Hochsauerlankreis/Brilon. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die im HSK wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus mussten ist gesunken. Es steigt der Mädchenanteil.

Die Zahl der Mädchen und Jungen unter 20 Jahren, die alkoholbedingt in stationäre Behandlung kamen, ist im Jahr 2019 im Hochsauerlandkreis erstmals seit über zehn Jahren unter die Schwelle von 100 Fällen gerutscht. 38 Mädchen und 52 Jungen mussten nach einem akuten „Filmriss“ mit ärztlicher Hilfe wieder auf die Beine gebracht werden, das sind 26 weniger als im Jahr zuvor. Damit lag der Rückgang um 22,5 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von 5,8 Prozent, wie Information und Technik NRW mitteilte.

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HSK liegt oberhalb des Landesdurchschnitts

Was auffällt: Im Alter von 10 bis unter 14 Jahren fallen mehr Mädchen als Jungen beim „Koma-Saufen“ auf. Die absolute Zahl ist für das Jahr 2019 kreisweit bei den Kiddies mit zehn Mädchen zwar nicht besonders hoch, doch sind das doppelt so viele Mädchen wie Jungen. 2018 war das Verhältnis mit jeweils acht ausnahmsweise einmal ausgeglichen.

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In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen gibt es deutlich mehr Alkohol-Intoxinationen bei den männlichen Heranwachsenden als bei den weiblichen. 2019 war das Verhältnis 47 zu 28, im Jahr zuvor lag es bei 58 zu 42.

Der Anteil der Jugendlichen, die alkoholbedingt stationär behandelt werden mussten, lag im 2019 im Hochsauerlandkreis in der Altersgruppe von 10 bis 19 Jahren bei 0,33 Prozent.

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Das ist deutlich über dem Landesdurchschnitt, der von 0,14 Prozent im Kreis Minden-Lübbecke bis 0,45 Prozent im Kreis Soest reicht. Der Nachbarkreis belegt im übrigen bereits seit Jahren diesen unrühmlichen Spitzenplatz. Der Leiter der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Soest sah dafür einmal eine „ereignisabhängige“ Ursache: „Gerade während der Allerheiligenkirmes scheint der Alkoholkonsum der jungen Menschen gesellschaftlich eher akzeptiert zu werden.“