Medebach/Winterberg/Hallenberg/Brilon/Marsberg. Die meisten Städte im Altkreis machen bei einer Kampagne mit, die u.a. Dach-Photovoltaik fördern soll. Eine Kommune hat hierbei die Nase vorn.

Die Klimakampagne der Bezirksregierung Arnsberg „Klimaschutz mit BRAvour“ ist offiziell gestartet. Zu den NRW-weit 69 teilnehmenden Kommunen und zwei Kreisen gehören auch fünf Städte aus dem Altkreis: Medebach, Winterberg, Hallenberg, Brilon und Marsberg. Die teilnehmenden Kommunen wollen bei der Kampagne ihre Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbe- und Industriebetriebe für mehr Klimaschutz durch konkretes Handeln gewinnen.

Die Kampagne umfasst grundsätzlich die fünf Themen erneuerbare Energien, Gebäudesanierung, Nutzerverhalten, Mobilität und Klimafolgen-Anpassung, wobei im ersten Schritt der Fokus auf Dachphotovoltaik liegen werde, wie die Hansestadt Medebach mitteilt.

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Unterstützt werde die Hansestadt durch die Bezirksregierung in Arnsberg mit der fachlichen Beratung und der Anpassung von aktualisierten Informationsmaterialien. Diese wurden von der Energie-Agentur NRW als Mitinitiatorin der Klimakampagne zur Verfügung gestellt.

Erster Schwerpunkt auf Solarenergie

Bürgermeister Thomas Grosche „Wir leben in Medebach in einem einmaligen Naturraum, den wir erhalten möchten. Daher haben wir in den letzten Jahren zahlreiche Projekte im Natur- und Klimaschutz umgesetzt. Die Teilnahme an der Klimakampagne der Bezirksregierung Arnsberg ist für uns daher selbstverständlich und zeigt einmal mehr, dass wir aktiv für den Klimaschutz eintreten.“

Adrian Mork, Leiter der Stabstelle Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit bei der Bezirksregierung in Arnsberg, ergänzt: „Wir freuen uns über die Teilnahme der Hansestadt Medebach. 69 Kommunen insgesamt bedeutet, dass wir mit der Klimaschutzkampagne 3,2 Millionen Menschen im Regierungsbezirk erreichen können.“

Damit würden die Menschen und die Kommunen und Kreise im Regierungsbezirk nicht nur ein Statement für mehr Klimaschutz vor der eigenen Haustür abgeben, sondern sie sollen auch selber tätig werden und sich zum Beispiel für eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Hausdach entscheiden. Die Kampagne läuft über das ganze Jahr 2021.

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Auch Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch äußerte sich zur Teilnahme seiner Stadt: „Das Thema Klimaschutz ist existenziell und fordert auf allen Ebenen, vor allem aber an der kommunalen Basis, mit ganz konkreten Maßnahmen. Daher war es für uns selbstverständlich, unmittelbar der Initiative der Bezirksregierung beizutreten.“

Medebach im Altkreis Spitzenreiter

Laut Informationen aus Arnsberg werden im Regierungsbezirk bisher insgesamt nur fünf Prozent der verfügbaren Dachflächen für Photovoltaik-Anlagen genutzt. Die Werte sind in den einzelnen Kommunen aber sehr unterschiedlich: So liegt im HSK und im Altkreis Brilon die Stadt Medebach weit vorn und gehört zu der Kategorie von Kommunen, in denen bereits zwischen 15,6 und 25,2 Prozent der Potenzialflächen für Dach-Photovoltaik ausgeschöpft werden.

Brilon, Marsberg und Hallenberg rangieren mit Werten zwischen 11 und 15,5 Prozent dahinter. In Winterberg und Olsberg werden erst zwischen 4,5 und 7,4 Prozent der geeigneten Dachflächen genutzt.

Im Gesamtvergleich mit den anderen Kreisen des Regierungsbezirks steht der HSK beim Thema Dach-Photovoltaik relativ gut da – dort und im Kreis Soest wird das Potenzial bereits stärker ausgeschöpft als in den übrigen Kreisen und kreisfreien Städten.

Entgegen verbreiteter Annahmen in der Bevölkerung, so die Bezirksregierung, lohne sich eine Photovoltaik-Anlage für viele Bürger. Die Kosten dafür seien seit 2008 um etwa 75 Prozent gesunken. Gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl von Elektroautos werde das Thema selbsterzeugter Strom in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.