Hallenberg/Winterberg. Vanessa Ante aus Hallenberg übernimmt den Vorsitz in Hallenberg-Winterberg von Dr. Maike Wigand. Die 25-Jährige über das Ehrenamt ihre Ziele:

Sterbende Menschen und ihre Angehörigen und Freunde in einer sehr sensiblen Zeit einfühlsam begleiten und dem Tod das Tabu-Gefühl in der Gesellschaft nehmen – das sind seit fast 22 Jahren die Ziele der Hospizinitiative Hallenberg-Winterberg.

1999 hat Dr. Maike Wigand diesen ehrenamtlich tätigen Verein aufgrund von eigenen Erfahrungen gegründet und seitdem geleitet. Jetzt hat sie den Vorsitz abgegeben: Vanessa Ante aus Hallenberg ist ihre Nachfolgerin. Die 25-Jährige ist beruflich als Sozialarbeiterin im Kinder- und Jugendbereich tätig.

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Krankheit und den Tod des Vaters

Zur Hospizinitiative ist Vanessa Ante im Herbst 2018 durch die Krankheit und den Tod ihres Vaters gekommen. Sie besuchte erst Vorträge und entschied sich dann, eine Ausbildung als ehrenamtliche Helferin zu absolvieren. In 90 Stunden verteilt auf ein gutes Jahr bereiten sich die die Teilnehmer dabei in Bereichen wie Kenntnisse über Sterben und Tod, Möglichkeiten einer bedürfnisorientierten Sterbebegleitung, Gesprächsführung, Rituale und Spiritualität auf ihre Tätigkeit vor. Dabei geht es nicht darum, Ratschläge oder Antworten auf die Frage nach dem Warum des Sterbens zu geben, sondern einfach da zu sein und den Familien und Freunden Druck durch die emotional belastende Situation zu nehmen.

Bei diesen Begleitungen stellte Vanessa Ante für sich immer wieder fest: „Hospizarbeit ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ Als Dr. Maike Wigand sie fragte, ob sie sich ihre Nachfolge vorstellen könnte, nahm sie sich eine Bedenkzeit, sagte dann zu und wurde von der digitalen Versammlung gewählt.

Neue Pläne

„Für eine so wichtige Aufgabe möchte ich 120 Prozent geben. Die Fußstapfen, in die ich trete, sind groß und ich werde mein Bestes tun, um sie ausfüllen zu können. Mit dem tollen Team an meiner Seite aus Vorstand, Ehrenamtlichen und Koordinatorin können wir weiterhin viel erreichen. Ich bedanke mich bei Maike Wiegand sowie der gesamten Hospizinitiative für das entgegengebrachte Vertrauen.“Bewährte Projekte wie das Trauercafé, der Trauergesprächskreis, verschiedene Vorträge und die Projektwoche „Hospiz macht Schule“ in den hiesigen Grundschulen werden weitergeführt, sobald es die Pandemie-Situation wieder zulässt. Unter entsprechenden Schutzmaßnahmen sind jedoch auch jetzt individuelle Begleitungen von Sterbenden und Trauernden möglich. Neben Besuchen zuhause, im Krankenhaus oder Pflegeheim können diese auf Wunsch auch telefonisch oder z.B. draußen als Spaziergänge stattfinden. Eine solche Begleitung erfolgt grundsätzlich ehrenamtlich, ist für die Betroffenen kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht.

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Doch es gibt auch neue Pläne: In Kürze möchte die Hospizinitiative neben den gewohnten Kontaktmöglichkeiten per Telefon oder EMail ein Büro in geschützter Atmosphäre in der Kirchstraße in Hallenberg anbieten. Weiter sollen die Internetseite und der Flyer überarbeitet werden. Außerdem überlegt das neue Vorstandsteam, ob und wie ein Auftritt in den sozialen Medien erfolgen könnte. Ein Wunsch von Vanessa Ante ist zudem die Vernetzung mit „Seelenbeben“, der vor zwei Jahren gegründeten Trauergruppe für Kinder und Jugendliche in Winterberg.

Aufklärung über die Arbeit

Sterben gehört zum Leben dazu, keiner muss dabei allein sein. Ein wichtiges Anliegen ist für Vanessa Ante deshalb die weitere Aufklärung über die Arbeit und die Angebote der Hospizinitiative: „Dazu gehört es auch, Hemmschwellen so niedrig wie möglich zu gestalten, damit es leichter wird, Kontakt zu uns aufzunehmen.“

Weitere neue Vorstandsmitglieder sind der Hausarzt und Palliativmediziner Michael Kraushaar als 2. Stellvertretender Vorsitzender sowie Ayse Peis als 2. Beisitzende. Weiter im Amt sind Birgit Weller (1. stellvertretende Vorsitzende), Elke Köster (Kassiererin), Marion Schauerte (Schriftführerin) sowie Rita Cappel (Beisitzerin).

Als Koordinatorin für alle Anfragen und Termine fungiert Walburga Pöppelbaum. Sie ist unter 0151 – 15 66 98 40 oder info@hospiz-hallenberg-winterberg.de zu erreichen.

Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins wird komplett aus Spenden finanziert.

Weitere Informationen gibt eswww.hospiz-hallenberg-winterberg.de