Olsberg. Um auch in Corona-Zeiten für Menschen da zu sein, hat der Pastoralverbund Olsberg ein „Klön- und Sorgentelefon“ eingerichtet.

„Es soll ein Signal sein. Es soll sagen: Wir ziehen uns nicht zurück. Wir sind immer ansprechbar. Wir sind auch in Zeiten von Corona als Kirche präsent.“ Mit wenigen Sätzen beschreibt Gemeindereferentin Charlotte Roland ein neues Projekt, das das Team im Pastoralverbund Bigge-Olsberg ganz spontan initiiert hat. Ab nächster Woche nimmt das Pastoralteam gemeinsam mit drei Ehrenamtlichen der Caritas ein „Klön- und Sorgen-Telefon“ in Betrieb. An drei Tagen in der Woche - dienstags von 20 bis 22 Uhr sowie mittwochs und donnerstags jeweils von 16 bis 18 Uhr – ist der heiße Draht zur Kirche unter 02962 9899992 geschaltet. Und all das unter dem Motto „Nicht nur Pastor ganz Ohr!“

Pfarrer Steilmann: „Ein Zeichen setzen“

„Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur Telefon-Seelsorge und eigentlich kann man uns ohnehin immer kontaktieren. Aber wir wollen einfach ein Zeichen setzen“, unterstreicht Pfarrer Richard Steilmann die Idee. So wichtig die Kontakt-Beschränkungen in Zeiten der Pandemie auch sind – sie dürfen nicht dazu führen, dass Menschen sozial vereinsamen.

Zunächst für vier Wochen

Das Angebot soll zunächst bis vier Wochen lang gelten. Dann wird neu entschieden.

Wie es der Name schon sagt, geht es vor allem darum, miteinander ins Gespräch zu kommen und einfach ein wenig zu klönen .

In puncto Christmetten wird es in allen Gemeinden des Dekanats viele Angebote geben: Wortgottesfeiern, Krippenspiele, Andachten, Streaminggottesdienste, Gottesdienste in Schützenhallen, im Freien, aber auch klassische Gottesdienste.

„Im Krankenhaus und im Seniorenheim fällt der Besuchsdienst ja momentan komplett weg. Und daher glauben wir, dass ein Bedarf vorhanden ist. Im ersten Lock-Down kam oft die Frage auf, wo denn eigentlich die Kirche sei“, sagt Charlotte Roland. Jetzt im Lockdown-Light sei das kirchliche Leben ja nicht komplett runtergefahren worden. Daher werde das neue Angebot auch nur an drei Tagen und zunächst befristet bis zum 17. Dezember laufen. Danach müsse man weiter sehen. https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/corona-im-altkreis-brilon-zwei-neuinfizierte-im-kreis-id230605704.html

Möglichst niederschwelliges Angebot

Im Krankenhaus und im Seniorenheim sollen in jedem Zimmer Postkarten mit der Nummer des Klön- und Sorgen-Telefons ausgelegt werden. Das seelsorgerische Angebot des Pastoralteams soll bewusst so niederschwellig wie möglich gehalten werden.

https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/kuenstler-im-hsk-sauer-konzernhilfen-ja-konzerthilfen-nein-id230911522.html Das heißt: Niemand muss sich sorgen, dass er mit seinem Problem an der falschen Adresse sein könnte. Mancher will vielleicht einfach nur mal ein paar Minuten reden, braucht ein tröstendes Wort, moralischen Beistand, braucht jemanden, der mit ihm betet, der zuhört, der einfach nur da ist.

Bei Bedarf auch Hilfe vermitteln

Wenn es um andere Sorgen geht- z.B. Einkäufe organisieren – wird das Sorgen- und Klön-Telefon die Rolle des Vermittlers aufnehmen und auf andere Netzwerke zurückgreifen. Das Klön-Telefon versteht sich auch ganz ausdrücklich nicht als telefonseelsorgliches Angebot. Charlotte Roland: „Für Menschen, die in extremen seelischen Nöten sind, ist die Telefonseelsorge zuständig unter 0800.1110111. Bei uns geht es darum zuzuhören, ansprechbar in der Zeit des Lockdown light zu sein: Gerne auch mal für ein lockeres Gespräch über Gott und die Welt, das auch persönlich werden darf.“

Zehnköpfiges Team

Zum Team am Telefon gehören Pfarrer und Dechant Richard Steilmann, Pastor Antoni Soja, Pastor Burkhard Sudbrock, Pastor Christian Laubhold, die beiden Gemeindereferentinnen Gabi Hennecke und Charlotte Roland sowie Anne Bartholome, Iris Peters und Brunhilde Niggemann von der Caritas. Für die technische Realisierung des Projektes zeichnet Michael Kneer verantwortlich.