Brilon. Bürgermeister Dr. Bartsch hat einen fünften Fachbereich eingerichtet. Drei Mitarbeiter rücken auf - dabei überrascht eine Personalie besonders.
Neben dem neu formierten Rat Brilon wird es demnächst auch eine neue Führungsstruktur in der Briloner Stadtverwaltung geben.
Wie berichtet, hatte Bürgermeister Dr. Bartsch in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag auf Anfrage der Briloner Bürgerliste (BBL) bestätigt, mit der Pensionierung von Kämmerer Wolfgang Pack die Fachbereichsebene neu zu strukturieren. Details wollte er an dem Abend dazu aber nicht herausgeben.
Pack war in Personalunion seit 2010 Leiter des sogenannten. Hauptamtes (Fachbereich I) und seit 2014 Kämmerer (Fachbereich II).
Die Namen
Den Fachbereich II übernimmt als Kämmerer der bisherige Leiter der Finanzverwaltung, Franz Heers.
Den Fachbereich I hat Dr. Bartsch geteilt. Der besteht künftig aus den Bereichen Organisation und Digitalisierung und erhält als Chef den derzeitigen Leiter des Ratsbüros, Clemens Mund.
Als neuer Fachbereich V werden die Bereich Personal, Schule, Sport, Europa und Bibliothek zusammengefasst. Mit dessen Leitung betraut hat Dr. Bartsch die langjährige Leiterin der Stadtbibliothek, Ulrike Hachmann. In ihrer bisherigen gut drei Jahrzehnte langen Tätigkeit hat sie die Bibliothek vom Bücherausleihstelle zu einem Medienzentrum aufgebaut, das für die Rolle des Lesens und Textverständnisses in der heutigen Informationsgesellschaft viele Akzente gesetzt hat. Zudem hat sich Ute Hachmann als Leiterin des Organisations-Komitees der Int. Hansetage für Führungsaufgaben empfohlen.
Die Fachbereiche III (Öffentliche Sicherheit, Soziales) und IV (Bauen) bleiben unverändert unter der Regie von Karin Wigge und Reinhold Huxoll.
Kritik der BBL
Bürgermeister Dr. Bartsch betont, dass die neuen Fachbereichsleiter selbstverständlich weiterhin in ihre operative Arbeit eingebunden bleiben, ihnen aber auch „genügend Raum für die Erfüllung von Führungsaufgaben“ bleibe, vor allem im Bereich Mitarbeiterorientierung und Innovation.
Auf der Facebook-Seite der BBL hatte deren Ratsherr Reinhard Loos die Fragen aufgeworfen, ob Dr. Bartsch die „Verwaltung aufblähen“ oder Mitarbeiter „versorgen“ wolle und ausgerechnet, dass dadurch für einen Fachbereichsleiter, der 20 Jahre im Amt bezahlt und danach 20 Jahre als Pensionär versorgt wird, rund 3,8 Millionen Euro Personalkosten anfallen
Darstellung „unseriös“
Diese Darstellung, so Dr. Bartsch, sei „unseriös“, da sie „völlig die Tatsache vernachlässigt, dass alle drei neuen Fachbereichsleiter ohnehin auf unserer Lohnliste stehen“. Etwaige Mehrkosten könnten erst dann beziffert werden, „wenn die Folgen im ‘Unterbau’ feststehen“. Zudem habe er nach dem Ausscheiden des damaligen Kämmerers Klaus Hülsenbeck und Bauamtsleiters Johannes Nolte im Jahr 2014 diese beiden Führungsstellen eingespart und so der Stadt rund 1,5 Millionen Euro gespart - „nach der Loos’schen Rechenart wahrscheinlich deutlich mehr“.
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Die von Reinhard Loos auf der BBL-Facebook-Seite aufgeworfenen Fragen, ob er die „Verwaltung aufblähen“ oder Mitarbeiter „versorgen“ wolle, weist er zurück: „Die Arbeit wird mehr.“