Brilon. In Brilon kommt am 26. Juni etwas Schützenfest-Atmosphäre auf. Möglich machen das Corona-Lockerungen. Was die St. Hubertus-Bruderschaft plant.

Ein bisschen was geht ja wieder: In diesem Jahr fällt das Schützenfest in Brilon nicht noch einmal sang- und vor allem klanglos Corona zum Opfer. Am Samstag, 26. Juni, sollen an der Halle die weiß-blauen Fahnen wehen und Musik erklingen. Die St. Hubertus-Bruderschaft lädt - auch wenn sich Major Herbert Jätzel gegen das Wort sperrt - zum „Schützenfest light“ ein - „Falls es bei der Inzidenz bleibt“, schränkt Jätzel gegenüber der WP die jetzt womöglich allzu schnell aufkeimende Vorfreude ein. Ein erstes Treffen mit dem Ordnungsamt habe bereits stattgefunden, Anfang kommender Woche, so Jätzel weiter, soll der konkrete Ablauf festgelegt werden.

Bis dahin möchte der Schützen-Chef alle noch ein bisschen mit den Details auf die Festfolter spannen. Bereits im „Breylsker Schützenblatt“ hatte Jätzel allen Briloner ja versprochen, dass der Vorstand der Bruderschaft „alles daransetzen wird, Ihnen ein Stück Heimat, Geselligkeit und Fröhlichkeit zu vermitteln, wo und wie immer es uns möglich ist.“

Begrenzte Besucherzahl

Dafür mit sorgen wollen in bewährter Weise die „Original Hochsauerländer“ aus Hoppecke - der Musikverein feiert, wenn man das Wort in diesen Corona-Zeiten überhaupt in den Mund nehmen soll - in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen, und das Briloner Blasorchester - und vielleicht auch noch weitere Ensembles.

Fest steht schon jetzt: Die Veranstaltung findet ausschließlich auf dem Schützenplatz und mit Bestuhlung statt. Und mit begrenzter Besucherzahl. „1000 Personen kriegten wir dort sowieso nicht unter“, so der Schützen-Chef. Laut Corona-Schutzverordnung sind „Große Festveranstaltungen“ ohnehin erst ab dem 1. September möglich.

Noch offen ist auch noch, in welcher Form das Platzkontingent letztlich angeboten und vergeben wird. Eintritt, so der Major, werde jedenfalls nicht erhoben.

Unterschiedliche Szenarien angesprochen

Wie das „Schützenfest light“ letztlich klassifiziert wird, könne „erst gesagt werden, wenn das konkrete Vorhaben feststeht“, so die Pressestelle der Stadt Brilon auf Anfrage der WP. Mit dem Schützen-Vorstand seien bereits unterschiedliche Szenarien angesprochen worden. Eine kulturelle Veranstaltung mit Bestuhlung unter freiem Himmel ist selbst in der Inzidenz-Stufe 3 , also ab 50 neuen Fälle binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, für bis zu 500 Besuchern mit Test möglich. Denkbar sei eine Ausflaggung in den Kategorien Kultur, Gottesdienst oder einfach Versammlung. Die Pressestelle: „Es kann Verschiedenes sein.“

Ein Vogelschießen wird es nicht geben. Darauf hatten sich bekanntlich bereits im März die 19 Mitgliedsvereine des Stadtschützenverbandes geeinigt. Bereits bei diesem Treffen hatten die Vorsitzenden erklärt, je nach Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen Infektionschutz-Vorgaben für wenigstens ein wenig Schützenfestgefühl sorgen zu wollen. „Auf diese Weise, so Stadtschützenverbandsvorsitzender Tobias Tilli, „werden unsere Schützenfeste nicht gänzlich ausfallen, sie werden eben anders sein“. Er freue sich „auf vielfältige und kreative Ideen“.

„Schützenfestersatz-Tropfen“

Wie zum Beispiel die von den St. Johannes-Schützen aus Altenbüren. Da gab es über Fronleichnam „Schützenfestersatz-Tropfen“, ein speziell etikettiertes Pils aus dem Siegerland. Jedem Schützenbruder, der am Mittwoch zum üblichen Festauftakt um 16 Uhr die grün-weiß Fahne an seinem Haus gehisst hatte, spendierte Schützenkönig Frank Ruppert drei dieser Fläschen. Außerdem konnten sich die Schützen für die private Geselligkeit in kleinem Kreis bei einem „Drive in“ an der Halle mit diesem ganz speziellen Gerstensaft eindecken. „Leider hatten wir noch Pech mit dem Inzidenz-Wert“, so Major Manfred Göke. Vergangene Woche galt noch die Kontakt-Stufe 2 und das grenzte Teilnehmerkreise deutlich ein. Immerhin konnte die Festmesse neben der Kirche und die von einem Blechbläser-Quartett - Göke: „Mehr ging nicht.“ - umrahmte Gedenkstunde stattfinden - unter den Augen des Briloner Ordnungsamtes.

Kreisversammlung am 19. Juni

Bereits auf das kommende Jahr verschoben ist das turnusmäßig im September anstehende Stadtschützenfest. Ausrichter ist und bleibt die St. Anna-Bruderschaft Wülfte. Der Termin steht noch nicht fest.

Bereits in einer Woche, am Samstag, 19. Juni, findet in der Briloner Schützenhalle die Kreisschützenversammlung statt. Auch die natürlich mit einem Hygienekonzept und unter Corona-Bedingungen. So sind die Stühle für die Repräsentanten der xxx Bruderschaften und Vereine im Schachbrettt-Muster auf Abstand gestellt und während der gesamten Versammlung besteht Mundschutz-Pflicht. Wer

Auch für das Betreten und Verlassen der Halle gibt es unterschiedliche Wegeführungen. Als externe Ehrengäste sind lediglich Landrat Dr. Karl Schneider und Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch geladen; Kreispräses Pastor Matthias Kamphans (Hallenberg) wird ein Geistliches Wort an die Schützen richten.

Bei den Regularien geht es darum, die im vergangenen Jahr turnusmäßig fälligen Wahlen nachzuholen. Seitdem, so Kreisoberst Rüdiger Eppner (Hallenberg), sei der Vorstand ja nur kommissarisch im Amt. Eppner selbst stellt sich ebenso wie Kreisschriftführer Andreas Raue (Leitmar) und Kreisschießmeister Manfred Gerbracht (Düdinghausen) zur Wiederwahl. Neu zu besetzen ist das Amt des Kreisschatzmeisters. Diesen Posten hatte bisher Daniel Hoffmann (Assinghausen) inne. Die Wahlzeit geht bis 2024, sie orientiert sich also an dem traditionellen Turnus.