Marsberg. Die Bürgerhilfe Marsberg hat ein besonderes Projekt geplant: Neuer Wohnraum, der viele Probleme lösen soll. Was es damit auf sich hat:

Das Diemelhotel oder Hotel Stadt Marsberg , wie es zuvor hieß, direkt neben dem Amtshaus, gibt es nicht mehr. Der Geschäftsführer und Lebensgefährte der Inhaberin ist vor etwa eineinhalb Jahren verstorben. Das Hotel wurde geschlossen. Vor einem Jahr hat Ewgeni Mula, Inhaber der Autoverwertung vor Bredelar, die Immobilie gekauft. Derzeit wird ordentlich daran und darin umgebaut. Aus dem einstigen Kurhaus Karp wird ein Mehrgenerationenhaus.

Die Idee dazu hatte Gerlind Ulrich (78), Vorsitzende der Marsberger Bürgerhilfe. Sie hat sich bereits eine Wohnung im 2. Obergeschoss gesichert und kann es eigentlich gar nicht mehr abwarten, dort einzuziehen, wie sie gegenüber der WP sagt.

Zusammen wohnen und ergänzen

Gerlind Ulrich ist seit Jahren verwitwet und lebt allein in ihrem großen Einfamilienhaus am Kattwinkel. Ihre drei Söhne wohnen mit ihren Familien schon lange nicht mehr in Marsberg. „Mir wurde das Haus mit dem Garten einfach zu viel“, sagt sie. Mit anderen in einer Art Wohngemeinschaft zu leben, die Idee wuchs schon lange in ihr.

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Da sah sie im vorigen Herbst an der leerstehenden Hotel-Immobilie die Telefonnummer des neuen Inhabers. „Ich dachte mir nur, dort ließe sich doch prima ein gemeinschaftliches Wohnen verwirklichen“, erzählt die Rentnerin mit glänzenden Augen. Jung und Alt könnte dort in enger Nachbarschaft zusammenwohnen und leben und sich ergänzen. Mit einem zentralen Platz, an dem sich alle treffen könnten, um Zeit miteinander zu verbringen, zu reden, gemeinsam Fern zu sehen oder zu kochen oder auf die Kinder zu achten und ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen. Sie telefonierte mit Ewgeni Mula und sprach mit ihm von ihren Plänen.

Sohn Hermann Ulrich, hat ein eigenes Planungsbüro in Bonn. Er entwickelte die Idee eines

Anfang 2021 bezugsfertig

Das Projekt Hausgemeinschaft Diemelaue wurde gestern im Ortsbeirat Niedermarsberg vorgestellt und heute Abend in einer Info-Veranstaltung, die schon ausgebucht ist, den potenziellen Mitbewohnern.

Anfang 2021 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Mehrgenerationenhauses weiter und stellte die Planung für die „Hausgemeinschaft Diemelaue“ auf, die jetzt vom Architekturbüro Clever aus Marsberg umgesetzt wird.

Im ehemaligen Restaurant des Hotels wird der große Gemeinschaftsraum entstehen, ganz im Sinne des Vorstandes der Bürgerhilfe Marsberg, von links. Elfi Chinchilla,Irene Reupke-Fehr, Arnim von Elverfeldt, Gerlind Ulrich und Enkelin, Brigitte Hellkötter und  Vadim Mula.  
Im ehemaligen Restaurant des Hotels wird der große Gemeinschaftsraum entstehen, ganz im Sinne des Vorstandes der Bürgerhilfe Marsberg, von links. Elfi Chinchilla,Irene Reupke-Fehr, Arnim von Elverfeldt, Gerlind Ulrich und Enkelin, Brigitte Hellkötter und  Vadim Mula.   © Annette Dülme | Annette Dülme

So entstehen in dem ehemaligen Hotel über drei großzügige Etagen 11 Wohnungen mit 70 bis 90 Quadratmetern Größe. Die Wohnungen sind bereits zugeschnitten. Von der früheren Hotelimmobilie stehen quasi nur noch die Außenwände und die Fußböden. Vadim Mula, der Bruder von Ewgeni Mula hat die Bauaufsicht. Er führte jetzt den Vorstand der Bürgerhilfe durch den Rohbau und die einzelnen Wohnungen. Denn die Bürgerhilfe will auch zukünftig das Projekt Mehrgenerationenhaus mit Leben füllen. Elfi Chinchilla, Schriftführerin der Bürgerhilfe, kam das Projekt gerade recht. Sie lebt ebenfalls seit einiger Zeit allein und wird demnächst eine Wohnung im Erdgeschoss mit Blick auf die Diemel beziehen.

Offener Treff für alle

Im Erdgeschoss sind zwei Wohnungen geplant, die der Hausgemeinschaft zur Verfügung stehen. Die so genannte Treffwohnung wird einen großen Gemeinschaftssraum haben mit einer Küchenzeile. Der Gemeinschaftsraum wird im ehemaligen Restaurant des Hotels entstehen. Hier wird die Hausgemeinschaft Zeit zusammen verbringen können. Gerlind Ulrich: „Willkommen sind natürlich alle Marsberger, unabhängig von Alter oder Herkunft.“

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In dem offenen Treff soll das Herz des Hauses schlagen. „Hier soll gefeiert, diskutiert und gelacht werden“, so stellt sich Gerlind Ulrich eine gemeinschaftliche Zukunft vor. „Das bunte Zusammenleben soll allen Generationen Freude bereiten und ihr Leben bereichern.“

Ungern von Häusern trennen

Die andere Wohnung wird zur Kurzzeitvermietung zur Verfügung stehen, wenn zum Beispiel Familienmitglieder zu Besuch kommen werden. „Viele ältere Menschen wollen sich nur ungern von ihren Häusern trennen, weil sie Platz für ihre Kinder vorhalten wollen, wenn diese zu Besuch kommen“, weiß Vadim Mula. Alle Wohnungen werden mit Balkonen oder Terrassen ausgestattet sein und sind natürlich großzügig behindertengerecht zugeschnitten. Ein Fahrstuhl verbindet die einzelnen Etagen.

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