Winterberg/Willingen. Die Wintersportsaison im Raum Winterberg startet normalerweise Anfang Dezember. Im Corona-Jahr ist alles anders. Das sind die Perspektiven:
Der erste Testdurchlauf zur Schneeproduktion im Raum Winterberg war erfolgreich. Die Sesselbahnen im Skiliftkarussell Winterberg und Lifte sind auch startklar. Doch jetzt ruhen die Arbeit an den Pisten in der Wintersport-Arena Sauerland zunächst wieder. Die gesamte Region blickt auf Mittwoch, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs sich beraten und nach dem Corona-Gipfel beschlossen wird, wie es in der Corona - Krise weitergeht.
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Die Skiliftbetreiber hoffen auf eine Lockerung des aktuellen Lockdowns bis Mitte Dezember. Eigentlich wäre ein Saisonstart Anfang Dezember mit sechs Pisten geplant und möglich gewesen. Ein umfangreiches Hygienekonzept wurde in Abstimmung mit Gesundheitsamt und Ordnungsamt erarbeitet. Doch die Auflagen zur Eindämmung der Pandemie gelten nach wie vor.
Technisch erzeugter Schnee ist sehr robust
„Die Schnee-Erzeuger sind erfolgreich gelaufen. Doch aufgrund der aktuellen Situation, wo der Lockdown alle Freizeitbetriebe und somit auch die Skigebiete trifft, macht es keinen Sinn, größere Mengen Schnee zu produzieren“, so Geschäftsführer Christoph Klante. Bei allen technischen Möglichkeiten ist ein Saisonstart im Mittelgebirge nur bedingt steuerbar. Die Skigebiete benötigen eine ordentliche Menge Naturschnee oder mindestens zwei oder drei sehr kalte Nächte mit deutlichen Minustemperaturen. Die Schneekanonen können auch eine gewisse Menge an Schnee selbst bei Plustemperaturen produzieren, haben jedoch deutlich weniger Kapazität als die klassische Beschneiung. Normalerweise wird - sofern die Witterung es zulässt - Kunstschnee schon im November produziert. „Technisch erzeugter Schnee ist sehr robust“, erläutert Susanne Schulten. Sprecherin des Skiliftkarussells. Bei Temperaturen oberhalb von null Grad bildet sich eine dünne Eisschicht, die unteren Schichten bleiben kalt, so dass die Schneevorräte lange gelagert werden können.
Doch das Erzeugen des Schnees kostet Geld und Energie. Deshalb wurde aufgrund der unsicheren Coronalage darauf vorerst verzichtet, weiteren Schnee zu produzieren. Um einen Saisonstart planbar zu machen, bräuchten die Betreiber einen Vorlauf von zwei Wochen – mit der Sicherheit, auch wirklich starten zu können.
Ruhrgebiet, das Rhein-Maingebiet und die westlichen Niederlande
Die Skitouristen sind sowohl Tages- als auch als Übernachtungsgäste. Die klassischen Quellmärkte für Tagesgäste sind das Ruhrgebiet, das Rhein-Maingebiet und die westlichen Niederlande. Dass in den Niederlanden eine Empfehlung ausgegeben wurde, auf Auslandsreisen bis Mitte Januar zu verzichten, ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Wintersportregion. Die Touristiker hoffen, – sofern es zu Lockerungen kommt – dass innerdeutsche Touristen die Verluste kompensieren können .
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Die Übernachtungsgäste reisen auch aus weiter entfernt gelegenen Regionen an. Zum vollumfänglichen Wintersportangebot gehören regulär auch Verleihangebote und Besuche von Skihütten. Die beschneiten Skigebiete in der Wintersport-Arena Sauerland schaffen es meist, eine durchgehende Saison von etwa Mitte Dezember bis mindestens Ende März zu gewährleisten. „Ein verlässliches Wintersportangebot ist wichtig für sämtliche Branchen in der Region, die direkt oder indirekt vom Tourismus leben. So werden tausende von Arbeitsplätzen gesichert“, heißt es in einer Mitteilung des Skiliftkarussells.
Diese Corona-Regeln sollen in den Skigebieten gelten
Mund-Nase-Schutz: In Warteschlangen und in den Liften besteht eine Mund-Nasenschutzpflicht. Dazu zählen auch typische winterliche Kleidungsstücke wie Schals oder Buffs. Auf der Piste können die Abstände dagegen eingehalten werden, so dass kein Mund-Nasenschutz nötig ist.
Ticket online zu buchen: Um den täglichen Besucherzustrom besser einschätzen zu können wird es in den Skigebieten Skiliftkarussell Winterberg und Willingen sowie hinsichtlich der gemeinsamen Wintersport-Arena-CARD keine Saisontickets geben.
Skiverleih: In Skiverleihen gelten die Regeln, welche bisher aus dem Einzelhandel bekannt sind. Daher wird die Gästezahl auf die entsprechende Größe des Raumes angepasst. Gäste werden gebeten – falls möglich –, besucherärmere Zeiten zu nutzen, um ihr Material abzuholen oder zurückzubringen und Material online zu buchen.
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Skihütten: In den Skihütten gelten die Regeln, die aus der Gastronomie bekannt sind. Abstände zwischen den Tischen müssen eingehalten werden und beim Aufstehen besteht Maskenpflicht. Die Betreiber der Skihütten werden einen Teil ihrer Sitzplätze in den Außenbereich verlagern, um ihnen so das gewohnte gastronomische Angebot ermöglichen zu können.
Skischulen: In den Skischulen werden die Größen der Gruppen reduziert und die Teilnehmer verschiedener Schulungsgruppen werden untereinander nicht ausgetauscht. Die Schulungszeiten werden, sofern möglich, auf den gesamten Tag verlagert. So können größere Menschengruppen vermieden werden. Skilehrer, die direkten Kontakt zu den Gästen haben, tragen auch auf der Piste einen Mundschutz.
Apres-Ski: _ Auf Apres-Ski, wie man es bisher kennt, wird verzichtet.
Die Wintersport-Arena weist darauf hin, dass die Corona-Regeln jeweils an die geltenden behördlichen Regelungen angepasst werden.