Hochsauerlandkreis/Olsberg. Heiße Sommer und Dürreperioden schaden den Weihnachtsbäumen. Einige Arten werden vom Klimawandel bedroht. Es gibt auch eine sehr robuste Art.

In den letzten Jahren haben die trockenen und sehr heißen Sommer den Weihnachtsbäumen in der Region zugesetzt. In diesem Jahr kommt eine weltweite Corona-Pandemie dazu. Kurz vor Weihnachten stellt sich nun die Frage: Wie viel kosten die Christbäume in diesem Ausnahmejahr? Und wird es genügend Bäume geben? Ralf Gockel, Inhaber von Pflanzen Gockel in Olsberg , gibt aber Entwarnung: „Der Regen war gerade ausreichend für die Kulturen!“

Ausreichend Wasser für die Tannen

2018 und 2019, die Sommer seien sehr viel schlimmer für die Weihnachtsbäume gewesen, betont Ralf Gockel. Zwar käme es immer auf den Standort der Kulturen an, allerdings sei in diesem Jahr ausreichend Wasser für die Tannen geregnet. Idealerweise haben Weihnachtsbäume einen Standort der erhöht liegt.

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„Je höher, desto besser“, sagt Ralf Gockel. Allerdings, besonders die Nordmanntanne – der beliebteste Weihnachtsbaum – sei sehr flexibel, was das Wetter angehe. „Die kommt auch mit weniger Regen zurecht, weil sie einen entscheidenden Vorteil hat. Die Nordmanntanne ist tief verwurzelt und kommt immer irgendwie an das Wasser im Boden.“ Douglasien oder die Weißtanne hätten dahingehend eher einen Nachteil wie Ralf Gockel ergänzt.

Auf die vom Klimawandel betroffene Zukunft der Weihnachtsbäume schaut Ralf Gockel noch recht unbesorgt. Allerdings gibt es keinen Spielraum, Kulturen eventuell in besser geeignete Gebiete zu verlegen oder neu anzupflanzen.

Preise steigen nicht

Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland gibt Entwarnung. Die Preise für Weihnachtsbäume seien, wie auch schon in den vergangenen Jahren, weitgehend konstant. Der Verband nennt einen Laufmeterpreis für Nordmanntannen von 20 bis 27 Euro, für Blautannen von 12 bis 16 Euro und für Fichten von 9 bis 12 Euro. (dpa)

„Kulturen sind im Sauerland nicht gut zu bekommen. Da spielen landschaftsrechtliche Vorgaben eine Rolle.“ Zudem macht es der Bestandschutz zusätzlich schwierig. Daher seien die reine Zahl und Größe der Weihnachtsbaum-Kulturen im Sauerland eher rückläufig. Von den Problemen, die der Klimawandel im Wald verursacht, seien die Weihnachtsbäume allerdings nicht betroffen.

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„Der Vorteil ist außerdem, dass eine Tanne innerhalb von 8 bis 12 Jahren ausgewachsen ist, nachdem sie gepflanzt wurde. Der Rundgang ist also schneller, als mit den Bäumen im Wald, die mehrere Jahrzehnte brauchen, um zu wachsen.“

Online-Handel keine wirkliche Konkurrenz

Ob der Online-Handel mit Weihnachtsbäumen eine große Konkurrenz ist, glaubt Ralf Gockel noch nicht. „Natürlich herrscht da ein Wettbewerb, das ist ein ganz klarer Fall. Aber so ein Weihnachtsbaum will ja auch ausgesucht werden, am besten mit der ganzen Familie gemeinschaftlich. Das ist ein Event und da kann das Onlineshopping nicht mithalten.“ Er denkt, dass der Onlineverkauf der Tannen kein großes Ausmaß annehmen werde. „Es gibt ja auch genügend Eventverkäufe, wenn auch nicht dieses Jahr, schätze ich. Aber das mögen die Menschen und das wird auch weiterhin wichtig sein.“

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