Marsberg. Der Diemelradweg in Marsberg führt durch Gewerbe- und Industriegebiete. Jetzt gibt es einen Plan, um den Radweg neu zu gestalten.
Der Diemelradweg führt auf rund 500 Meter Länge durch die Gewerbe- und Industriegebiete Westheim I und II. Insbesondere weil im Gewerbe- und Industriegebiet Westheim II Neuansiedlungen anstehen, hat der dortige Ortsbürgermeister Franz-Josef Weiffen und jüngst auch die Gewerbetreibenden aus dem Gewerbe- und Industriegebiet Westheim eine Verlegung des Radweges um das Gewerbegebiet herum beantragt, um Konflikte zwischen Radverkehr und dem gewerblichen Verkehr zu verhindern.
Die Stadtverwaltung hat Alternativtrassen erarbeitet und dem Planungs-, Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt.
Trasse 1 – An der Diemel bis Landesgrenze
Dieser Vorschlag kommt von den Anliegern des Gewerbe- und Industriegebietes: An der Einmündung Industrießstraße/An der Diemel zweigt die Trasse von dem bestehenden Diemelradweg ab, verläuft anschließend parallel der Diemel und entlang der Baggerteiche bis zur Landesgrenze NRW/Hessen. Hinter dem Kläranlagengelände ist der Dahlbach mit einer Brücke zu überqueren. Vorteil: Die vorhandenen und möglicherweise zukünftigen Gewerbeflächen werden weitgehend umgangen. Nachteil: U. a. der bauliche Eingriff in das Naturschutzgebiet und hohe Baukosten. 1100 Meter Radweg müssten neu gebaut werden.
Trasse 2 – An der Diemel bis zu den Baggerteichen
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Diese Alternative führt wie bei Trasse 1 entlang der Diemel. In Höhe der Baggerteiche würde der Radweg jedoch parallel der Naturschutzgebietsgrenze wieder auf den vorhandenen Diemelradweg führen. Vorteil: Auch bei dieser Lösung (Ausbaulänge ca. 680 Meter) werden die bestehenden und zukünftigen Gewerbegebietsflächen umfahren. Nachteil: Relativ hohe Baukosten u. a. durch das notwendige Brückenbauwerk und Eingriff in sensible Landschaftsflächen (Landschaftsschutzgebiet) entlang der Diemel.
Trasse 3 – An der Diemel bis zum Ende Westheim II
Diese Variante verläuft zunächst wieder entlang der Straße an der Diemel. Anschließend weiter am Kläranlagengrundstück vorbei über den Dahlbach und danach parallel zum Dahlbach bis zum jetzigen Ende von Westheim II. Bei dieser Lösung wird nur wenig in die Natur eingegriffen. Hierbei werden allerdings nur die vorhandenen Gewerbegebietsflächen und nicht die potenziell zukünftigen Flächen für eine Gewerbegebietserweiterung umgangen. Etwa 320 Meter Radweg wären neu anzulegen.
Bestandstrasse
Sofern der Diemelradweg wie bisher durch das Gewerbe- und Industriegebiet verlaufen soll, sehen die aktuellen Planungen vor, im Zuge des anstehenden Straßenausbaus im Plangebiet Westheim II separate Wege für den Rad- und Fußgängerverkehr anzulegen.
Die Unternehmer des Gewerbe- und Industriegebietes Westheim I und II haben kürzlich vorgeschlagen, eine zusätzliche Erschließungsstraße im Gebiet Westheim II zu errichten. Grundsätzlich könnte parallel dazu dann auch ein Rad-/Gehweg gebaut werden, um Fußgänger und Radfahrer getrennt vom Kfz-Verkehr zu führen. Die Umsetzung muss erst noch geprüft werden.
Diskussionsergebnis
Fraktionsübergreifend kam der erste Trassenvorschlag nicht gut an. Erstens, weil er zu teuer wird, zweitens wird von Widerstand seitens des Naturschutzes ausgegangen Deshalb sollte er nicht weiterverfolgt werden, so die Meinung der Fraktionsvorsitzenden. Mit einer Stimmenthaltung wird die Verwaltung beauftragt, Vorplanungen zu den verschiedenen Möglichkeiten zu erstellen.
Hierbei soll mit den Fachbehörden des Hochsauerlandkreis abgestimmt werden, welche Varianten realisierbar sind. Anschließend soll mit den Westheimer Gewerbetreibenden darüber in einen Dialog getreten werden.