Hochsauerlandkreis/Hallenberg. Impfstopp von AstraZeneca im HSK: Hausarzt Siegfried Paffe aus Hallenberg spricht von einem Rückschlag – und bangt um Impfungen in den Praxen.
Tausende Impfungen fallen jetzt aus: Der Impfstopp des Impfstoffes AstraZeneca hat größte Auswirkungen auf den Hochsauerlandkreis. Für diese Woche war der HSK 1700 mal mit Biontech und 2500 mal mit AstraZeneca beliefert worden, für nächste Woche stand 1700 mal Biontech und fast 3000 mal AstraZeneca an. Siegfried Paffe aus Hallenberg, Arzt für Allgemeinmedizin, hat zwar den Biontech-Impfstoff bekommen, verfolgt aber genau die Diskussionen und spricht von einem Dilemma für den HSK – und Deutschland.
Schon vor dem Impfstopp, den die Bundesregierung verhängt hat, bewertet Siegfried Paffe die Diskussion um den Impfstoff AstraZeneca als „kurzatmig.“ Man solle gelassener und ruhiger an die Thematik gehen. Er habe einige Impfwillige nach der Impfung gefragt und bisher nichts negatives über die Nebenwirkungen gehört. „Sich nach einer Impfung einen halben Tag rausnehmen, das kann man ruhig machen.“
Diskussion um AstraZeneca zerredet
Siegfried Paffe findet es schade, dass die Diskussion rund um den Impfstoff so schnell zerredet werde, denn der Impfstoff sei wichtig.
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„Fällt er aus, haben wir eine Option weniger zur Hand.“ Das sagt er nur wenige Stunden vor der Nachricht, dass der AstraZeneca-Impfstoff vorerst nicht mehr verimpft werden darf. Jetzt, einen Tag nach der Nachricht, spricht er von einem Dilemma für den Hochsauerlandkreis. „Das ist ein politischer Hammerschlag und auch ein Problem.“ Der Impfstopp sei ein Rückschlag, denn die Versorgung mit Impfstoff werde nun problematischer, gesetzte Ziele könnten nicht eingehalten werden.
Es sei wichtig, dass pausiert wird
Natürlich sei es wichtig, dass jetzt pausiert werde, um Zusammenhänge zu erkennen. „Man muss jetzt Co-Kausalitäten erkennen. Welches Geschlecht ist betroffen, wurde die Anti-Baby-Pille eingenommen. Das ist aber bisher alles rein spekulativ.“ Umso wichtiger sei ein klares Statement innerhalb der nächsten zehn Tage.
Zahlreiche Impftermine müssten nun verschoben werden. Er selbst hatte mit rund 150 Impfstoffdosen für Anfang April in seiner Praxis gerechnet.
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„Wie sich der Impfstopp jetzt auf diese Zusage auswirkt, wissen wir nicht.“ Er befürchtet zudem, dass das Vertrauen in den Impfstoff schwinden werde. Sagt aber auch: „Ich weiß, dass einige sagen würden, dass sie den Impfstoff trotzdem sofort nehmen würden. Diese Entscheidung den Impfwilligen zu überlassen wäre nicht zumutbar. Natürlich müssen die Nebenwirkungen untersucht werden.“
„Wir wurden mit dem Biontech-Impfstoff geimpft. Einige haben sich abgeschlagen und müde gefühlt, aber das waren moderate Nebenwirkungen“, erzählt der Arzt. Er ist auch für das Impfzentrum in Olsberg unterwegs gewesen, hat in Altenheimen geimpft. „Häufig haben jüngere Menschen eher Nebenwirkungen, weil ihr Immunsystem so stark ist und auf den Impfstoff so gut anspricht. Ältere Menschen spüren eher wenig Nebenwirkungen“, erklärt Siegfried Paffe.