Olsberg/Meschede. Michael Dreyer aus Olsberg ist gelernter Koch und setzt mit „Inne Fritten“ auf besondere Kreationen. Er verrät, was seine Pommes so gut macht.

Knusprig und goldbraun liegen die Fritten in der braunen Pappschale. Gewürzpulver? Fehlanzeige. Currysauce aus dem Eimer darüber geschüttet? Auf keinen Fall, denn Michael Dreyer aus Olsberg achtet als Koch darauf, dass frische und natürliche Zutaten in die Schale kommen. Das sorgt nicht nur für ein anderes Geschmackserlebnis, seine Frittenkreationen kommen auch sehr ausgefallen daher. Und die Ideen dazu, kamen ihm sogar im Eiltempo.

Dreyer betreibt in Olsberg einen Menü- und Buffetservice und merkt die Auswirkungen von Corona deutlich. Nicht stattfindende Hochzeiten sorgen für weniger Aufträge. „Dann muss man sich eben andere Ideen einfallen lassen. Ich habe mit meinem Kollegen Florian Kuschnik schon vor zwei Jahren überlegt, etwas zusammen zu machen, aber wir kamen nie dazu. Aus der Not klappte das jetzt“, sagt Dreyer. Und so entstand die Idee für „Inne Fritten“ in Meschede.

Natürliche Zutaten statt Geschmacksverstärker bei den Fritten

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Meersalz, Kräuter, Knoblauch und vieles mehr statt Pommessalz, Geschmacksverstärker und Co. sollen den Unterschied machen. Zwar gibt es auch die altbewährte Currywurst, aber Dreyer bringt auch ausgefallene Kreationen auf die Speisekarte. „Ich habe mir einen Abend meinen Küchenchef geschnappt und dann haben wir ganz spontan verrückte Ideen aufgeschrieben und die dann ausprobiert“, erklärt der Koch die Anfänge.

Die Malocher-Fritten mit Pulled Pork und Cole Slaw.
Die Malocher-Fritten mit Pulled Pork und Cole Slaw. © Inne Fritten

Das Resultat: Zum Beispiel die „Foffo Fritten“ mit Chili con Carne, Nachos, Sour Cream und frischen Zwiebeln. Oder die „Malocher Fritten“ mit Pulled Pork (gerupftes Schweinefleisch), Cole Slaw (amerikanischer Krautsalat), Barbecue-Soße, Sour Cream, frischen Zwiebeln und „Grünzeug“. Alles frisch gekocht, das Pulled-Pork wird neben dem Imbiss-Container sogar in einem Smoker selbst zubereitet.

Essen bewusst wahrnehmen

„Der Trend geht seit Jahren hin zum Street Food und das machen wir auch schon länger. Das ist nicht rein Fastfood, sondern eben auch frisch. Das trifft nicht den Geschmack von jedem, wenn beispielsweise mal ein Tomatenstück in der Sauce ist, aber dann erklärt man eben, dass alles frisch gemacht ist“, sagt Dreyer.

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Dass Fritten weiterhin so beliebt sind und seit einiger Zeit auch in ausgefallenen Varianten en vogue sind, wundert ihn nicht. „Die Menschen essen bewusster. Vor zehn Jahren kannte keiner Laktoseintoleranz oder eine Glutenunverträglichkeit. Man muss mit der Zeit gehen.“ Dass er das Rad nicht neu erfindet, ist nebensächlich. Der stundenlange Mehraufwand durch Vor- und Nachbereitung, um die Frische möglich machen zu können, ist auch ein Preis, den er gerne zahlt. Alles einfach fertig kaufen ist für den Koch keine Option.

Auch Burger und Hot Dogs sind besonders

Die Burgerbrötchen kommen frisch vom Bäcker nebenan, das Schweinefleisch wird vor Ort im Smoker zubereitet. 
Die Burgerbrötchen kommen frisch vom Bäcker nebenan, das Schweinefleisch wird vor Ort im Smoker zubereitet.  © Privat

Optionen gibt es aber durchaus auf der Speisekarte. Zum Tag der Deutschen Einheit soll es eine neue Kreation auf der Karte geben, die Ost- und Westelemente beinhaltet. Burger, Hot Dogs und auch zwei vegane Gerichte runden die Speisekarte ab, die sauerländisch angehauchte Namen beinhaltet für das Heimatgefühl. Die Brötchen kommen übrigens frisch vom Bäcker nebenan.

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Aber nicht nur die eigenen Pommes probiert der Koch, der seit 1997 selbstständig ist. „Ich gehe zu McDonalds, wenn ich Heißhunger drauf habe, aber trotzdem gehe ich auch gerne in den Landgasthof. Ich liebe beides. Dabei wird natürlich auch immer verglichen. Deswegen gehe ich gerne Essen. Man bekommt immer neue Ideen“, erklärt der 49-Jährige seine kulinarischen Gelüste.

Geschäftsidee kommt vielleicht in den Altkreis Brilon

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Ob Dreyer mit seiner Geschäftsidee auch in den Altkreis Brilon kommt, steht noch nicht fest. Erste Überlegungen gibt es dafür, aber auch Richtung Franchise könnte es gehen. Eventuell endet die Zeit für „Inne Fritten“ nämlich am 15. November in Meschede im dortigen Überseecontainer. Das entscheidet die Stadt. Und im Falle einer Zusage natürlich auch Dreyer und Kuschnik. „Wir schauen uns im Oktober die Zahlen an und gucken ob wir weitermachen. Aber unser Angebot kommt sehr gut an, deswegen stehen die Chancen gut.“