Brilon. Überfüllte Busse trotz Corona: Die CDU-Fraktion in Brilon fordert eine Entschärfung der Schulbus-Situation. Das sagen die Schüler dazu:
Die Stadt Brilon sieht in der Corona-Krise derzeit keine Veranlassung, zusätzliche Schulbusse einzusetzen, um die Platzsituation zu entschärfen. Das schreibt die Verwaltung in einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage dieser Zeitung. Damit kommt die Stadtverwaltung zu einer anderen Bewertung als zum Beispiel die Stadt Winterberg , die seit Ende der Herbstferien wöchentlich 33 zusätzliche Busse auf stark frequentierten Strecken im Schülerverkehr einsetzt – und sich beim Land NRW darum bemühen möchte, dass die 100-prozentige Förderung des entsprechenden Landesprogramms auch nach den Winterferien fortgesetzt wird.
Dass viele Schulbusse auch in der Corona-Krise sehr voll sind, wird unterschiedlich bewertet. Die Briloner CDU-Fraktion fordert in einem Antrag an den Haupt- und Finanzausschuss ein Konzept, die Platzsituation zu entschärfen.
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In den Schulbussen könnten empfohlene Abstände angesichts erhöhter Fahrgastzahlen nicht einhalten werden. „Dieser Widerspruch hinsichtlich der Abstandsgebote in Schulen einerseits und Bussen andererseits wird von Eltern und Schülern stark kritisiert“, schreibt Fraktionschef Eberhard Fisch in dem Antrag.
Studien zeigen Situation in den Bussen
Studien, sowohl deutsche als auch internationale, zeigen indessen, dass der öffentliche Verkehr sicherer ist, als viele Menschen denken. Denn die Maskenpflicht, das permanente Lüften durch Türöffnungen und Klimaanlagen und die relativ kurzen Aufenthaltszeiten in den Fahrzeugen tragen dazu bei, dass im öffentlichen Personennahverkehr ein sehr geringes Risiko besteht, sich zu infizieren. Darauf wies zuletzt auch das heimische Verkehrsunternehmen RLG hin. Trotzdem sind überfüllte Schulbusse nicht mit den aktuellen Beschränkungen und Empfehlungen (AHA-Regeln) vereinbar: Kontakte sollen reduziert werden, aber ohne Abstand im Schulbus fahren ist erlaubt.
Das wundert auch den elfjährigen Mattis: „In der Schule müssen wir Abstand halten und im Bus stehen wir eng an eng.“
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Denn nicht alle könnten sitzen und oft müssten sich die Schüler an der nächsten Bushaltestelle reindrängen, berichten er und einige seiner Mitschüler vom Gymnasium Petrinum. Einige Busse seien immer voll, andere nur an den Tagen, an denen auch die Sekundarschulen-Schüler sechs Stunden haben. Angst, sich zu infizieren, hätten sie aber aufgrund der Maskenpflicht im Bus nicht. „Außerdem achten wir darauf, dass wir im Bus mit jemanden zusammensitzen, den wir kennen und mit dem wir sowieso schon Kontakt haben“, erklärt die elfjährige Tamara.
Schüler wollen mehr Busse
Mehr Busse, und somit mehr Platz zum Abstand halten auf der Fahrt, fänden sie gut, sind sich die Schüler einig. Viel mehr Busse und Fahrer als aktuell im Hochsauerlandkreis unterwegs sind, stehen aber nicht zur Verfügung, so die RLG. „Es fährt alles, was fahren kann“, hatte auch Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), im Gespräch mit der Funke Mediengruppe, zu der auch die Westfalenpost gehört, verdeutlicht.
Der VDV plädiert deswegen für einen gestaffelten Unterrichtsbeginn, überall dort, wo das möglich und nötig ist. So könnte der Andrang am Morgen entzerrt werden.
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Die Stadt Brilon sieht dafür derzeit keine Notwendigkeit, teilte sie auf WP-Anfrage mit. Die Stadt stehe im ständigen Kontakt zu den Verkehrsbetrieben, die die Belegung der Fahrzeuge sehr genau beobachten würden.
„Sollten sich auf einzelnen Strecken Probleme hinsichtlich der Belegung der Busse ergeben, so melden die Verkehrsbetriebe diesen Bedarf an die Stadt, der Einsatz von zusätzlichen Bussen kann dann jederzeit beauftragt werden.“, so die Stadt weiter. Bereits nach den Sommerferien sei die Situation genau betrachtet und auf kritischen Routen bereits größere Fahrzeuge eingesetzt worden.
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