Brilon/Dortmund. Sie wird vermisst: Nese Oktay aus Brilon wird von der Polizei gesucht. Der Staatsschutz Dortmund ermittelt. Was ihre Familie zu der Suche sagt:

Schon im Januar ist Nese Oktay, eine 24-jährige Frau aus Brilon, verschwunden. Ihre Familie sucht in den Sozialen Netzwerken nach ihr, die Postings gehen sofort viral. Tausende teilen den Vermisstenaufruf. Jetzt stuft die Polizei ihr Verschwinden als Vermisstenfall ein – und fahndet offiziell nach Nese Oktay. Schon im Januar hatte die Polizei gegenüber der Westfalenpost bestätigt, dass der Staatsschutz ebenfalls in dem Fall ermittele.

Am 5. Januar wird sie das letzte Mal gesehen

Es ist der 5. Januar und Nese Oktay wird zum letzten Mal am Dortmunder Hauptbahnhof gesehen. Danach verschwindet sie.

Eine 24-Jährige aus Brilon ist verschwunden. Ihre Familie sucht im Netz nach ihr. 
Eine 24-Jährige aus Brilon ist verschwunden. Ihre Familie sucht im Netz nach ihr.  © WP | Privat

Die nun 24-jährige Brilonerin taucht nicht wieder auf. Sie sei an diesem Tag gegen 12 Uhr von ihrer Arbeitsstelle in Brilon aus aufgebrochen, ihr sei nicht sehr wohl, daher habe sie früher Feierabend gemacht. So wird es von Veysel Oktay, ihrem Bruder, geschildert. Danach sei sie noch bei einem Verwandten gewesen. Seitdem gibt es keine Spur mehr von ihr, nur eine Nachricht an die beste Freundin: „Ich bin auf dem Weg nach Hause.“ Seitdem sei ihr Handy ausgeschaltet. Ihre Familie startet nur wenige Tage später einen Vermisstenaufruf bei Facebook, der von Tausenden gesehen und verbreitet wurde. Ohne Erfolg. „Wir haben bis jetzt keine Informationen“, sagt Veysel Oktay auf eine aktuelle WP-Anfrage hin. „Wir machen uns Sorgen und wissen nicht, wo sie sein kann. Und leider ermittelt die Polizei erst jetzt.“

Schon früh wird der Familie mitgeteilt, dass der Staatsschutz in Dortmund in diesem Fall ermittele. Auch auf Anfrage der Westfalenpost bestätigt die Polizei, dass Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen worden seien. In welche Richtung diese gingen, werde nicht kommuniziert.

Der erste öffentliche Aufruf der Polizei

Jetzt teilt die Polizei zum ersten Mal einen öffentlichen Aufruf zur Vermisstenfahndung – mit einem Foto und dem vollen Namen von Nese Oktay sowie der Bitte um Hinweise, ob die Vermisste nach dem 5. Januar noch irgendwo gesehen worden sei. „Bisher ist nur ein Hinweis eingegangen, dem wir jetzt nachgehen werden“, sagt die Dortmunder Polizeisprecherin Kristina Purschke auf WP-Anfrage. Bei der Zentralstelle für Terrorismusbekämpfung der Generalstaatsanwaltschaft ist ebenfalls ein entsprechendes Verfahren eingeleitet worden. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft bestätigt die andauernden Ermittlungen, weitere Auskünfte könne er aber nicht geben, um das laufende Verfahren nicht zu gefährden.

Dass erst jetzt öffentlich nach Nese Oktay als Vermisste gefahndet wird, liege an dem unmittelbaren Verschwinden der Frau.

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„Normalerweise geht die Polizei zuerst nicht von einem Vermisstenfall aus, wenn eine erwachsene Person verschwindet. Diese kann ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen“, erklärt Kristina Purschke, „aber dass jemand seinen Lebensmittelpunkt so sang und klanglos verlässt, ist sehr ungewöhnlich. Daher wird die 24-Jährige nun als Vermisste behandelt.“ In diesem Zuge sehe die reguläre polizeiliche Arbeit immer eine Öffentlichkeitsfahndung vor. Erkenntnisse, wo Nese Oktay sich aufhalten könnte, haben die Ermittler nicht. „Sie kann sich in Deutschland, aber auch im Ausland aufhalten. Deswegen ist es wichtig, dass wir Hinweisen nachgehen, die sich um eine Sichtung nach dem 5. Januar dieses Jahres drehen“, so Kristina Purschke.

Hoffnung auf neue Hinweise

Veysel Oktay schöpft aus der Öffentlichkeitsfahndung neue Hoffnung. „Wir wünschen uns, dass wir endlich einen Hinweis bekommen, was mit unserer Schwester passiert ist.“

Zeugen können sich bei der Kriminalwache der Dortmunder Polizei unter 0231/132-7441 melden.

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