Brilon. Veronika Neumann liebt die langen Touren mit ihrem Bike über das Sauerland hinaus. Corona schränkt dabei nicht nur die Wochenendtrips ein:

Veronika Neumann ist Mitglied und Beauftragte für Brilon, Olsberg, Marsberg und Winterberg der Motorradfreunde Sauerland. Wegen Corona kann sie keine langen Touren mehr durch Deutschland fahren. Sie vermisst allerdings weit mehr als nur auf der Straße unterwegs zu sein:

Zu „regulären“ Zeiten konnte man jederzeit, spontan und uneingeschränkt mit dem Motorrad auf Tour gehen. Sei es als kurze Feierabendrunde, eine ausgedehnte Tagestour, als Wochenendausflug mit ein oder zwei Übernachtungen oder auch eine mehrtägige Motorradreise. Die Frage ob allein, zu zweit oder mit Freunden hing nur von der eigenen Planung oder Vorliebe ab. In der aktuellen Situation sieht das oftmals anders aus: ganztägige Tagestouren sind schon schwierig, findet man doch weder einen Bikertreff oder sonstige Lokale, um dort pausieren zu können. Weder ein Kaffee unterwegs, noch der kleine Snack zwischendurch oder eine ausgedehnte Mittags- oder Kaffeepause sind aktuell nicht möglich, da nahezu alle gastronomischen Betriebe schließen mussten.

Kaffee an der Tankstelle kaum möglich

Beim Kaffee an der Tankstelle wird man auch eher dezent gebeten, diesen doch auf der anderen Straßenseite zu verzehren. Nicht jedes Motorrad bietet Stauraum, um Thermoskanne oder Verpflegung mitzunehmen. Toilettennutzung?

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Leider nein, da auch diese oftmals „coronabedingt“ geschlossen sind. Dabei ist gerade dort die Abstandsregelung sicher kein Thema. Witterungsbedingt sind nun im Spätherbst die Touren kürzer und die Pausen länger. Jedoch derzeit ohne Möglichkeiten, sich zwischendurch aufzuwärmen. Ein mehrtägiger Ausflug ist ohnehin derzeit nicht praktikabel, da touristische Übernachtungen nicht gestattet sind. Bliebe nur die Übernachtung bei Freunden, was aber eher kontraproduktiv ist, denn damit würde die Thematik des „zuhause bleibens“ verfehlt.

Während einer Tour auf dem Motorrad sind jedoch alle Hygienerichtlinien gewährleistet, die coronabedingt gefordert werden: Abstand halten, Mund-Nase-Bedeckung (beim Vollvisierhelm garantiert), und durch die Handschuhe nicht einmal Körperkontakt.

Wichtige soziale Kontakte reduzieren sich

Für viele ist Motorradfahren nicht einfach nur ein Hobby, sondern ein Lebensgefühl. Leider reduzieren sich nun diese wichtigen sozialen Kontakte allein schon durch die äußeren Umstände.

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Die Gastronomen (Hotels, Bikertreffs, Ausflugslokale) mussten und müssen enorme Einbußen hinnehmen, da die Motorradszene nicht nur jahreszeitlich bedingt eingeschränkt ist, auch die „Winterfahrer“ bleiben nun gänzlich aus. Einige werden diesen erneuten Lockdown nicht überstehen und zum nächsten Saisonstart nicht mehr öffnen können...

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