Winterberg. Künftiger Bürgermeister Michael Beckmann verspricht bei Treffen mit Sehbehinderten: Barrierefreiheit soll ein wichtiges Thema werden.
Winterberg bietet eine Menge Freizeitspaß und Aufenthaltsqualität, hat aber in puncto Barrierefreiheit noch Nachholbedarf. Im Juli hatte die WP einen Innenstadt-Rundgang mit Nicky Stöcker und Louisa Hüttmann unternommen. Beide gehören dem Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen, Bezirksgruppe Wittgenstein und Umgebung, an.
Gemeinsam hatten sie an Beispielen wie Bushaltestellen, Fußgängerüberwegen, Marktplatz und Geschäften gezeigt, wo Blinden und Sehbehinderten die Orientierung schwerfällt. Nach der Berichterstattung hatte Tourismusdirektor Michael Beckmann Kontakt zu Nicky Stöcker aufgenommen, um mehr über das Thema zu erfahren. Nun empfing er Stöcker und Hüttmann in der WTW, um über die Probleme und mögliche Lösungen zu sprechen. „Das Problem war mir nicht so bewusst“, meinte der künftige Bürgermeister.
Wunsch nach Blinden-Leitsystem erneuert
Als wichtigste Hilfe wünschten sich Stöcker und Hüttmann erneut ein durchgängiges Leitsystem – das sind die hellen Pflastersteine mit Rillen oder Noppen. Sie sind bisher in der Innenstadt nur vorhanden, wo in der jüngsten Vergangenheit gebaut wurde, zum Beispiel am Bahnhof und an einzelnen Bushaltestellen. Besonders auf dem zentralen Platz an der Pforte mit seinen vielen Laufrichtungen kann das bei Sehbehinderten schnell zu Orientierungslosigkeit führen.
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Stöcker und Hüttmann erklärten die richtige Technik bei der Benutzung eines Langstocks und diskutierten mit Beckmann über den Sinn verschiedener Maßnahmen wie akustischen Ampelsignalen, Schildern mit hohen Kontrasten oder Hinweisen in Braille-Schrift.
Beckmann erläuterte im Gegenzug, warum viele Dinge nicht schnell oder einfach umsetzbar sind. So seien schon für die Einrichtung eines Zebrastreifens viele Voraussetzungen zu erfüllen. Die Barrierefreiheit nicht nur für Blinde, sondern auch alle anderen Menschen mit Handicap oder Kinderwagen, sei aber ein wichtiges Thema. „Ich möchte da einen Prozess anstoßen und das Thema auch in die Arbeit des Quartiersmanagements einfließen lassen.“
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