Marsberg. Am 11. November 1860 wurde das Krankenhaus in Marsberg eingeweiht. Viele Aktionen der Mitarbeiter flankieren das Jubiläumsjahr.
Hausoberer Heinrich Lake und Pflegedienstleitern Susanne Stute verteilten am Samstagmorgen rotbackige Äpfel an die Wochenmarktbesucher auf dem Kirchplatz in Marsberg. Weil sie gesund sind. Ihre Kolleginnen gaben ihnen Mund-Nasen-Schutze aus weißem Stoff, bedruckt mit dem Logo des St.-Marien-Hospitals Marsberg, mit in die Hand und sprachen mit ihnen über Krankheiten, Genesungsprozesse und das St.-Marien-Hospital Marsberg.
Denn das gibt es in diesem Jahr seit 160 Jahren. Am 11. November 1860 wurde das Marsberger Krankenhaus eröffnet, vom Verein des katholischen Krankenhauses. Seit dem Jahr 2000 steht es unter Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Trier. Mit dem Informationsstand wollten die Vertreter des Direktoriums und Mitarbeiter des Krankenhauses auf das Jubiläumsjahr aufmerksam machen.
Aktionen im Jubiläumsjahr
Weitere Aktionen sind geplant, wie ein Mitarbeiterwald hinter dem Krankenhaus. Viele Fichten sind dort dem Borkenkäfer und den Stürmen zum Opfer gefallen. In einer Baumpflanzaktion Ende Oktober werden die Mitarbeiter 18,60 Euro für heimische Laubbäume spenden. Der Erlös aus dem Mitarbeiterwald wird zu Weihnachten dem ökumenischen Warenkorb zur Verfügung gestellt werden.
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Die Aktionen sollen an das Gründungsjahr 1860 erinnern, als im Fachwerkhaus des Amtmannes Schumacher in der oberen Hautstraße das erste Krankenhaus eingerichtet wurde. Zwei Vincentinerinnen aus Paderborn haben es betrieben. Die Initiative ging auf Anton Schumacher aus Niedermarsberg zurück, der alle politische und geistige Würdenträger bereits 1856 eingeladen und den bis heute bestehenden Verein des Katholischen Krankenhauses gegründet hatte.
Der Marsberger Rechtsanwalt Friedrich Kies, ist seit Ende der 1960er Jahre Mitglied im Krankenhausverein und war seit 1976 Vorstandsmitglied. 1990 wurde er Geschäftsführer des Vereins und des Krankenhauses. Er setzte sich für den Trägerwechsel ein und machte so das Haus zukunftstauglich. Zum 150-Jährigen des Krankenhauses fasste er die Geschichte des Hauses in einem Buch. Er selber ist in der Nähe des Krankenhauses aufgewachsen.
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Drei Generationen der Familie haben an verantwortungsvoller Stelle der Bürgerinitiative mitgearbeitet. Der Krankenhausverein versteht sich seit dem Trägerwechsel als Förderverein.
Im Jahr 1967 Neubau am jetzigen Standort
Das Krankenhaus im Schumacherschen Fachwerkhaus wurde rasch zu klein. Es wurde abgerissen und 1888 der Neubau an gleicher Stelle eingeweiht. Es wurde ständig angebaut und erweitert. 1393 Patienten wurden 1933 behandelt, von denen 43 starben. Die Verweildauer betrug damals rund 27 Tage, also ein Monat, geht aus der Krankenhauschronik hervor. Hinzu kamen ambulante Behandlungen. Schließlich wurden an der Krankenhauspforte auch Wanderer, Durchreisende und Arbeitssuchende verpflegt. Propst Hagemann hinterfragte in seinen Erinnerungen: „Weiß man wohl in der Bevölkerung um die Wohltat, ein wohl eingerichtetes Krankenhaus zu besitzen?“.
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1967 wurde der Neubau des Krankenhauses am jetzigen Standort auf dem Heidenberg bezogen. Dazu gehörte ein achtstöckiges Personalwohnheims und ein Schwesternwohnheim. Die Kosten beliefen sich auf rund 10 Mio. Deutsche Mark. Im Neubau wurde eine Außenstelle des Gesundheitsamtes eingerichtet und eine Rettungswache. Am Krankenhaus waren damals 24 Ordensschwestern und 26 Krankenschwestern tätig. Das Personalwohnheim ist seit Jahrzehnten ungenutzt. Die letzten Ordensschwestern verließen 1990 das Krankenhaus. Im Schwesternwohnheim zog die Verwaltung ein.
Altes Krankenhaus abgerissen
Das alte Krankenhaus in der oberen Hauptstraße wurde 1967 an den Landschaftsverband vermietet, der es bis 1980 als „Siechenheim“ nutzte. Der Landschaftsverband kündigte das Mietverhältnis, weil er eine eigene Einrichtung geschaffen hatte.
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Das Gebäude wurde an einen privaten Investor verkauft, der es abreißen ließ und einen Neubau errichtete. Friedrich Kies schrieb in seinen Aufzeichnungen: „Als Ende der 1990er Jahre zahlreiche Änderungen um Gesundheitswesen anstanden, wurde deutlich, dass ein Weiterführen des St. Marien-Hospitals ohne Anschluss an einen großen Trägerverbund auf Dauer unmöglich sein würde.“ Also suchte das Kuratorium selbst nach einem geeigneten Nachfolger, von dem es hoffte, dass er in seinem Sinne das Haus weiter führe. Und fand es in den Barmherzigen Brüder Trier.“