Hochsauelandkreis/Brilon. Beim bundesweiten Probealarm gab es massive Probleme im HSK. Der Alarm ging am Donnerstag pünktlich um 11 Uhr los. Dann gab es reihenweise Patzer.
In gut zwei Minuten war alles vorbei: Beim ersten bundesweiten Sirenenwarntag gehörte der Hochsauerlandkreis zu den schnellsten. Dem um 11 Uhr ausgelösten einmütigen Dauerton in Brilon folgte unmittelbar die gleichlange Entwarnung. Dabei sollen bei einem derartigen Probealarm Entwarnung, Warnung und Entwarnung mit jeweils fünfminütigen Abstand erfolgen.
Das hat das NRW-Innenministerium jedenfalls mit seinem „Warn-Erlass“ vom 26. Mai diesen Jahres empfohlen. Das allerdings hat der beim Hochsauerlandkreis angesiedelte Katastrophenschutz bisher noch nicht einrichten können. Kreisweit gibt es in allen zwölf Kommunen Sirenen mit einem digitalen Sirenensteuerempfänger , allerdings - so HSK-Sprecher Martin Reuther auf Anfrage der WP - haben sie noch „die alte Programmierung.“ Insgesamt gibt es 265 Sirenen im HSK. Um die im Frühjahr herausgegebenen Erlass umzusetzen, müsse jede Sirene einzeln per Laptop umcodiert werden. Das nehme jeweils etwa eine Viertelstunde in Anspruch.
Hinweis: „Informieren Sie Ihre Nachbarn.“
In den nächsten Tagen werde der Warntag mit den Kommunen und Feuerwehren aufgearbeitet. Bereits aufgefallen sei, dass die WarnApps nicht überall funktionierten. In Sozialen Medien berichten etliche Nutzer von Nina oder KatWarn, dass zwar die Entwarnung gemeldet wurde, nicht aber die Warnung.
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So auch in der WP-Redaktion. Um 11.40 Uhr schlug über NINA - der Mädchenname ist die Abkürzung für Notfall-Informations- und Nachrichten-App - die Entwarnung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf - nebst einer obligatorischen „Handlungsempfehlung“. Die war bereits um 10.56 Uhr von der Nationalen Warnzentrale in Bonn gesendet worden und enthielt den Hinweis: „Informieren Sie Ihre Nachbarn. Es besteht keine Gefahr.“
Premiere für Brilon-Wald und Gudenhagen-Petersborn
In Brilon gehörten 19 fest installierte Sirenen zum Alarmierungssystem. Zwei wurden erst Anfang des Jahres installiert: auf der ehemaligen Schule in Brilon-Wald und auf dem Kindergarten in ‘Gudenhagen-Petersborn. Die beiden dienen ausschließlich zur Warnung der Bevölkerung. Denn in beiden Orten gibt es schon seit etlichen Jahren keine Löschgruppe mehr.
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Deshalb, so Stadtbrandmeister Wolfgang Hillebrand, seien dort die Sirenen auch demontiert worden. Für die Einwohner dieser beiden Orte war es gestern der erste offizielle Probealarm. Denn der immer am ersten Samstag im Monat um 11.30 Uhr ausgelöste Feueralarm betrifft nur jene Ortschaften, die noch über eine eigene Löschgruppe verfügen, erläutert der Feuerwehrchef.
Zwei mobile Sirenen
Außerdem verfügt die Briloner Feuerwehr über zwei mobile Sirenen, die bei Bedarf auf Fahrzeugen angebracht werden können.
Anlässlich des gestrigen Warntages seien in Brilon keine Fahrzeuge unterwegs gewesen. Denn auch Lautsprecherdurchsagen gehörten am Donnerstag zum Warn-Repertoire.