Olsberg/Meschede. Ein Mann soll in Olsberg und Meschede ein Mädchen (9) missbraucht haben. Die Verteidigerin beweisen, dass der Mann keine pädophile Neigung hat.

Der vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichtes Arnsberg auf drei Verhandlungstage angesetzte Prozess gegen einen 37-jährigen Angeklagten aus Meschede wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines damals 9-jährigen Mädchens geht in die Verlängerung.

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Weil die Gutachterin, die über die Schuldfähigkeit des Angeklagten berichten sollte, erkrankt ist, wurde lediglich über den Beweisantrag der Verteidigerin, Melanie Scheuermann, verhandelt. Sie hatte am vergangenen Prozesstag den Beweisantrag gestellt, feststellen zu lassen, dass ihr Mandant keine Neigung habe, sich Kindern gegenüber sexuell zu nähern.

Befreundete Familien heute verfeindet

Dem Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, im ersten Halbjahr 2019 die Tochter eines früher befreundeten Ehepaares in zwei Fällen sexuell missbraucht zu haben. U. a. soll er sich an dem Kind einmal im Keller und ein zweites Mal auf dem Dachboden seiner Wohnung vergangen haben. Die Taten fanden in Olsberg und Meschede statt.

Der Angeklagte bestreitet diese Vorwürfe energisch ab und gibt an, es handele sich hier um einen Racheakt der früheren Freunde, weil er in der Zeit als man noch in Afghanistan lebte, ein Foto gemacht habe, wo er mit der Mutter des vermeintlichen Opfers zu sehen ist. Die Eltern sollen das heute 10-jährige Mädchen nach seinen Angaben manipuliert haben, um ihn zu schaden. Die früher gut befreundeten Familien sind heute verfeindet.

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Beweisantrag der Verteidigerin

Am dritten Prozesstag wurde in der Hauptsache über den Beweisantrag der Verteidigerin verhandelt. Dieser wurde sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch vom Gericht abgelehnt. Im Tenor hieß es: Die eventuelle Feststellung, dass der Angeklagte keine Neigungen habe, sich Kindern sexuell zu nähern, sei für die Wahrheitsfindung als Beweismittel bedeutungslos. Es könne sich hier auch um eine Machtausübung gehandelt haben.

Der Prozess wurde unterbrochen und wird am vierten März fortgesetzt.