Brilon/Olsberg. Im Risikogebiet HSK gilt ab 24. Oktober Corona-Sperrstunde von 23 und 6 Uhr. Das sind die ersten Reaktionen von Wirten in Brilon und Olsberg.

Der HSK ist Corona - Risikogebiet : Die Sperrstunde für die Gastronomie ab einem Inzidenzwert von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gilt jetzt auch für den Hochsauerlandkreis . Die neue Regel tritt ab Samstag, 24. Oktober, in Kraft. Vorher dürfen die Gastronomien noch einmal ohne Einschränkung öffnen. Betreiber aus Brilon und Olsberg waren überrascht von der frühen Entscheidung und rechnen mit schlimmen Folgen.

Halloween-Party geplant

„Das war ein Schlag“, sagt Jan Mittmann, Betreiber der Ratschänke in Brilon, „Ich habe alles für eine kommende Halloween-Party fertig gemacht und jetzt muss ich alles umwerfen. Die Fete sollte erst um 22 Uhr losgehen.“ Die Sperrstunde trifft den jungen Unternehmer hart, denn der Großteil seiner Kundschaft kommt erst nach 22 Uhr. Davor sind die Stühle zwar nicht unbesetzt, aber die älteren Gäste, die zu dieser Zeit vorbeikommen, bleiben nicht lange. „Die Umsätze mache ich erst nach 23 Uhr, daher ist das jetzt sehr übel.“

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Jedes Wochenende hat Mittmann die Ratsschänke bis 5 Uhr geöffnet. Er fürchtet, dass viele Feierlichkeiten und Treffen nun wieder in den privaten Bereich verlegt werden, ähnlich wie es zu Beginn des Jahres schon der Fall war. Da die jüngeren Gäste ohnehin erst spät in die Kneipe gehen würden, rechnet er damit, dass sie ihre Besuche nun nicht vorverlegen, sondern eher die Örtlichkeit wechseln und privat unter sich feiern. „Das Kneipenleben wird immer später, daher ist die Sperrstunde so problematisch.“

Mittmann glaubt, dass die älteren Gäste weiterhin zu seinen Besuchern zählen werden, ihre Unterstützung hatten sie bereits zugesichert.

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Schwierig sind für den Gastronom aber auch die Absagen von Feiern, die im zweiten Raum der Ratsschänke stattfinden sollten. Von fünf Buchungen in der nahen Zukunft ist nur eine nicht abgesagt worden. „Ich hoffe, dass sie mir erhalten bleibt.“

Stammtische treffen sich in Olsberg

Ein bisschen anders sieht es im Gasthof Freisen - Leutner in Olsberg-Helmeringhausen aus. Rosemarie Leutner würde ihre Räume lieber geschlossen lassen und ihre Gäste nicht um 23 Uhr vor die Türe setzen müssen. „Wer will denn schon um 23 Uhr nach Hause? Die Gäste bleiben normalerweise länger“, erzählt sie. Auch Gruppen finden sich bei ihr noch ein, Stammtische wollen trotzdem kommen. Nahezu jeder Gast meldet sich vorher an, so dass Leutner planen kann, wer wo sitzt. „Es war gerade Ruhe eingekehrt. Seit vier Wochen läuft alles normal, aber jetzt kommen wieder die ersten Absagen. Alle geplanten Weihnachtsfeiern fallen weg. Es kommen auch Fragen, ob man die Räume lüften kann. Man muss auch viele Ängste nehmen bei den Gästen.“