Marsberg. In der Trauer nicht allein sein: Deshalb hat der Hospizverein Marsberg ein neues Angebot für Menschen in Trauer. Wir stellen es vor

„Trauerwege sind Seelenwege“ sagen Laura Edel (ausgebildete Trauerbegleiterin) und Gabi Klose. Beide Frauen sind hauptamtliche Koordinatorinnen im katholischen Hospizverein Marsberg. Beiden ist also der Umgang mit den Themen Sterben, Tod und Trauer vertraut. Sterbebegleitung ist das Hauptansinnen des Hospizvereins mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Jetzt bieten sie ein neues Angebot für Menschen in Trauer an. Die WP sprach darüber mit Laura Edel und Gabi Klose.

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Was bedeutet für sie Trauer?

Laura Edel: Zunächst einmal ist Trauer ein natürlicher Lebensausdruck und die Antwort eines lebendigen Herzens auf schmerzliche Abschiede.

Gabi Klose: Trauer ist weder eine Krankheit, noch ein Zeichen von Schwäche. Ganz im Gegenteil.

Laura Edel: Die Fähigkeit zu trauern hilft uns, einen schmerzlichen Verlust in unsere Lebensgeschichte zu integrieren und mit dem Verstorbenen in einer anderen Form verbunden zu bleiben.

Mit der Trauergruppe wollen Sie also Menschen in dieser schwierigen Lebensphase beistehen?

Laura Edel: Ja. In persönlichen Gespräche, sowie Gruppenangeboten möchten wir einen geschützten Rahmen anbieten, in dem wir der Trauer Raum und Zeit schenken und ihr achtsam begegnen können.

Gabi Klose: Wir möchten Menschen einen Raum anbieten, in dem sie nach einem Verlust zusammenfinden können und sich gemeinsam auf den Weg machen, ihrer Trauer zu begegnen und diese kennenlernen zu können. Gemeinsam zu weinen und natürlich auch zu lachen.

Anmeldung zur Trauergruppe

Der kath. Hospizverein Marsberg wurde am 6. Mai 1996 gegründet und im St.-Marien-Hospital Marsberg.

Am Mittwoch, 7. Oktober, beginnt die Trauergruppe um 18.30 Uhr in der Alten Propstei.

Weitere Treffen sind in regelmäßigen Abständen geplant.

Anmeldungen sind bis Samstag, 5. September, unter Tel. 0175/7450068 oder info@hospizverin- marsberg.de möglich.

Laura Edel: Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, Kraftquellen wiederzuentdecken, mit Herausforderungen umzugehen, Lebensumstände zu sortieren. Rituale zu entwickeln und den Boden unter den Füßen wieder zu spüren.

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An wen richtet sich ihr Angebot?

Gabi Klose: Jeder ist herzlich willkommen, ganz gleich, ob jemand alleinstehend ist oder als Paar kommen möchte. Weder Nationalität noch Konfession spielt eine Rolle oder wie lange der Verlust zurückliegt. Geplant sind neun thematisch aufeinander aufbauende Gruppenabende.

Kostet die Teilnahme etwas?

Laura Edel: Unser Angebot ist kostenfrei.

Und wenn jemand nicht das komplette Trauerangebot sucht?

Gabi Klose: Wir sind für jeden da. Wer sich auch erst einmal nur informieren möchte, dem bieten wir ein Beratungsgespräch zur Orientierung an. Neben dem Gruppenangebot besteht die Möglichkeit einer Einzelbegleitung durch Laura Edel.

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Der Hosizverein bietet ja auch schon lange Zeit ein Trauercafe, das Cafe Lichtblicke, an. Wie wird das angenommen?

Laura Edel: Ja, einmal im Monat bieten wir ein offenes Erzählcafe für Trauernde an, sonntags von 15 Uhr bis 17 Uhr im Kolpingraum in der Kirchstraße 1. Bei Kaffee, Tee und Kuchen bieten wir Menschen in ähnlichen Situationen die Möglichkeit zusammenzukommen.

Gabi Klose: Hier darf sich offen über Trauer ausgetauscht oder einfach nur geplaudert werden. Begleitet und organisiert wird dieses ebenfalls kostenlose Angebot von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Hospizvereins.

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