Brilon. 11.795 Einwohner des HSK erhielten im ersten Corona-Jahr 2020 Wohngeld - 34,5 Prozent mehr als 2019. Die Unterschiede in NRW sind gewaltig.
Jürgen Hendrichs
In ganz NRW gibt es nur einen Landkreis, in dem das Wohngeld unter den 160 Euro liegt, die der Hochsauerlandkreis an einkommensschwache Leistungsempfänger zahlt: Im Kreis Höxter sind es durchschnittlich 155 Euro im Monat. Das geht aus der jetzt von IT.NRW veröffentlichten Statistik für das Jahr 2020 hervor.
Kreisweit bezogen im vergangenen Jahr 11.795 Personen Wohngeld, das waren 34,5 Prozent mehr als 2019 - ein gegenüber dem Landesdurchschnitt von 29,9 Prozent wesentlich höhere Steigerung. Wie das Landesamt mitteilt, war mit der am 1. Januar 2020 in Kraft getretenen Wohngeldreform das Wohngeld zum ersten Mal seit der Wohngeldnovelle 2016 erhöht worden. Durch die Reform haben auch mehr Haushalte Anspruch auf diese Leistung.
Miet- oder Lastenzuschuss
Wohngeld kann beantragt werden, wenn ein Mindesteinkommen vorhanden ist und durch das Wohngeld Hilfebedürftigkeit im Sinne des SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) oder SGB XII (Sozialhilfe) vermieden werden kann.
Das Wohngeld wird als Zuschuss zur Miete (Mietzuschuss) oder als Lastenzuschuss für selbstgenutztes Wohneigentum geleistet. 1640 Personen erhielten einen durchschnittlichen Mietzuschuss von 150 Euro pro Monat, 155 einen Lastenzuschuss von durchschnittlich 266 Euro. Auch hier lagen die HSK-Beträge landesweit an vorletzter Stelle. Der Nachbarkreis Paderborn kam auf einen durchschnittlichen Wohngeldzuschuss von 179 Euro pro Kopf, wobei es beim Wohngeld 166 Euro im Monat waren und beim Lastenzuschuss 285 Euro.
Landeshauptstadt Spitzenreiter
Zum Jahresende 2020 erhielten in NRW rund 144 000 Haushalte (94,1 Prozent) das Wohngeld in Form eines Mietzuschusses und rund 9 000 Haushalte (5,9 Prozent) bekamen einen Lastenzuschuss. Der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch lag Ende 2020 bei 195 Euro und damit um 28 Euro höher als ein Jahr zuvor. Der Durchschnittsbetrag für den Mietzuschuss belief sich landesweit auf 190 Euro, der durchschnittlich gezahlte Lastenzuschuss auf 274 Euro.
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Das Wohngeld orientiert sich an den Wohngeldtabellen. Den höchsten Ansatz gibt es in Düsseldorf mit 247 als Miet- und 248 Euro als Lastenzuschuss.
Bei den in der Statistik aufgeführten Wohngeldhaushalten waren alle in diesen Haushalten lebenden Personen wohngeldberechtigt. Darüber hinaus gibt es sogenannte Mischhaushalte, in denen nicht jeder leistungsberechtigt ist.
Wohngeldrechner online
Wohngeld wird nur an Personen geleistet, die keine Transferleistungen (wie z. B. Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung) beziehen, da bei Transferleistungen die Unterkunftskosten bereits berücksichtigt werden. Wohngeld, so das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, ist kein Almosen des Staates. Wer zum Kreis der Berechtigten gehört, hat darauf einen Rechtsanspruch.
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Haushalte, die unverbindlich und schnell prüfen möchten, ob sie Anspruch auf Wohngeld haben, können den Wohngeldrechner nutzen. Diese Online-Anwendung wird von Information und Technik Nordrhein-Westfalen im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt.