Altkreis. Wird sich die Region um eine dritte LEADER-Förderphase bewerben? Hat Corona Auswirkungen auf die Projekte? Medebachs Bürgermeister hat Antworten.

Der Medebacher Bürgermeister Thomas Grosche ist Vorsitzender des Regionalvereins LEADER-Region Hochsauerland . Er ist davon überzeugt, dass sich die Region auch für die nächste Förderperiode bewerben wird. Vor allem wünscht er sich, dass sich noch mehr junge Menschen mit ihren Ideen zur Gestaltung ihres Lebensraums einbringen.

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Wird sich die Region für eine weitere Förderphase bewerben? Was könnten die Schwerpunkte sein?

Thomas Grosche: Aufgrund der vielen gelungenen Projekte, die wir zusammen mit den meist ehrenamtlich tätigen Akteuren als LEADER-Region Hochsauerland umsetzen konnten, bin ich mir sicher, dass wir uns auch für eine erneute Förderphase bewerben. Die aktuellen Gespräche zeigen uns, dass die Region noch voller guter Ideen und Energie steckt. Die Schwerpunkte der zukünftigen Förderphase werden wir als Verbund der sechs Städte des Altkreises Brilon in bewährter Art und Weise gemeinsam festlegen. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass inhaltliche Schwerpunkte beim Klimaschutz, der Vermarktung regionaler Produkte, der Stärkung des Ehrenamts sowie der Vereine nach der Corona-Krise sowie in Projekten im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel, aber auch der Digitalisierung gesetzt werden könnten.

Aktuelle Herausforderungen meistern

Hat sich Corona in irgendeiner Form auf Projekte bzw. deren Realisierung ausgewirkt?

Selbstverständlich hat die Corona-Krise auch Einfluss auf Projekte und deren Realisierung genommen. So wurden teilweise Projekte zurückgestellt, da die Energie der Projektträger an anderer Stelle zur Bewältigung der Herausforderungen der Corona-Pandemie benötigt wurde oder Eigenleistungen in Projekten nicht so einfach möglich waren.

Medebachs Bürgermeister und LEADER-Vorsitzender Thomas Grosche.
Medebachs Bürgermeister und LEADER-Vorsitzender Thomas Grosche. © wp | Stefanie Bald

Allerdings, und das ist das Erfreuliche, haben wir an vielen Stellen auch eine „Jetzt-erst-recht-Stimmung“ festgestellt, sodass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zahlreiche Projekte umgesetzt oder initiiert werden konnten. Ich bin optimistisch, dass der LEADER-Prozess mit dazu beitragen kann die aktuellen Herausforderungen zu meistern.

Welche Effekte hat das Förderprogramm auf die Region?

Die Dank dem LEADER-Prozess umgesetzten Projekte tragen dazu bei, dass unsere Region lebens- und liebenswert bleibt und somit zukunftsfähig gestaltet werden kann. Es ist schön zu sehen, dass Gelder der Europäischen Union hier direkt vor Ort wirken und damit zumeist ehrenamtliche Projekte erst ermöglicht werden können. Bei aller berechtigter Kritik an manchen Entscheidungen und bürokratischen Hürden, die aus Brüssel kommen, ist das LEADER-Programm ein gutes Beispiel wie mit Unterstützung der Bezirksregierung europäische Fördermittel direkt vor Ort wirken können. Zudem habe ich das Gefühlt, dass wir uns durch den LEADER-Prozess noch stärker als eine Region verstehen, die Dinge gemeinsam anpackt und umsetzt. Insbesondere im geschäftsführenden Vorstand und in der LAG arbeiten wir sehr vertrauensvoll und harmonisch zusammen.

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Mehr Jugendliche einbinden

Gibt es noch einen Meilenstein für die Region, der aus Ihren Augen dringend angegangen und gefördert werden sollte?

Persönlich würde ich gerne mehr Projekte umsetzen, die von jungen Menschen in unserer Region konzipiert werden oder die für die Jugendlichen in unseren Städten gemacht sind. Gerade diese Altersgruppe ist es, die wir dazu animieren möchten, das Sauerland langfristig als ihren privaten und beruflichen Lebensmittelpunkt zu wählen. Gute Ideen sind uns da immer willkommen und jeder kann mitmachen, da die Fördermöglichkeiten gerade im LEADER-Prozess sehr breit gestreut sind. Unser Regionalmanagement macht da eine sehr gute Arbeit und berät potenzielle Projektträger gerne.