Willingen. In Winterberg können sich Tagestouristen und Urlauber wieder erholen. In Willingen ist das wohl bald auch der Fall. Das sind die Details:

Der Stufenplan des Landes Hessen hatte vor zwei Wochen die lang erwarteten Perspektiven für Hotels, Restaurants, Einzelhandel und Freizeitbetriebe liefern sollen. Doch die Inzidenzen im Kreis Waldeck Frankenberg sinken langsam und erreichen nun auch einen Wert unter 100 – sie liegt am Freitag bei 90,8. Der „Tag X“ rückst somit in Reichweite und bei gleichbleibender Entwicklung können die Betriebe in Willingen voraussichtlich ab dem 3. Juni (Fronleichnam) öffnen und wieder Gäste begrüßen. Damit bekommt Willingen wie die Tourismushochburg Winterberg nun auch wohl bald die Chance zur Öffnung.

Testkapazitäten werden erhöht

Auch interessant

Beim Wirtschaftstreffen Willingen, zu dem die Gemeinde alle Wirtschaftsbetriebe eingeladen hat, wurden weitere Eckpunkte der Öffnungsstrategie besprochen. Sobald die Inzidenzen fünf Tage lang unter 100 liegen, lösen die Landesgesetze die Bundesnotbremse ab und es treten Lockerungen ein. Bürgermeister Thomas Trachte betont: „Wir wollen die Zeit nutzen, um uns bestmöglich vorzubereiten und jederzeit startklar zu sein.“ Während jenseits der Landesgrenze der Tourismus schon langsam anläuft, verharrt Willingen noch im Lockdown.

Dabei sei das Infektionsgeschehen der Urlaubsdestination selbst gering. Die größeren Städte würden den kreisweiten Wert in die Höhe treiben. Eine Ausnahmeregelung für Willingen ist nicht möglich. Die Gesetzeslage sei komplex und nicht immer eindeutig. Welche Landesregeln die „Bundesnotbremse“ in zwei Stufen ablösen, zeigte Wirtschaftsförderer Dieter Pollack für jede Branche einzeln auf, betonte jedoch sofort: „Bei der Drei-G-Regel Getestet, Geimpft, Genesen, sind die Testkapazitäten der Flaschenhals.“ Die Kapazitäten der drei aktuellen Testcenter in Willingen und Usseln müssen deutlich erhöht werden. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, sobald die ersten Touristen kommen, mindestens 2000 Tests pro Tag anzubieten“, erklärt Tourismusmanager Norbert Lopatta.

Kritik an uneinheitlichen Regeln zwischen NRW und Hessen

Um dies zu gewährleisten, hat die Gemeinde bereits Gespräche geführt und dabei externe Dienstleister mit in Betracht gezogen. Um Wartezeiten für die Gäste zu vermeiden wird allen Gästen empfohlen, sich vor der Abreise nach Willingen am Heimatort testen zu lassen und das negative Testzertifikat bei Anreise mitzubringen. In Hessen darf das Zertifikat nicht älter als 24 Stunden sein. Die Anwesenden erfuhren: Auch Willinger Gastgeber haben die Möglichkeit, sich als offizielles Testcenter, die sogenannten Bürgertest-Center, zertifizieren zu lassen. Die Gemeinde wird kurzfristig Schulungen organisieren, in denen Betriebsinhaber und Mitarbeiter das fachgerechte Durchführen von Corona-Tests erlernen können. Das große Interesse aus der Willinger Wirtschaft galt den aktuellen Corona-Verordnungen. Insbesondere die Grenznähe zu NRW mit teilweise stark unterschiedlichen Regelungen, werfen viele Fragen auf, da Gäste im Sauerland nicht an der Landesgrenze Halt machen. Einheitliche Verordnungen würden dem Tourismus in ganz Deutschland helfen.