Brilon/Winterberg. Ron Kühler ist Moderator bei 1 Live. Er stammt aus Brilon und gestand live in der Sendung einen Schilder-Diebstahl. Er wirbt auch für Winterberg.
Ron Kühler wächst im Stadtteil Nehden von Brilon auf und arbeitet mittlerweile als Radiomoderator bei 1 Live. Seine Sendezeit nutzt er gerne, um die Vorzüge von Brilon aber auch Winterberg aufmerksam zu machen. Dafür spricht er sogar offen über eine kriminelle Aktion, die ihm ein Gespräch mit Bürgermeister Dr. Christof Bartsch einbringt.
Kühler fasst sich an den Kopf, sein Gesichtsausdruck hat etwas von „Hach, das hab ich ganz vergessen“, während er in der Hand ein Straßenschild hält. Darauf zu sehen: „Unter der Tonne 24a - 24 c, 26a - 26b“. Er hat doch nicht etwa? Doch. „Schild und Sühne“ betitelt er das Bild bei Instagram.
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„Man hatte immer Gesprächsstoff, wenn man sagte, wo man herkommt. Beim Aufräumen hatte ich das Schild plötzlich wiedergefunden“, blickt Kühler zurück. In jungen Jahren folgte er einer Laune heraus und nahm das Schild an sich, das mittlerweile schon lange ersetzt wurde. „Ich habe mich entschuldigt und mir wurde vom Bürgermeister auch verziehen.“
Ersten 19 Jahre in Brilon gelebt
Die ersten 19 Jahre seines Lebens verbringt er in Brilon, er wohnt mittlerweile in Köln, seine Eltern in Hamburg. Den Weg in die Heimat findet er aber dennoch für Taufen, Hochzeiten oder einfach um ein paar Freunde zu besuchen. Zuletzt feierte er mit dem SV Brilon dessen hundertjähriges Bestehen. Für den Dorfpromi Kühler fühlen sich solche Besuche an, als wäre er nie weggewesen.
„In Brilon ist die Welt noch in Ordnung, in zwei Minuten kann ich im Wald sein. Es ist schön dort und ein Ankerort für mich. Man passt aufeinander auf. Wenn nachts jemand in deinem Garten mit einer Taschenlampe unterwegs ist, fällt das anderen Leuten noch auf.“
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Einen Promi-Status würde er sich selbst nicht geben, obwohl er mit seiner Sendung im Radio zu zig tausenden Menschen spricht. „Als Radiomoderator wird man nicht erkannt. Wenn ich mit Matthias Kammel meinem Co-Moderator unterwegs bin, dann vielleicht manchmal. Aber meine Stimme ist auch nicht so markant, dass ich angesprochen werde“, erklärt Kühler. Seine Reichweite nutzt er aber dennoch gerne aus, um beispielsweise Werbung für Winterberg zu machen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei der Hashtag Winterberg auf Instagram. „Seit unserer Zeit bei 1 Live war #Füssen der Top-Hashtag bei Instagram, weil dort Schloss Neuschwanstein ist. Ich wollte, dass Winterberg die Nummer eins wird und habe die Idee vorangetrieben“, erinnert sich Kühne. Die Hörer sollten fortan bei ihren Instagramposts den Hashtag Winterberg benutzen, auch wenn das gar nichts mit dem Bild zu tun hatte. Der Plan ging auf, Winterberg bedankte sich mit Feuerwerk. „Mittlerweile ist Füssen wieder vorne, aber im Winter sieht das sicher wieder anders aus. Wenn ich den Hashtag mal vergesse, dann erinnern mich meine Follower auch sofort daran“, sagt Kühler und lacht.
Große Reichweite im Radio
Dass er mit seinem Moderationskollegen eine halbe Million Menschen erreicht, kann er sich kaum vorstellen. Im Verbreitungsgebiet hat vermutlich fast jeder schon mal seine Stimme gehört. „Ich kann mir diese Menschenmenge nicht einmal vorstellen. Ich moderiere auch Veranstaltungen, aber da sind auch nicht so viele Leute. Die passen nicht mal in ein Fußballstadion. Das ist so ungreifbar, dass ich da auch nicht drüber nachdenke.“
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Nachgedacht wird allerdings im Radio, ein Medium ohne das der Briloner nicht sein mag. Während der Autofahrt oder im Urlaub, das Radio ist an. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob Kühler versteht, was die Moderatoren sagen, vielmehr geht es darum zu erleben, wie das Medium in anderen Regionen und Ländern funktioniert. „In Schweden reden die Moderatoren beispielsweise auch einfach mal sechs Minuten am Stück. Das ist schon interessant. Ein Leben ohne Radio geht für mich nicht.“