Hochsauerlandkreis. Das Jahr 2020 war auch auf dem Arbeitsmarkt geprägt durch die Corona-Krise. Es gab aber auch Bereiche, in denen viele Jobs entstanden sind.

Der Arbeitsmarkt hat die Folgen der Pandemie bisher verhältnismäßig gut verkraftet“, bilanziert Oliver Schmale, Leiter der Agentur für Arbeit im HSK, das Corona-Jahr 2020: „Dank der stabilisierenden Wirkung von Kurzarbeit konnte eine noch höhere Arbeitslosigkeit verhindert werden. In der starken Inanspruchnahme von Kurzarbeit sehen wir das klare Signal unserer heimischen Betriebe, ihr Personal halten und nicht freisetzen zu wollen. Denn es wird auch eine Zeit „nach Corona“ geben, in der Beschäftigte – vor allem Fachkräfte – mehr denn je gebraucht werden“

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Nachdem im Frühjahr die Arbeitslosigkeit zugenommen hatte, konnte sich der Arbeitsmarkt nach den Lockerungen im Sommer erholen. „Für das Jahr 2021 bleibt zu hoffen, dass sich die Auswirkungen der aktuellen Lockdown-Phase in Grenzen halten.“ 6.848 Arbeitslose meldeten die Arbeitsagenturen im Hochsauerlandkreis für das Jahr 2020 im Jahresdurchschnitt, 923 Männer und Frauen bzw. 15,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

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107.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung blieb bis zur Jahresmitte 2020 (aktuellste Daten) mit 107.012 Personen noch weitgehend stabil und reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr nur leicht. Beschäftigungsrückgänge sind vor allem im verarbeitenden Gewerbe zu erkennen, Steigerungen gab es in den „systemrelevanten Bereichen“, die unmittelbar medizinisch oder organisatorisch bei der Bekämpfung der Pandemie einbezogen waren. Hierunter fallen u.a. das Gesundheitswesen, die öffentliche Verwaltung oder Steuerberatungen und Labore.

Insgesamt wurden im HSK im vergangenen Jahr 3.917 Anzeigen auf Kurzarbeit gestellt, mit 63.928 potenziell betroffenen Personen. Im April und Mai waren in der Spitze jeweils über 22.000 Personen im HSK in Kurzarbeit. Im Juli haben noch rund 12.000 Personen Kurzarbeitergeld bezogen. Für die Monate danach werden erst später im Jahr 2021 Daten für die tatsächlich geleistete Kurzarbeit vorliegen. Verglichen mit den Spitzenwerten aus dem Jahr der Finanzkrise ist auch mit den Werten des ersten Halbjahres schon erkennbar, dass durch die Corona-Pandemie deutlich mehr betroffene Personen im Bezug von Kurzarbeitergeld stehen als damals.

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Stellenbestand sinkt

Der Stellenbestand sinkt deutlich, liegt aber noch über dem Niveau vieler Jahre des letzten Jahrzehnts. 2.477 Stellen waren durchschnittlich im Bestand der Arbeitsagentur im HSK, 428 Stellen bzw. 14,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Meldungen neuer Stellen unterlagen dabei deutlichen Schwankungen im Jahresverlauf. Während zu Beginn der Pandemie die Neumeldungen nahezu wegbrachen, suchten ab August wieder mehr Arbeitgeber Personal. Insgesamt gingen von Betrieben und Verwaltungen im Laufe des Jahres 5.225 Arbeitsstellen ein, 1.162 bzw. 18,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch in den vergangenen Jahren gab es bei den Stellenzugängen im Laufe eines Jahres Schwankungen. „Während durch Kurzarbeit viele Arbeitsstellen gesichert werden konnten, zögerten viele Unternehmen mit Neueinstellungen – in manchen Branchen blieben sie nahezu aus“, resümiert Schmale.