Hochsaurlandkreis/Marsberg. Schon ab Mittwoch soll es im Erotikclub Parkschloss Marsberg erste Angebote geben. Dort wird eine Teststelle eröffnet. Wie das funktioniert:
Es gibt allerhand Absurditäten in dieser Corona-Pandemie. Manchmal werden Straßen durch Grenzen getrennt, wo Menschen auf der einen Seite Dinge tun dürfen, die ein Haus weiter verboten sind. Noch absurder sind die Einschränkungen durch die Corona-Schutzverordnung eigentlich nur in den Bordellen. Geschlechtsverkehr mit Maske und Abstand? Das geht. Und wenn es nach Wolfgang Feldbusch vom Parkschloss in Marsberg geht, dann so schnell wie möglich.
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Seit November hat das Bordell im Ortsteil Bredelar nun geschlossen. Die Frauen, die sonst im Haus arbeiten, sind verschwunden. „Sie sind in ihre Heimat zurück“, sagt Wolfgang Feldbusch. Für die eine ist das Düsseldorf, für die nächste ist das Bulgarien. Mit Blick auf die sinkenden Inzidenzwerte haben sie sich jetzt aber wieder auf den Weg nach Marsberg gemacht – denn der Betrieb soll wieder aufgenommen werden.
Teststelle direkt am Haus
„Wir tun alles dafür, dass wir schnellstmöglich wieder öffnen können“, sagt Feldbusch. Neben dem bewährten Hygiene-Konzept mit regelmäßigen Lüftungen der Zimmer, dem Tragen einer Maske beim Geschlechtsverkehr oder dem Einbahnstraßen im Haus hat das Parkschloss nun auch eine eigene Teststelle. „Wenn um 0 Uhr Gäste kommen, hat keine Teststelle mehr geöffnet. Deswegen haben wir beantragt, uns als offizielle Teststelle eintragen zu lassen“, sagt Feldbusch. Die entsprechenden Schulungen seien absolviert, es fehle nun lediglich noch an der Bestätigung durch die Behörden.
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Wenn das Parkschloss als Teststelle bestätigt wurde, können sich die Besucher vor Ort testen lassen. „Draußen wird es dann einen Bereich geben, in dem die Gäste warten können, bis das Ergebnis da ist“, erklärt Feldbusch. Fällt der Test negativ aus, können die Besucher die Dienstleistungen der Frauen in Anspruch nehmen – natürlich nur unter Einhaltung der geltenden Abstands-und Hygieneregeln. Maskenpflicht inklusive. Das wird auch beim Geschlechtsverkehr so gehandhabt. Bereits bei der letzten Öffnung zwischen September und November vergangenen Jahres war das so. „Es gibt immer Wege, das einzuhalten“, sagt Feldbusch.
Die Nachfrage ist groß
Hemmt das Besucher? „Viele unserer Besucher sind froh, dass wir unser Haus wieder öffnen können. Dafür nehmen sie das auch in Kauf“, sagt Feldbusch. Doch bis es soweit ist, muss der Inzidenzwert im Hochsauerlandkreis erst stabil unter 35 liegen. Wenn das fünf Tage lang in Folge der Fall ist, darf auch das Parkschloss in Bredelar am übernächsten Tag danach öffnen. „Und dann wollen wir bereit sein“, so Feldbusch. Die Nachfrage sei in jedem Fall groß. Feldbusch hat dafür auch einen interessanten Vergleich parat: „Wenn der Bäcker zu hat, wollen alle Brötchen. Wenn er öffnet, kaufen die Menschen Brötchen.“
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Am kommenden Mittwoch wird es noch keine Brötchen geben. Dann sollen aber wieder Massagen angeboten werden, für die die Gäste dann ein negatives Testergebnis, einen Immunitätsnachweis oder ihren Impfnachweis mitbringen müssen. Dienstleistungen die darüber hinaus gehen, wird es bis zur nächsten Lockerungsstufe nicht geben.