Marsberg-Westheim. Im Oktober wird ein Geldautomat der Volksbank Westheim gesprengt. Einer der mutmaßlichen Täter ist nun tot. Die Hintergründe zu dem Kriminalfall:

Im Oktober 2020 wurde der Geldautomat in der Volksbankfiliale in Westheim bei Marsberg gesprengt. Die Folgen für die Bank war schwerwiegend. Die Stabilität des Gebäudes war beeinträchtigt - die Filiale kann erst Anfang Febriar wieder öffnen. Die beiden mutmaßlichen Täter konnten mit einem Fluchtauto entkommen. Einer von ihnen ist jetzt tot. Er wurde bei einem Polizeieinsatz am 12. November in Heilbronn erschossen. Der andere Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Den beiden Männern wird eine ganze Serie von Geldautomatensprengungen vorgeworfen.

Mobiles Einsatzkommando

Teil der Tatserie ist auch der Aufsprengungsversuch des Geldautomaten in Westheim. „Aufgrund der Vorgehensweise stellte sich bei den Ermittlungen schnell der Tatverdacht gegen die zwei Personen heraus“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Poggel am Mittwoch auf Nachfrage der Westfalenpost. In Heilbronn wollten die beiden Tatverdächtigen eine SB-Bankfiliale sprengen. Sie wurden von einem mobilen Einsatzkommando auf frischer Tat ertappt.

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Angriff mit Schraubenzieher

Im Bankvorraum soll dann einer der beiden Männer mit einem langen Schraubendreher auf die Beamten losgegangen sein. Darauf machte ein Polizist von Schusswaffe gebrauch. Der Tatverdächtige wurde tödlich getroffen. Wie viele Schüsse gefallen sind, ob nur ein Polizist schoss oder mehre, beantwortete die Polizei bislang nicht – mit Verweis auf das laufende Ermittlungsverfahren, wie die Heilbronner Stimme berichtet. Eine Reanimationsmaßnahme sei sofort eingeleitet worden, blieb jedoch erfolglos. Der Mann verstarb noch vor Ort. Der zweite Tatverdächtige versuchte zunächst noch zu flüchten, konnte aber von den Beamten in unmittelbarer Tatortnähe vorläufig festgenommen werden.

Bei dem getöteten Mann soll es sich laut dem Zeitungsbericht um einen 58-jährigen Litauer handeln. Nach dem Mann sei europaweit und bundesweit mit Haftbefehlen wegen Geldautomatensprengungen und Einbrüchen gefahndet. worden Der zweite Tatverdächtige ist demnach ein 29-jähriger Türke. Der mehrfach vorbestrafte Mann sitzt in U-Haft. Das Verfahren gegen ihn wegen der Tat in Westheim wurde allerdings vorläufig eingestellt. Wegen, so Oberstaatsanwalt Poggel zur WP, „der zu erwartenden Strafe in Heilbronn.“

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Filiale ab 1. Februar geöffnet

Der Sprengversuch in der Volksbank Westheim zog umfangreiche Renovierungsarbeiten nach sich. Die sind jetzt abgeschlossen. Ab dem 1. Februar können die Kunden ihre Bankgeschäfte wieder in der Filiale in Westheim ausführen.

Die beiden Täter hatten Gas zur Sprengung verwendet. Die Explosion hatte den Automaten zwar zerstört, aber an das Geld kamen die Täter nicht. Die Nachbarin hatte den Explosionsknall gehört und die Polizei verständigt. Einen Tag nach der Sprengung vermeldet die Polizei im Hochsauerlandkreis einen ersten Ermittlungserfolg. Das Fluchtauto, ein schwarzer 3er BMW, Baujahr 2009, wurde in einer Scheune gefunden. Der Wagen wurde kurz vorher in einer Autowerkstatt an der Westheimer Straße gestohlen.