Winterberg/Olsberg/Brilon. Ein Hackerangriff hat an Tausenden von Schulen Distanzunterricht verhindert. Die Lage in Winterberg, Olsberg und Brilon war entspannt.

Schüler und Lehrer begegnen sich derzeit nur online, wegen der Corona-Pandemie. Doch erfolgreicher Fernunterricht entsteht nicht von heute auf morgen. Mussten sich im Frühling, während der ersten Corona-Welle, viele Schulen noch mit provisorischen Lösungen behelfen, gibt es inzwischen professionelle Plattformen.

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Anfang der Woche machte ein Hackerangriff auf eine dieser Plattformen, die Schulcloud des Hasso-Plattner-Instituts, Schlagzeilen. Laut Medienberichten war an mehreren tausend deutschen Schulen deshalb kein Distanzunterricht möglich.

Die weiterführenden Schulen im Altkreis sind von diesen Problemen offenbar verschont geblieben. Sie nutzen die Plattform des Brandenburger Anbieters nicht, sondern arbeiten mit anderen Lösungen.

Gymnasium Winterberg

"Wir nutzen die Plattform Logineo LMS des Landes NRW", berichtet Ulrich Cappel, Direktor des Gymnasiums Winterberg. Über dieses für NRW-Schulen kostenlose Tool können zum Beispiel Dokumente geteilt werden. Im ersten Lockdown habe es das Angebot noch nicht gegeben, genutzt habe das Gymnasium es danach aber teilweise auch, als noch Präsenzunterricht möglich war. Damals profitierten zum Beispiel Schüler davon, die unter Quarantäne gestellt worden waren. Auch für die Zeit nach der Pandemie kann sich Cappel Verwendungsmöglichkeiten vorstellen, zum Beispiel für Schüler, die sich zu Sportwettkämpfen auswärts aufhalten. "Es funktioniert einheitlicher als die bisherigen Lösungen, das ist ein großer Vorteil." Sowohl Schüler als auch Lehrer seien mit dem System zufrieden.

Sekundarschule Olsberg/Bestwig

Die Landes-Plattform Logineo NRW LMS (Lern-Management-System) nutzt auch die Sekundarschule Olsberg/Bestwig. "Seit den Osterferien. Es klappt gut", ist Schulleiter Michael Aufmkolk zufrieden. Statt von allen Schülern einzelne E-Mails zu bekommen, könnten die Lehrer dank der Plattform Aufgaben stellen und die Lösungen, die die Schüler hochladen, unkompliziert direkt bearbeiten und bewerten. Was noch fehle, sei eine Videofunktion, die bisher nur angekündigt sei. Damit könnten sich Schüler und Lehrer dann auch sehen.

Sekundarschule Medebach/Winterberg

Auch die Sekundarschule im Südkreis verlässt sich auf die Landesplattform. Zusätzlich nutze man Jitsi Meet für Videokonferenzen, teilt Schulleiter Uwe Kruse mit. Für den Distanzunterricht gebe es ein schuleigenes Konzept.

Gymnasium Petrinum Brilon

Das Gymnasium Petrinum setzt auf die Plattform Moodle, auf deren Technik auch Logineo beruht. "So können wir später reibungslos auf Logineo umsteigen", sagt Schulleiter Johannes Droste. Die Moodle-Plattform bietet ihm zufolge maximalen Datenschutz, weil sie nur über den schuleigenen Server laufe, nicht über Server im Ausland. Die Bedienung sei komfortabel und stellenweise biete das System sogar Dinge, die online "besser laufen als im analogen Klassenraum" - zum Beispiel separate Arbeitsräume für Kleingruppen. Die Entscheidung, welches System eine Schule einsetzt, treffe die Schulkonferenz. In die Planungen seien fachkundige Lehrer und auch externe Stellen wie die Bezirksregierung eingebunden. "Kein vernünftiger Schulleiter wird so etwas ohne Beratung entscheiden." Betreut und gewartet wird das System von den IT-Fachkräften des Schulträgers, der Stadt Brilon. Darin sieht Droste die größte Herausforderung für digitalen Unterricht. "Geräte anschaffen ist leicht, aber die Technik muss ja auch betreut werden. Firmen haben dafür eigene Abteilungen, Schulen nicht." Übrigens wird auch der Tag der offenen Tür am Gymnasium Petrinum am Samstag, 16. Januar, digital stattfinden.