Hochsauerlandkreis. Die Corona-Fallzahlen im HSK steigen stark. In einem wichtigen Punkt hat sich die Corona-Lage folgenreich geändert. Der Hintergrund der Zunahme:

Die Corona- Fallzahlen im HSK steigen wieder deutlich stärker an – und das seit Tagen. Es gibt fast jeden Tag neue Infizierte im zweistelligen Bereich. Die Tendenz ist eindeutig: Die Infektionskurve zeigt nach oben. Insgesamt sind rund 100 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 7-Tage-Inzidenz im Hochsauerlandkreis liegt (Stand 22. Oktober) bei 31,5 – nur noch knapp unter dem ersten kritischen Wert von 35, bei dem es weitere Beschränkungen im öffentlichen Leben gibt. Zwei von derzeit acht Corona-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden, liegen auf Intensivstationen und werden beamtet. Insgesamt wurde für viele hundert Personen Personen eine Quarantäne verhängt.

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„Die Lage ist diffus“, sagte HSK-Sprecher Martin Reuther der WP vor wenigen Tagen. Ein Corona-Hotspot sei nicht auszumachen. Das gilt auch weiterhin. Kein Senioren- oder Pflegeheim, keine Superspreader-Event: Die Corona-Fallzahlen steigen in allen Kommunen. Die neuen Infizierte verteilten sich mittlerweile auf Städte und Gemeinden im gesamten Hochsauerlandkreis.

Unterschied zur Corona-Lage im Sommer

„Das Fallmanagement kann teilweise nur noch schwer oder überhaupt nicht ermitteln, wo sich ein Patient angesteckt hat“, sagt Reuther. In den Sommermonaten war dies anders. Da seien es größtenteils Reiserückkehrer gewesen, die das Virus mitgebracht hätten. Die Rückverfolgung bis zum Ursprung einer gemeldeten Infektion war zum Großteil möglich.

Ob und wann der HSK die Schwellenwerte von 35 oder 50 bei der 7-Tage-Inzidenz reißen werden, sei nicht vorhersehbar, so Reuther.

Föderalismus in der Corona-Krise

Sicher sei aber, so Reuther: Wenn der HSK einen der Schwellenwerte bei der 7-Tage-Inzidenz überschreite greife die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW mit allen automatischen Einschränkungen – und zwar kreisweit.

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Es sei in diesem Fall nicht von Bedeutung, wo eventuell ein Hotspot entstanden sei – das heißt: Würde in Sundern die Zahl der Infizierten stark ansteigen, müssten auch im 75 Kilometer entfernten Hallenberg Einschränkungen in Kraft treten. Würde indes der Landkreis Waldeck-Frankenberg zum Risikogebiet erklärt, hätte das für das 18 Kilometer entferne Hallenberg keine Konsequenzen. „Das ist eine Konsequenz aus dem Föderalismus“, sagt Kreissprecher Reuther.