberg (8).