Hochsauerlandkreis. Die 7-Tage Inzidenz im HSK steigt von 34 auf 41. Ist der Wert unter 50 in Gefahr, damit am 2. Juni neue Lockerungen kommen? Das sagen Experten:
Der Hochsauerlandkreis meldet erstmals seit dem 18. Mai eine gestiegene 7-Tage-Inzidenz. Sie liegt am Freitag bei 41,2. Am Donnerstag hatte das RKI für den HSK den Inzidenzwert mit 34,6 ausgegeben. Die Zahl aller aktuell nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen liegt bei 210. Sind jetzt die weiteren Lockerungen in Gefahr?
Aktuell gruppiert das Land in seinem dreistufigen Modell in Stufe 3. Bleibt der HSK bis zum Mittwoch, 2. Juni, unter einer Inzidenz von 50, treten die Lockerungen der Stufe 2 in Kraft. Dann werden Kontaktbeschränkungen gelockert. Es sind unter Auflagen Konzertbesuche und Kinobesuche möglich für Menschen mit einem negativen Testnachweis. Fitnessstudios können unter Auflagen wieder öffnen, Kontaktsport draußen ist unter Auflagen erlaubt und bis zu 500 Zuschauer drinnen und bis zu 1000 Zuschauer draußen können bei Sportveranstaltungen dabei sein. Außerdem kann mit Test auch die Liegewiese im Freibad genutzt werden, in der Gastronomie fällt die Testpflicht im Außenbereich weg und die Innengastronomie öffnet mit Test- und Platzpflicht.
Steigende Inzidenz wegen Pfingstdelle zu erwarten
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Die Öffnungsschritte sind also weitreichend und bringen ein Stück Normalität zurück in den Alltag. „Es war zu erwarten, dass die Zahlen nach der Pfingstdelle wieder steigen“, sagt HSK-Sprecher Jürgen Uhl. Aufgrund der Pfingsttage war bei der Interpretation der Fallzahlen – und damit auch der Inzidenz – zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden. Jetzt laufen diese Fälle bei den Laboren auf – entscheidend dürfte sein, wie groß die Pfingstdelle war.
Denn bei der 7-Tage-Inzidenz werden alle gemeldeten Neuinfektionen der jeweils zurückliegenden sieben Tage addiert. Die Summe wird durch die Einwohnerzahl des Kreises geteilt, also durch etwa 260.000 Danach wird dieser Wert mit 100 000 multipliziert. Nimmt man die letzten sieben Tage im Hochsauerlandkreis kommt man auf 107 Infektionen. Das macht eine Inzidenz von 41,2. Damit der Hochsauerlandkreis unter dem Wert von 50 bleibt, dürfen in den zurückliegenden sieben Tagen maximal 129 Menschen als infiziert dem RKI übermittelt werden. Das sind durchschnittlich rund 18,5 pro Tag.
Derzeit kein Ausbruchsgeschehen im HSK
„Wie sich die Zahlen über das Wochenende sowie am Montag und Dienstag entwickeln werden ist kaum vorauszusagen“, sagt HSK-Sprecherin Carolin Fisch. Eine positive Tendenz gibt es aber: Zum Stand Freitagvormittag gibt es keine Anzeichen für ein Ausbruchsgeschehen im Hochsauerlandkreis, das die Inzidenz nach oben treiben könnte.