Hochsauerlandkreis. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die im HSK mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kommen, ist seit Jahren hoch. Eine Krankenkasse warnt.

Im Jahr 2018 mussten 23,1 Prozent mehr Kinder und Jugendliche wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Mussten im Hochsauerlandkreis nach aktuellsten Zahlen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) 2017 noch 13 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis unter 15 Jahren in einem Krankenhaus wegen einer akuten Alkoholvergiftung behandelt werden, so waren es 2018 genau 16 – eine Zunahme von immerhin 23,1 Prozent.

Eines wird deutlich: Das sogenannte Komasaufen bei Kindern bleibt ein Problem. Seit 2008 pendelt die Zahl zwischen 12 und 19 Fällen. Dabei werden genauso häufig Mädchen wie jungen aus dem HSK in Krankenhäusern behandelt. Im im Alter von 15 bis unter 20 Jahren wurden laut Landesstatistik im HSK sogar 100 Jugendliche im Krankenhaus behandelt.

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In dieser Altersklasse pendelt die Zahl seit 2008 zwischen 85 und 120.

Krankenkasse: Dunkelziffer beim Komasaufen höhet

Im Alter von 10 bis unter 20 Jahren wurden im HSK 2018 also 116 Jugendliche mit der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation“ ins Krankenhaus eingeliefert. Der Anteil an der gleichaltrigen Bevölkerung beträgt laut Statistiker 0,43 Prozent. „Allerdings darf man nicht vergessen, diese Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs. Bei weitem nicht alle Kinder und Jugendlichen mit einem ‚Vollrausch‘ landen auch im Krankenhaus, die Dunkelziffer ist entsprechend hoch“, so Stefanie Weier von der Krankenkasse IKK classic.

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Warum manche junge Menschen so viel trinken, wissen selbst die Experten nicht ganz genau. Ein Problem könnte sein: Alkoholischen Mixgetränke sind immer noch sehr beliebt, bei denen man den Alkohol nicht schmeckt, deren Wirkung aber sehr schnell einsetzt.

Alkohol billig und fast immer verfügbar

„Eine Hauptursache für den hohen Alkoholkonsum bei uns ist sicherlich auch der niedrige Preis. Deutschland ist eines der wenigen Länder in Europa, wo man sich noch immer für ein Taschengeld zu Tode trinken kann. Hinzu kommt, dass Alkohol an Kiosken und Tankstellen rund um die Uhr verfügbar ist, die Hersteller für ihre Produkte frei werben dürfen und der Jugendschutz oft nur auf dem Papier besteht.

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Deshalb bleibt die Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen ein ganz wichtiger Punkt und sollte noch weiter ausgebaut werden“, so Stefanie Weier.

Die Zahlen aus Gesamt-NRW

Im Jahr 2018 wurden 4658 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zehn bis einschließlich 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen behandelt. Der Anteil an der gleichaltrigen Bevölkerung beträgt laut Statistiker 0,27 Prozent.