Hagen/Schmallenberg. Mehr Unterstützung von der NRW-Landesregierung wünscht sich die Tourismus-Branche im Sauerland.
Die Tourismus-Branche im Sauerland fordert die NRW-Landesregierung auf, umgehend gemeinsam mit ihr eine Öffnungsperspektive für Gastronomie und Übernachtungsgewerbe zu erarbeiten. Entsprechende Gesprächsangebote aus dieser Region und anderen Tourismusgebieten in NRW seien bisher in Düsseldorf auf keine Resonanz gestoßen, hieß es.
In Bayern dürfen ab dem 21. Mai in Kommunen mit stabilen Zahlen von unter 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen. Für NRW gibt es eine solche Perspektive noch nicht, und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigte sich möglichen Öffnungen gegenüber gestern noch skeptisch. Darüber werde „zum passenden Zeitpunkt“ in der Landesregierung gesprochen, sagte er. „Wenn ich die Zahlen in den Krankenhäusern anschaue, ist mir der Kopf noch nicht nach Öffnungen.“ Er halte Lockerungen im Tourismus zur Zeit nicht für richtig.
„Wir alle sind vernünftig“
„Wir brauchen dringend eine klare Ansprache vom Land, wann was wie hochgefahren werden kann“, forderte dagegen Thomas Weber, Geschäftsführer Sauerland-Tourismus. „Wir alle sind vernünftig und wissen, dass wir keine gewagten Experimente durchführen sollten, aber wir sind gut präpariert. Ministerpräsident Laschet und Wirtschaftsminister Pinkwart müssen sich jetzt endlich mit uns in Verbindung setzen.“ Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im HSK noch bei rund 160.
Lokal begrenzte Modellprojekte seien nicht ausreichend, sagte Weber. „Wir brauchen für den Fall, dass die Corona-Zahlen wieder stimmen, eine Perspektive für die gesamte Region, selbstverständlich nur mit Zustimmung der Gesundheitsämter.“ Schließlich benötige die Branche eine Vorlaufzeit, um wieder öffnen zu können. „Waren müssen eingekauft, die Mitarbeiter zurückgeholt werden“, sagte Weber. Das gelte auch für die Freizeitparks und andere Einrichtungen des Gastgewerbes. Die Branche habe sich der Landesregierung immer wieder erfolglos als Gesprächspartner angeboten.
Betroffen seien nicht nur das Gastgewerbe in der Region, sondern auch der Einzelhandel und das Handwerk. Zudem benötigten die Bürger vor Ort das Sauerland und Südwestfalen als eine „Anti-Stress-Region“. Weber: „Es wäre traurig, wenn das Land diesen Wert nicht erkennen würde.“