Hochsauerlandkreis/Berlin. Patrick Sensburg (CDU) kritisiert den Virologen Drosten auf Twitter und erntet Kritik. Jetzt begründet der HSK-Bundestagsabgeordnete den Tweet.
Der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg (CDU) aus dem HSK setzt am bei Twitter Montagabend einen Tweet ab: „Wie wäre es, wenn Christian Drosten u.a. mal einen Monat keine Interviews geben würde?“ Der Politiker, der gebürtig aus Brilon stammt, versieht den Tweet unter anderem mit den Hashtags Rationalität, Lautsprecher und „jedentagseineneuesaudurchsdorftreiben“.
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In dem Twitter-Beitrag bezieht sich Sensburg auf einen Beitrag des Fernsehsenders NTV, in dem Virologe Christian Drosten als Mitglied der Gesellschaft für Virologie unter anderem vor der Idee der Herdenimmunität im Kampf gegen Corona warnt. Bei Facebook setzt Sensburg einen gleichlautenden Post ab. Jetzt begründet Sensburg gegenüber der WP seine Haltung.
Shitstorm bei Twitter – Heftige Kritik
Wenige Stunden nach Absetzen des Tweets gibt es bereits mehr als 400 Antworten. Die Reaktionen sind teils heftig. Sensburg wird hart kritisiert. Auch die Sauerlandpraxis aus Medebach bezieht Stellung und lobt das Krisenmanagement vor Ort und kritisiert die überregionale Politik für die viel „Verwirrung“ stifte.
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„Wenn Sie, Ihre Fraktion und die, von Ihrer Fraktion geführte Regierung denn dann mal ein Krisenmanagement gefunden haben, könnte sich der Doktor wieder seiner Arbeit widmen“, heißt es von einem Nutzer. „Hatten Sie einen Clown zum Abendbrot“ fragt ein anderer. In weiteren Beiträgen wird der CDU-Politiker beleidigt, seine Partei für das Management in der Corona-Krise kritisiert und Sensburg selbst in die Nähe von Corona-Leugnern gestellt. Von dieser Seite bekommt Sensburg vereinzelt Zustimmung unter dem Tweet: „Drosten wird sich bald schon für seinen psydowissenschaftlichen PCR-Dreck-Pandemie-Trick vor Gericht verantworten müssen“, schreibt einer.
Auch bei Facebook überwiegend Gegenstimmen
Bei Facebook sind die Reaktionen milder. Es gibt auch deutlich weniger Reaktionen. Aber auch dort erhält Sensburg überwiegend Widerspruch: „Wie wäre es mal Herr Sensburg, wenn die Politiker Fachleute einfach mal zu Wort kommen lassen lässt“, heißt es in einem Beitrag.
So begründet Patrick Sensburg den Tweet
Auf Anfrage der WP nimmt Patrick Sensburg Stellung. „Ich schätze Christian Drosten und viele andere Virologen sehr für ihre Arbeit.“ Er plädiere aber dafür, dass auch Wissenschaftler nicht „ständig neue Wasserstandsmeldungen“ von sich geben. „Wir wissen einfach viele Dinge noch nicht über das Virus. Und es gibt auch nicht täglich neue Erkenntnisse. Da finde ich es besser, einfach auch einmal nichts zu sagen, wenn es keine Neuigkeiten gibt“, so Sensburg. Alles andere trage seiner Ansicht nach zu einer weiteren Verunsicherung der Bevölkerung bei.