Brilon. Mit einer Mammut-Sitzung hat der neue Rat in Brilon seine Arbeit aufgenommen. Ein Antrag auf geheime Wahl sorgt für Beschimpfungen und Missmut.
Mit einer Mammut-Sitzung hat der neue Rat der Stadt Brilon am Donnerstag seine Arbeit aufgenommen. Fast sieben Stunden brauchten die Stadtvertreter, bis die Grundlagen für die neue Wahlperiode festgelegt waren.
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Bürgermeister
Zum zweiten Mal nach 2014 wurde Dr. Christof Bartsch als Bürgermeister der Stadt Brilon vereidigt. Dafür übernahm Reinhard Prange (Linke) als Ältester des Rates vorübergehend die Sitzungsleitung. Er erinnerte daran, dass dies die fünfte Amtszeit eines direkt gewählten Bürgermeisters in Brilon sei. Das neue und alte Stadtoberhaupt richtete sich mit einem Appell an den neuen Rat: „Lassen Sie uns miteinander und nicht übereinander reden.“ Außerdem forderte Dr. Bartsch Kompromissbereitschaft und Fairness ein. „Wir sind in der Zusammensetzung des Rates bunter als je zuvor. Das ist eine Chance, wenn wir uns zuhören und miteinander kultiviert streiten.“ So ein Streit müsse aber frei von Eitelkeiten sein. Die Stadt stehe vor schwierigen und herausfordernden Aufgaben, die nur zu lösen seien, wenn hinter der Gemeinsamkeit das Ego und die politische Einstellung verblasse.
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Bei der Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter fand der gemeinsame Listenvorschlag von CDU und SPD erwartungsgemäß eine breite Mehrheit. Erster Bürgermeister-Stellvertreter ist demnach Niklas Frigger, der bei der Kommunalwahl für die CDU als Herausforderer von Dr. Bartsch angetreten war und 34,05 Prozent der Stimmen geholt hatte. Zweite Stellvertretende Bürgermeisterin ist Ariane Drilling (SPD). Die Briloner Bürgerliste hatte sich generell für nur einen Stellvertreter und konkret für Frauke Müthing (BBL) ausgesprochen. Beide Anträge kamen nicht durch.
Ausschüsse
Die Anzahl der Ausschüsse war nicht der Knackpunkt - es sind neun an der Zahl. Nach festgelegtem Reglement war auch schnell klar, wer als Erster zugreifen und sich für seine Fraktion den Vorsitz in welchem Gremium sichern durfte.
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Da aber der FDP-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Dr. Alexander Prange für die Entscheidung über die personelle Besetzung der Ausschüsse geheime Wahl beantragte, rückte ein Sitzungsende in weite Ferne. Auch der eindringliche Appell des Bürgermeisters und weiterer Ratsmitglieder, in Anbetracht der Corona-Pandemie auf geheime Abstimmung und damit auf eine unnötige Verlängerung der Sitzung zu verzichten, konnten Prange anfangs nicht umstimmen. Und wenn nur ein Ratsmitglied eine geheimes Votum beantragt, dann muss dem Folge geleistet werden. Nach der ersten geheimen Runde wurde dann doch wieder in den offenen Modus gewechselt.
Haupt- und Finanzausschuss: Vorsitzender Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, Bau- und Planungsausschuss: Jürgen Kürmann (CDU), Ausschuss für Forst, Umwelt und Landwirtschaft: Günter Wiese (SPD), Schul- und Sportausschuss: Wolfgang Diekmann (CDU), Strukturausschuss: Stefan Scharfenbaum (Bündnis 90/Die Grünen), Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales: Michael Hilkenbach (CDU), Betriebsausschuss: Ludger Böddeker (SPD), Rechnungsprüfungsausschuss: Gabriele Brune (SPD) und Wahlprüfungsausschuss: Thomas Becker (CDU).
Ortsvorsteher
Auch die Ortsvorsteher wurden im Rahmen der konstituierenden Sitzung als Ehrenbeamte verpflichtet. Es sind: Alme: Frank Patzke, Altenbüren: Volker Dietrich, Bontkirchen: Dieter Marczyk, Brilon-Wald: Ariane Drilling, Esshoff: Manfred Göke, Gudenhagen-Petersborn: Wolfgang Diekmann, Hoppecke: Rudolf Kemmerling, Madfeld: Egbert Haarhoff, Messinghausen: Andreas Sarnow, Nehden: Günter Schmies, Radlinghausen: Sven Dietrich, Rixen: Martin Niggemann, Rösenbeck: Stefan Hoppe, Scharfenberg: Lukas Wittmann, Thülen: Johannes Becker und Wülfte: Erich Canisius.