Winterberg. Seit Tagen überrollt Winterberg im Lockdown eine Welle von Tagestouristen und sorgt für Chaos. Warum die Menschen nicht kommen sollten:

Winterberg. Die Stadt Winterberg versucht jetzt mit einem Sicherheitskonzept Tagestouristen davon abzuhalten, ins verschneite Winterberg zu fahren. Insbesondere soll es deutlich mehr Kontrollen geben, eine erweiterte Maskenpflicht und zum Teil sollen Parkplätze gesperrt werden. Die Stadt versucht aber auch mit Argumenten Menschen davon zu überzeugen, zu Hause zu bleiben.

Zwischen Sonntag und Dienstag hatten jeden Tag tausende Touristen vor allem aus dem angrenzenden Ruhrgebiet für chaotische Verhältnisse auf den Straßen und auf Skipisten und anderen Orten gesorgt. Tankstellen glichen Zeitweise einem Schlachtfeld, auch an anderen Orten der Stadt wurde es chaotisch. Manche Bürger trauten sich fast überhaupt nicht mehr aus dem Haus.

Appell an potenzielle Tagestouristen

"Was ist erlaubt? Was ist verboten? Was ist vernünftig? Das Gebot des Tages heißt: Kontaktvermeidung! Wir lieben unsere Berge. Ihr auch. Aber in diesen Zeiten müssen wir diese Liebe ruhen lassen, denn der Ansturm führt zu Stau und zu Menschenaufläufen. Verstopfte Straßen, fehlende Parkplätze und viele potenzielle Kontakte", schreibt die Stadt Winterberg auf ihrer Webseite, die von manchen Tagestouristen - so die Hoffnung - vor einem potenziellen Ausflug angesteuert wird. "Tu Dir das doch nicht an. Wir mögen den Trubel - in normalen Zeiten! Aber was ist in Zeiten der Pandemie normal? Rodellifte und Skilifte sind geschlossen. Die Hütten und Toiletten sind geschlossen. In der Stadtmitte sind nur die öffentlichen Toiletten geöffnet. Es gibt keine Einkehr- oder Aufwärmmöglichkeiten. Shopping fällt aus und alles, was uns sonst Spaß macht und uns den Tag verschönert, muss im Lockdown geschlossen bleiben", so die Stadt weiter.

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Die Stadt appelliert an Gäste, sich an die grundsätzlichen Empfehlungen im Lockdown zu halten und rät von einem Besuch in Winterberg ab. Die nennt auf der Internetseite folgende Gründe:

Kaum Toiletten

Aufgrund des Lockdowns gibt es zurzeit kaum Möglichkeiten zur Einkehr, zum Aufwärmen oder für Toilettenpausen. Die einzigen geöffneten öffentlichen Toiletten befinden sich in Winterberg an der Kreuzung Bahnhofstraße / Am Alten Garten sowie in der Tourist-Info im Oversum, Am Kurpark 4. Auch wenn der Lebensmitteleinzelhandel derzeit geöffnet ist, ist der Verzehr von Speisen und Getränken im Umkreis von 50 Meter um den Betrieb nicht gestattet, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

Auch wenn es viele Tagestouristen getan haben - Skifahren und Rodel auf den Pisten ist verboten

Das Betreten der Pisten zum Skifahren oder Rodeln ist nicht gestattet. Der Liftbetrieb ist untersagt, das gilt auch für Rodel-Lifte. Die Flächen sind im Besitz der Skiliftbetreiber und werden von diesen aufwändig gepflegt. Die Betreiber gestatten das Betreten ihrer Abfahrtshänge auch aus diesen Gründen nicht.

Rodeln außerhalb der Pisten erlaubt, aber mit Abstand

Rodeln zählt zu den Individualsportarten, weshalb es auch nicht grundsätzlich untersagt ist, außerhalb der Pisten auf unseren Hügeln und Bergen zu rodeln. Dabei gilt es aber, sowohl die Regelungen zur Kontaktbeschränkung (keine Gruppenbildung, maximal 2 Haushalte mit max. 5 Personen) und des Mindestabstands zu Anderen einzuhalten. Das Ordnungsamt der Stadt Winterberg ist angehalten, die Einhaltung dieser Regelungen verstärkt zu kontrollieren.

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Natur wird vermüllt

"Nehmt Abfälle mit und achtet auf unsere wertvolle Natur: Die vergangenen Wochenenden war Winterberg und die Natur rund um den Kahler Asten ein hoch frequentiertes Besuchsziel. Das können wir auch gewissermaßen verstehen. Was wir nicht verstehen können, ist der Umgang mit diesen Naturzielen. Bergeweise Abfälle, das Laufen und Fahren kreuz und quer durch Naturschutzgebiete wie unsere schöne Heidelandschaft auf dem Kahler Asten oder der Hochheide schmerzt nicht nur uns, sondern auch unsere Umwelt massiv", schreibt die Stadt. und weiter: "Bitte achtet daher bei Eurem Besuch darauf, dass Ihr Eure Abfälle mitnehmt und auf den Wegen bleibt - diese lassen sich auch ggf. in der verschneiten Landschaft noch erkennen."

Stau, Stau, Stau

Die Anfahrt nach Winterberg ist derzeit aufgrund der hohen Nachfrage mit sehr langen Staus verbunden und auch aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten sehr schwierig. Auch die Nebenstrecken sind überfüllt, ein Ausweichen ist nicht möglich. Auch das Ausweichen über Wald- und Wanderwege ist selbstverständlich untersagt und wird entsprechend kontrolliert. "Ohne Winterreifen habt ihr keine Chance."

Hotspots unbedingt meiden

"Aufgrund des derzeit geltenden Lockdowns können wir keinerlei Empfehlungen zu (geräumten) Wanderwegen, geeigneten Rodelhängen etc. aussprechen. Bitte meidet vor allem die hoch frequentierten Orte, wie z.B. den Kahler Asten. Wir haben hier zwar sehr viel Platz in unserer Landschaft, um Abstände etc. einzuhalten. Aufgrund der hohen Zahlen an Tagestouristen sind diese Orte dem Besucheransturm unter den gegebenen Abstandsregelungen u.Ä. zurzeit nicht gewachsen", schreibt die Stadt.

Tagestouristen sorgen für Chaos in Winterberg

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Schneechaos in Winterberg mitten im Lockdown. 
Schneechaos in Winterberg mitten im Lockdown.  © Rita Maurer / Honorarpflichtig | Rita Maurer
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Das Chaos in Winterberg.
Das Chaos in Winterberg. © Rita Maurer / Honorarpflichtig | Rita Maurer
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Am Sonntag und am Montag sorgten tausende Tagestouristen für Chaos in Winterberg.
Am Sonntag und am Montag sorgten tausende Tagestouristen für Chaos in Winterberg.
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