Brilon. In der Innenstadt von Brilon stehen offenbar erhebliche Veränderungen an. Drei Investoren stehen bereit. Das ist über die Pläne bisher bekannt:

Es kommt wieder Bewegung in die Innenstadt: Die Eigentümer von drei exponierten Grundstücken „mit signifikantem Entwicklungspotenzial“ sind unabhängig voneinander an die Verwaltung herangetreten, um auf diesen Flächen Bauinvestitionen anzustoßen. Problem dabei: Die einzelnen Vorhaben überschneiden sich zum Teil untereinander, stehen aber auch in Konkurrenz zur bestehenden Infrastruktur. Um Konflikte zu vermeiden und Synergien zu fördern, will die Stadt das „Nutzungskonzept 2030“ erstellen lassen. Ein „Städtebaulicher Rahmenplan“ soll dafür die Basis bilden.

Und das sind die drei Flächen:

Im Oberen Quartal der Sparkassen-Parkplatz und das gegenüberliegende Brachgelände, auf dem das Stadthotel hatte gebaut werden sollen.

Der Bereich des Volksbank-Centers mit dem Parkplatz in der unteren Fußgängerzone

Die ehemaligen Nolte-Hallen an der Ketteler Straße in Altenbrilon.

Alte Pläne neu aufleben lassen?

Welche Pläne konkret vorliegen, wollte Beigeordneter Reinhold Huxoll aus Gründen der Vertraulichkeit gegenüber der WP nicht sagen. Bei allem, so Huxoll, spiele jedoch die Frage der Parkflächen eine zentrale Rolle – sowohl für die neuen Nutzungen als auch für die vorhandenen.

In der Vergangenheit hatte es für die zentralen, an den Polen der Fußgängerzone liegende Flächen der beiden heimischen Kreditinstitute schon einmal ehrgeizige Pläne gegeben.

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Die Sparkasse hatte bereits Kontakte zu den Betreibern eines Ärztehauses geknüpft und untersuchen lassen, ob sich im Oberen Quartal die Anlage einer Tiefgarage rentierlich darstellen ließ. Und die Volksbank wollte den Parkplatz überbauen. Das scheiterte damals daran, dass sie damals ein zur Arrondierung gerne herangezogenes bebautes Nachbargrundstück nicht in ihren Besitz bekommen konnte.

Corona bremst Arbeitskreise aus

Sowohl das Obere Quartal wie auch der Bereich der unteren Bahnhofstraße können eine Frischzellenkur benötigen. Da sind sich Beigeordneter Reinhold Huxoll und Wirtschaftsförderer Oliver Dülme einig. In den vergangenen Jahren seien in der Kernstadt etliche Geschäftsflächen aufgegeben und durch – meistens – barrierefreie Wohnbauten ersetzt worden. Mit dem „Masterplan 2030“ hat die Stadt bekanntlich vor etwa drei Jahren schon durch das Dortmunder Consulting-Büro Modul III eine Standortstrategie initiiert. Ziel für die Kernstadt: deren Attraktivität zu steigern und so die Besucher- und Kundenzahlen anzukurbeln. Corona, so Oliver Dülme, habe die erfolgreich begonnene Arbeit der Arbeitskreise im vergangenen Jahr allerdings weitgehend zum Erliegen gebracht.

Für das Obere Quartal wünscht sich der Beigeordnete eine Nutzung, die dort für Frequenz sorgt. Nachdem Nachbarn auf dem Klageweg das Stadthotel-Projekt ausgehebelt hatten, war die Fläche als Seniorenheim im Gespräch.

Anbindung an die Arkaden gesucht

Für die Unterstadt wird immer noch nach einer Möglichkeit gesucht, die Brilon Arkaden an die Fußgängerzone anzubinden. Dazu fehlen den Kunden derzeit noch die Anreize.

Für die ehemaligen Nolte-Hallen an der Ketteler Straße gibt es auch schon Planungsansätze: Auf dem weitläufigen Gelände könnte ein sogenanntes Quartierskonzept mit Wohnen und Arbeiten realisiert werden. Das könnte traditionelle Büro- und Werkstätten, moderne Co-Working-Spaces, Wohnungen und auch ein sogenanntes Low Budget-Hotel einschließen.

Der Bau- und Planungsausschuss befasst sich Mittwoch, 20. Januar, mit dem Rahmenplan. Die Sitzung beginnt um 17.30 Uhr im Kolpinghaus.

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