Winterberg. Kai Fullone macht in Winterberg seine Leidenschaft zum Beruf. Er erklärt, was Besucher beim Full-One Lasertag erwartet und warum es fordernd ist.
Kai Fullone hört nicht auf zu grinsen und erzählt voller Leidenschaft von seinem Hobby, das er zu seinem Beruf machen konnte. Er bietet in WinterbergLasertag an, ein Spiel, das simpel aussieht und auch sein kann, aber ebenso körperlich und geistig fordert. Was ideal für Kinder ist, begeistert seiner Erfahrung nach aber auch Gäste über 60. Er erklärt, was es mit dem bunten Spiel auf sich hat und was Kunden alles erwarten können.
Für den 41-Jährigen begann das Abenteuer gerade mal vor drei Jahren, als er mit seinen Kindern Lasertag in Siegen ausprobierte. „Ich dachte, das ist nur für Kinder, aber das hat mich gepackt. Hier gab es das noch nicht und ich musste das hierher holen. Mit den Touristen hier ist das der beste Standort.“ Der gebürtige Paderborner fackelte nicht lange, besprach die Idee mit seinen Kindern und seiner Frau und sicherte sich ihre Zustimmung und Unterstützung. Die Remmeswiese verfügte über eine Arena, die seinen Vorstellungen gerecht wurde. 2019 ging es dann schon los.
Futuristisches Spielzeug
Beim Lasertag treten die Teilnehmer jeden Alters gegeneinander an oder bilden Teams. Ziel ist es Punkte zu erringen, indem ein Gegnerischer Spieler mit Hilfe des Phasers markiert wird. Das sieht dann so aus, als würden zwei Personen mit futuristisch aussehenden Spielzeugpistolen aufeinander schießen, aus denen ein Licht kommt, wie bei einer Taschenlampe, und keine Kugel. Entsprechend ist es auch ungefährlich, wenn der Phaser aufs Auge gerichtet werden sollte. Da das Spiel aber kinderfreundlich sein soll, wird von Markieren und Phasern gesprochen, denn es geht um Sport und Spaß und nicht um eine Kriegssimulation.
Mögliche Trefferpunkte sind die Brust, der Phaser des Gegenspielers, die Schultern und der Rücken. Dort sind deutlich sichtbar auch Lampen auf einer Weste angebracht, die die Spieler vorher überziehen. Welcher Spieler oder welches Team am Ende die meisten Punkte hat, kann sich Sieger nennen. Eine Stimme in der Ausrüstung hält immer wieder über das Geschehen auf dem Laufenden. Zum Beispiel, wenn ein Spieler markiert wurde. Das klingt zunächst simpel.
Aber in der 500 Quadratmeter großen Arena wartet ein Parcours auf die Spieler mit lauter Wänden, Discokugeln und Lasern an der Decke. Hier ist Vorsicht gefragt, denn wild das Areal entlangrennen ist verboten. Sonst könnte es zu unsanften Zusammenstößen kommen. Wer mitmachen möchte, muss mindestens acht Jahre alt sein. „Ich habe hier aber auch schon Spieler über 60 gehabt. Es ist eine coole Sache, weil es ein Freizeitsport ist. Er eignet sich für die Kinder, Geburtstage, Junggesellenabschiede oder Firmenfeiern“, sagt Fullone. 16 Spieler können unter normalen Umständen maximal zeitgleich spielen. Wegen Corona sind es 10. Insgesamt hat man ein Zeitfenster von einer Stunde zur Verfügung. 10 Minuten werden gespielt, dann gibt es 10 Minuten Pause bevor es von vorne losgeht. Verschnaufen ist auch nötig.
Körperlich anstrengend
Ständig in der Hocke sein und die Augen offen halten ist tatsächlich sportlicher als es zunächst den Anschein macht und die Teilnehmer kommen ordentlich ins schwitzen. In Anzug und Abendkleid spielt hier niemand. „10 Minuten spielen sind wie 10 Minuten auf dem Laufband stehen. Man ist ständig in Bewegung“, sagt Fullone und lacht. Er erinnert sich noch genau an den Muskelkater, der ihn Tagelang nach einem Turnier begleitet hatte. Das Spiel begeistert ihn noch immer. „In der Arena wird man zehn Jahre jünger. Manche Gäste sind erst etwas distanziert, aber kommen dann total euphorisch wieder raus“, erklärt er.
Kein Wunder, denn das Spiel ist variantenreich. Das fängt schon beim Spielmodus an. Einfach gegeneinander spielen oder zufälliges Auslosen der Teams bei dem jeder Treffer im Spiel dafür sorgt, dass man das Team wechselt? Aber auch die eigene Spielweise kann sich ändern. In der Arena sind lauter Gegenstände versteckt, die einem Spieler Boni geben, wenn sie markiert werden. So gibt es beispielsweise einen Schutzschild, der einem für kurze Zeit vor Treffern schützt.
Kai Fullone möchte gerne noch in diesem Jahr ein Turnier ausrichten. Einerseits für Experten, aber auch gerne für Interessierte aus dem Sauerland. Das gab es vor Corona bereits mehrfach. „Die Spieler kommen aus Essen, Köln, Kiel und haben dann eigene Teamnamen. Das ist sehr cool und es entwickeln sich auch Freundschaften dadurch. Das hätte ich nicht gedacht.“ Da macht der Chef natürlich auch gerne mit, wenn er nicht den Schiedsrichter gibt, und fühlt sich wieder zehn Jahre jünger.