Marsberg. In diesem Corona-Jahr ist alles anders. Auch die Begegnungen und Gespräche der Deutsch-Französische Städtepartnerschaft Marsberg mit Lillers.

Per Videokonferenz tauschten sich jetzt die Partnerschaftskomitees aus. Zum ersten Mal fand das traditionell alljährlich stattfindende Arbeitsgespräch zwischen den Komitees nicht bei einem persönlichen Treffen, sondern virtuell vor den heimischen PC´s, Tablets oder Handys statt. Die WP sprach mit der Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde (DFG) Marsberg, Susanne Fobbe, über die Ergebnisse: Was ist mit dem Treffen über Pfingsten in Lillers? Angedacht ist ein gemeinsames ökologisches Projekt im Stadtwald Marsberg.

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Frau Fobbe, im Oktober 2019 haben sie sich ja zum letzte Mal persönlich zu einem Arbeitsgespräch im imposanten Rathaussaal von Lillers getroffen. Die WP hat darüber berichtet. Auch über die Begegnung der beiden Partnerschafts-Komitees im Juni bei einem „Apéro Virtuell“ zum ersten Mal online. Wie ging es weiter?

Susanne Fobbe Seitdem folgten weitere Online-Begegnungen. Dennoch war dieses erste Arbeitsgespräch via Bildschirm eine Premiere in der Geschichte der über 50-Jahre bestehenden Städtepartnerschaft. Nach einigen vorbereitenden Probe-Meetings trafen sich nun die DFG und das Comité d’échanges Internationaux du Lillérois unter der Leitung von Jean-Marc Hecquet per Videokonferenz. Insgesamt 18 Personen waren online. Premiere hatte bei dieser Videokonferenz auch der neu gewählte Bürgermeister Thomas Schröder sowie die neu gewählte Bürgermeisterin von Lillers, Carole Dubois. Sie wurde unterstützt durch zwei Ratsmitglieder, Michel Dassonval und David Verkempinck. Aus dem Sitzungssaal der Stadt Marsberg sprach Bürgermeister Schröder seine Willkommensworte an beide Delegationen. Er betonte, dass er sich sehr freue an dieser Runde teilnehmen zu können. Noch mehr aber würde es ihn freuen, wenn in nicht allzu ferner Zukunft persönliches Kennenlernen stattfände. Herr Schröder bedauerte, dass es Corona leider für alle, die sich in der Städtepartnerschaft organisieren, nicht leicht mache, umso mehr aber sei es wichtig, in Kontakt mit unserer Partnerstadt Lillers zu bleiben.

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Gab es konkrete Projektplanungen?

Den anwesenden Mitgliedern beider Städtepartnerschaftsvertretungen ist bewusst, dass Projektplanungen für das Jahr 2021, die in der Regel Hauptbestandteil dieses Arbeitstreffen sein sollten, unter den aktuellen Bedingungen nahezu unmöglich sind. Hier wurden mögliche Szenarien angesprochen und diskutiert. Lässt man die Fahrt nach Lillers an Pfingsten ausfallen? Reisen die Marsberger nur mit wenigen Mitgliedern der DFG nach Lillers anstatt mit 30 bis 40 Teilnehmern? Können alle bei noch möglichen bestehenden Restriktionen überhaupt ein coronakonformes Wochenende an Pfingsten garantieren? Die Mitglieder beider Komitees bedauern, dass eine Planung derzeit nicht möglich ist. Um so größer ist die Freude, dass dennoch ein gemeinsames Projekt der Städtepartnerschaft Marsberg – Lillers in 2021 realisiert werden kann.

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Und das wäre?

Eine Wiederaufforstung im Stadtwald von Marsberg in Zusammenarbeit mit dem Revierförster Lars Grothe. Bürgermeister Thomas Schröder würde es begrüßen, wenn bei dieser Pflanz-Aktion junge Leute aus Lillers mit einbezogen werden könnten. Aber auch dies ist aktuell noch nicht planbar. Angedacht ist, dass die Schulen in Marsberg oder auch weitere Institutionen begleitende Aktionen hierzu organisieren und somit Teil dieses ökologischen Projektes sein können. Hierzu erklärt der französische Vorsitzende Jean-Marc Hecquet das auf französischer Seite großangelegte Projekt „1.000.000 d‘arbres pour la région Hauts-De-France“, das zum Ziel hat, in dem Regierungsbezirk eine Million Bäume zu pflanzen. Als man in Lillers erfahren habe, dass es in Marsberg sehr viele kranke Bäume und ein regelrechtes Waldsterben gibt, kam die Idee, die deutsche Partnerstadt zu unterstützen. Bürgermeisterin Dubois berichtet, dass im Rahmen dieser großangelegten französischen Aktion auch in Lillers im Stadtgebiet zahlreiche Bäume mit Unterstützung diverser Vereine vor Ort gepflanzt werden sollen. In diesem Zusammenhang erinnert sie an den in 2018 gepflanzten Birnenbaum, der als Gastgeschenk der Marsberger anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Geburtstag der Städtepartnerschaft in einem öffentlichen Garten gepflanzt wurde.