Hochsauerlandkreis. An vielen Schulen im Sauerland gibts an Karneval schulfrei. Wie ist das im Corona-Jahr aus? Wo findet Distanzunterricht statt, wer macht frei?

An den närrischen Tagen gibt es auch an den Sauerländer Schulen für viele Schüler normalerweise ein langes Wochenende. Viele Schulen verwenden dafür einen Teil der frei einsetzbaren beweglichen Ferientage. Wegen der Corona-Pandemie fällt in diesem Jahr Karneval mehr oder weniger aus. Halten die Schulen trotzdem an den geplanten Ferientagen fest? Wir haben an einigen Schulen nachgefragt.

Ferientage werden verschoben

„Wir machen Unterricht“, erklärt Michael Aufmkolk, Schulleiter der Sekundarschule Olsberg-Bestwig, weil es schon sonst schwer genug sei, alle Schüler zu erreichen. „Es findet ja auch keine Karnevalsveranstaltung in Olsberg oder Bestwig statt.“ Und eine erneute Pause bringe nur Unruhe ins Schulsystem. Sowohl Eltern als auch Schüler und Lehrer seien der Ansicht gewesen, dass es besser sei, Unterricht zu machen. Um eine möglichst einheitliche Lösung zu bekommen, habe man sich auch mit den Grundschulen in Olsberg abgesprochen. Termine, wann die freien Tage nachgeholt werden, gebe es aber noch nicht.

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Auch an der Sekundarschule in Marsberg findet an den Karnevalstagen, die eigentlich frei sein sollten, Unterricht statt. Rosenmontag und Veilchendienstag waren ursprünglich als zwei von vier beweglichen Ferientagen vorgesehen, erklärt Sekundarschuldirektorin Karin Stolp. Doch nun sollen die Tage vorschoben werden. Vorgesehen dafür sind Freitag, 12. März, und Montag, 15. März, so dass dort ein langes Wochenende entsteht. Auf Anfrage teilte die Stadt Marsberg mit, dass bis auf eine Grundschule voraussichtliche alle Marsberger Schulen die beiden Ferientage auf diesen Ausweichtermin legen werden. Die Entscheidung treffen aber die Schulkonferenzen der einzelnen Schulen selbst.

„Es macht keinen Sinn, in diesem Jahr Karneval frei zu machen“, so die Einschätzung der Marsberger Sekundar-Schulleiterin. Klar sei aber, dass den Schüler/innen diese beweglichen freien Tage zustehen. Karin Stolp macht in diesem Zusammenhang deutlich: „Auch, wenn wie zurzeit Distanzunterricht stattfindet, haben Schüler/innen und Lehrer nicht frei, sondern Unterricht – wenn auch in anderer Form.“

Ziel: Möglichst viel Unterricht soll stattfinden

Am Briloner Gymnasium Petrinum sollte eigentlich der Rosenmontag schulfrei sein. Doch dieser freie Tag soll nun verschoben werden. Das teilte Schulleiter Johannes Droste auf Anfrage der WP mit.

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Ein Ausweichtermin steht noch nicht fest, soll aber noch im Laufe dieses Schuljahres festgelegt werden. „Unser Ziel ist es, dass möglichst viel Unterricht stattfindet“, so Johannes Droste. Allerdings habe man sich darauf verständigt, dass am kommenden Montag möglichst keine Videokonferenzen und Online-Termine stattfinden sollen, „damit Schüler und Lehrer an diesem Tag zumindest mal etwas durchpusten können.“ Denn, so betont der Gymnasial-Schulleiter: „Für alle Beteiligten ist der digitale Unterricht sehr anstrengend. Aber ich muss sagen: Es funktioniert sehr gut.“
Einige Schulen halten an Ferientagen fest

An den „Karnevalsferien“ (Freitag nach Altweiber und Rosenmontag) festhalten will die Sekundarschule Medebach-Winterberg. In einer entsprechenden Mitteilung heißt es, dass man davon ausgehe, dass in den weiterführenden Schulen wohl nicht in allen Jahrgangsstufen ab 15. Februar wieder Präsenzunterricht erteilt werde, wolle man die beiden Tage nicht in den Sommer verschieben, da das wahrscheinlich im Nachhinein zu mehr Präsenzunterrichtsaufall führen würde als im Februar. Auch die Hanse-Grundschule Medebach behält die unterrichtsfreien Tage wie geplant bei.

Auch für die Schulen im Winterberger Stadtgebiet bleiben die beweglichen Ferientage (12. Und 15. Februar an allen Schulen im Stadtgebiet Winterberg (Grundschulen, Gymnasium und Sekundarschule) wie geplant bestehen. Nur eine Grundschule hat sich entschieden, den beweglichen Ferientag am Freitag auszusetzen. Das teilte die Stadt Winterberg auf Anfrage mit. Somit gebe es für das Stadtgebiet eine nahezu einheitliche Lösung für die Schulen.