Winterberg. Die größte Hürde ist genommen. Wie das WP-Radteam den Kahlen Asten erklommen hat und wer die Trikots nach jeder Etappe waschen muss:

Radtour der Westfalenpost

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    Vor dieser Etappe hatten alle Respekt: „Ja, das war nicht ohne. Aber der Blick entschädigt für alles. Wie im Allgäu. Einfach herrlich!“ WP-Chefredakteur Jost Lübben schaut zufrieden vom zweithöchsten Berg des Landes auf das Rothaargebirge. Knappe 40 Kilometer von hier entfernt ist die Radgruppe heute Morgen in Erndtebrück zu ihrem vierten Teilabschnitt gestartet. Zum 75. Geburtstag der WESTFALENPOST wollen Lübben und die Redaktionsleiter Thomas Hagemann (Menden), Jens Stubbe (Hagen) und Martin Haselhorst (Arnsberg), 75 Orte und mindestens genauso viele Menschen kennenlernen.

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    700 Höhenmeter bezwungen

    Der Berleburger Redaktionsleiter Lars-Peter Dickel und der Sportredakteur Florian Runte haben den Tross bei dieser knapp 2,5-stündigen Etappe begleitet. Sie alle haben heute knapp 700 Höhenmeter bewältigt und sind im Schnitt fast ein Tempo von 17 km/h gefahren. Respekt! Was aber viel wichtiger ist. Sie er“fahren“ dabei die Region aus ganz anderen Perspektiven.

    Wer spontan mitfahren will, ist herzlich eingeladen

    75 Jahre – 75 Orte – 75 Menschen: Unter diesem Motto sind vier Redakteure unserer Zeitung fünf Tage lang unterwegs durch das Verbreitungsgebiet der WESTFALENPOST. Am Freitag steht schon die letzte Etappe von Bad Fredeburg nach Brilon auf dem Programm. Am Zielort, dem Briloner Marktplatz, wird die Gruppe Freitagnachmittag gegen 15 Uhr erwartet.

    „Wir sind nicht alle durchtrainierte Sportler. Und die Strecke hat es schon in sich. Wir hatten einen Tag mit 93 Kilometern dabei. Wenn man dann neben seinem Kollegen herfährt und die Gespräche immer weniger werden, dann weiß man, dass das gerade ganz schön auf die Kondition geht. Aber die Stimmung ist immer gut“, sagt WP-Redaktionsleiter Jens Stubbe aus Hagen.

    Die Tour führt durch die Schönheiten der Region. Wer Lust hat spontan mitzufahren, ist eingeladen – auf eigene Verantwortung. Mit der Radtour „75 Jahre/75 Orte/75 Menschen“ sucht die Redaktion den Kontakt zu den Menschen in der Region. Die Akteure sind Radler und Autoren zugleich. Und sie haben sich dafür ein umfangreiches journalistisches Programm vorgenommen.

    Thomas Hagemann hat sich am Astenturm erstmal eine Zigarette verdient. Im Radtrikot finden die Kippen keinen Platz. Aber: Am Kahlen Asten gibt es keine zu kaufen. Tja, Luftkurort! Nur gut, dass der stellvertretende Chefredakteur Torsten Berninghaus aushelfen kann. Der hat eigentlich Urlaub, möchte aber die Pedal-Ritter zu gerne in Aktion erleben und ihnen für den Rest der Tour Mut zusprechen. Auf dem Dach des Landes hat auch das WP-Mobil seine Zelte aufgeschlagen. Immer wieder kommen Wanderer und Radfahrer vorbei, nehmen sich eine aktuelle Zeitung, eine Jubiläumsausgabe oder kleine Geschenke mit. „Wir sind aus Essen und haben das Essener-Kennzeichen am Auto gesehen. Schön, dass ihr so was hier macht. Das nenne ich Lesernähe“, sagt ein Urlauberpärchen.

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    Stadt Winterberg heißt Radfahrer willkommen

    Im Namen der Stadt heißen der stellvertretende Bürgermeister Joachim Reuter und seine Frau Michaele das WP-Team willkommen. Er berichtet den Journalisten, wie die Stadt nach siebenmonatiger Corona-Zwangspause touristisch wieder durchgestartet ist: „Jetzt in der zweiten Ferienhälfte sind die Angebote hier in unserer Ferienregion gut nachgefragt und auch für August blicken viele Gastgeber mit Zuversicht auf ihre Belegungspläne.“ Eine große Hürde sei die seit Ende Juni notwendige Quarantäne für die Niederländer. „Das zog viele Fragen, Ärger und Stornierungen nach sich. Durch den langen Lockdown gehen wir davon aus, zum Jahresende doch noch die Hälfte des Umsatzes zu machen.“ Reuter hat aber auch lobende Worte für das Geburtstagskind Tageszeitung parat: „ Die WP macht eine gute Arbeit, es gibt viele lesenswerte Geschichten und das Niveau ist glücklicherweise weit von einer Boulevard-Berichterstattung entfernt.“

    Radtour der WP: Die Gruppe kommt am Kahlen Asten an.
    Radtour der WP: Die Gruppe kommt am Kahlen Asten an. © WP | Thomas Winterberg

    WP-Chefredakteur Jost Lübben hat bei der Tour viele neue Erkenntnisse gewonnen: „Die Region ist sehr unterschiedlich. Schwelm ist anders als Berleburg, Olpe anders als Winterberg. Die Menschen sprechen uns an, sind sehr offen und berichten gerne von ihren Projekten und Problemen. Manche haben uns spontan begleitet. Offenherzig und neugierig sein – das ist seit 75 Jahren unsere Maxime. Und ich bin jeden Tag aufs Neue überrascht, wie leicht es ist, mit unseren Lesern ins Gespräch zu kommen.“ Vielleicht schaffe aber auch gerade das Radfahren eine Nähe und Nahbarkeit, um sich respektvoll und auf Augenhöhe zu begegnen.

    Den Gipfel erfahren

    Ein Video-Team hat die Radfahrer heute begleitet. Und um den Gipfelsturm gebührend zu feiern, sollen sich die Journalisten fürs Video mit einem gezapften Weizenbier zuprosten. Alkoholfrei, versteht sich. Das lassen sich die Radsportler nicht zweimal sagen. Und Thomas Hagemann hat sogar einen Trinkspruch parat: „Trinkt, dass Euch die Nase glüht so hell wie ein Karfunkel, auf dass sie Dir eine Leuchte sei in des Daseins Dunkel!“

    In diesem Sinne…Die Radsportler satteln die Drahtesel und machen sich auf den Weg nach Westfeld. Im Rucksack viele neue Eindrücke und Begegnungen und die Tube „Rei“. Denn abends muss jeder sein schlammbespritztes Trikot wieder selbst säubern – auch der Chef!