Marsberg. Die Zusammenarbeit der Klinik für Innere Medizin und dem Zentrum für Chirurgie am Marien-Hospital Marsberg wird intensiviert. Die Hintergründe:

Die bereits enge Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Innere Medizin und dem Zentrum für Chirurgie am St.-Marien-Hospital Marsberg wird nach dem Chefarztwechsel in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie zukünftig deutlich intensiviert werden.

Die beiden Chefärzte Dr. Norbert Bradtke, Innere Medizin, und Wolfgang Zwerenz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, sprechen sich dafür aus, die Behandlungsabläufe zum Wohle ihrer Patienten zukünftig noch enger zu verzahnen und aufeinander abzustimmen. Bereits in der zentralen Notaufnahme werden die Patienten nach einheitlich gestalteten Behandlungspfaden von beiden Disziplinen beurteilt und versorgt. Bei unklaren Bauchschmerzen betreuen sie die Patienten in einem gemeinsamen interdisziplinär geleiteten Bauchzentrum. Dabei entscheiden die beiden Ärzte mit ihren Teams zusammen, ob die Patienten je nach diagnostizierter Grunderkrankung anschließend vom Internisten konservativ oder vom Bauchchirurgen weiterbehandelt werden.

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Von Jana Naima Schopper, Stefanie Bald und Boris Schopper

Notfallendoskopiebereitschaft rund um die Uhr

Bei Erkrankungen der Speiseröhre wie der häufigen Refluxkrankheit bedarf es zunächst einer genauen Abklärung. „Zu einer umfassenden Diagnostik gehören neben der Endoskopie auch Säure- und Druckmessungen der Speiseröhre“, erklärt Bradtke. „Bei ausgeprägten Refluxbeschwerden stellt eine laparoskopische Anti-Reflux Operation eine effektive und wenig belastende Therapie dar“, ergänzt Zwerenz. Bei Vorsorge-Darmspiegelungen aufgefallene Polypen werden endoskopisch rechtzeitig abgetragen. Aufgetretene Geschwülste entfernt der Chirurg möglichst frühzeitig operativ und leitet eine vernetzte onkologische Therapie nach den aktuellen Standards ein. Auch bei einem symptomatischen Gallensteinleiden gehen der Internist und Chirurg arbeitsteilig ans Werk. Während Gallengangssteine endoskopisch entfernt werden, führt bei einer entzündeten und meist steingefüllten Gallenblase meist kein Weg an einem operativen Eingriff vorbei. „Diese Operation stellt heutzutage ein laparoskopisches Routineverfahren dar“, so Zwerenz.

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Eine über 24 Stunden an 7 Tagen die Woche im St.-Marien-Hospital vorgehaltene Notfallendoskopiebereitschaft mit endoskopischem Fachpflegepersonal garantiert auch bei Notfallsituationen mit verschluckten Fremdkörpern oder plötzlichen Blutungen im Verdauungstrakt jederzeit Hilfe.

Warnzeichen des Körpers beachten

Auch akute Bauchbeschwerden stellen nicht selten Anzeichen für eine Notfallsituation dar. „Plötzliche Bauchschmerzen mit Erbrechen oder ein Stuhlverhalt können von einem entzündeten Blinddarm über eine einklemmte Leistenhernie bis zu einem anderweitig bedingten Darmverschluss ein unmittelbares chirurgisches Vorgehen erfordern“, weiß Zwerenz.

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Zukünftig soll eine interdisziplinäre proktologische Ambulanz für Erkrankungen des Enddarmes am Marsberger Krankenhaus etabliert werden und die enge internistisch-chirurgische Zusammenarbeit weiter ergänzen. Von der konservativen Therapie proktologischer Leiden über eine endoskopische Gummibandligatur symptomatischer Hämorrhoiden bis hin zu einer chirurgischen Therapie perianaler Fissuren, Fisteln oder Abszesse erfolgt die interdisziplinär vernetzte Diagnostik und Therapie stets gemeinsam abgestimmt.