Erlinghausen. Die St.-Vitus-Kirche wird renoviert und die ehemalige Grundschule wird umgebaut in ein Haus der Vereine und des Handwerks. Alle packen mit an.

Die Erlinghauser haben im Moment alle Hände voll zu tun. Seit Juni sind jeden Samstag die ehrenamtliche Arbeitskräfte im Einsatz.

Sei es, um die leerstehenden Grundschule in ein Haus der Vereine und des Handwerks umzubauen oder die St.-Vitus-Kirche von innen grundlegend zu renovieren.

Die St.-Vitus-Kirche

Durch aufsteigende Feuchtigkeit hat insbesondere der Marmorfußboden in dem 120 Jahre alten Gotteshaus gelitten und sich teilweise aufgelöst. Deshalb wird vom Grund bis zur Decke renoviert: Neuer Fußboden, neue Bemalung, Instandsetzung der Elektrik, einschließlich Glocken-Antrieb und -Steuerung, Einbau einer Hörgeräteschleife, eine neue Heizungsanlage und Umluftverteilung, die Sakristei wird renoviert, der Beichtraum, die Bänke werde überarbeitet und der Kircheneingang umgestaltet.

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Zwar werden viele Arbeiten von Fachfirmen ausgeführt. Aber der Marmorboden und die Unterschichten werden in Eigenleistung entfernt. Damit sind gerade die freiwilligen Helfer beschäftigt. Die Landwirte im Ort und Bauunternehmer Prior stellen Gerätschaften und Fahrzeuge zur Verfügung.

An beiden Baustellen sind Samstag für Samstag 20 und mehr freiwillige Helfer im Einsatz. „Ein Zeichen für Zusammengehörigkeit und Gemeinschaftsinteresse“, so Ortsbürgermeister und Bürgermeisterkandidat der CDU für die Stadt Marsberg, Thomas Schröder. „Auf uns Erlinghauser ist Verlass.“

Die Grundschule

In der Schule sind bereits die neuen Türöffnungen gebrochen worden, andere Türlöcher wurden vermauert, Heizungsnischen verschlossen, die Eleltroinstallation ist vorbereitet, Heizungsarbeiten sind begonnen.

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3500 Stunden Eigenleistung haben sich die beteiligten Vereine für die Schule auf die Fahne geschrieben, um dieses Projekt zu verwirklichen. Unter der Regie des Fördervereins „Use Erlingsen“ soll das ganze Areal um Kindergarten, Schule und Sportplatz zu einem neuen Treffpunkt für Jung und Alt werden. Vorangebracht haben das Projekt Ortsvorsteher Thomas Schröder und Gisbert Schröder. Oliver Dülme ist schriftführend bei der Antragstellung. Ideengeber ist Bauunternehmer Ulrich Prior. Hinter ihnen liegt ein langer Weg durch die Förderinstanzen mit zahlreichen Anträgen. Letztendlich ist das Projekt ins Dorferneuerungsprogramm NRW ausgenommen worden.

Haus der Vereine und des Handwerks

Im neuen Haus der Vereine und des Handwerks erhält im Untergeschoss der Sportverein einen neuen Verkaufsbereich und eine Garage für den Rasentrecker. Der Musikverein bekommt einen Raum zum Unterstellen der Bühnenelemente. Aus einem Klassenzimmer wird ein großer Gymnastikraum, in die die Balletts des Karnevalsvereins ihre Tänze einüben können.

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Der Förderverein wird ein Dorfarchiv einrichten und die ehemalige Aula wird zum Ausstellungsraum für historische Handwerksgeräte. Denn auch das Handwerk aus dem gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus soll von dem Projekt profitieren. Die Turnhalle wird umgebaut. Darin können die Handwerksbetriebe demnächst Schulungen abhalten. Ein separater Medienraum ist geplant sowie eine Küche.

Die Finanzierung

Für den Umbau der Schule hat das Land 244.000 Euro bewilligt. Die Stadt Marsberg beteiligt sich mit 70.000 Euro. Die geplanten Kosten für Renovierung der Kirche liegen bei rund 600.000 Euro. 75 Prozent hiervon übernimmt das Erzbistum Paderborn. Jedwede Unterstützung ist nach wie vor bei beiden Bauprojekte gefragt, sei es bei der Mitarbeit oder in Form von Spenden, finanzieller wie materieller Art.