Hoichsauerlandkreis/Brilon. Auf vielen Straßen im HSK wird gerast. Neue Hightech-Blitzer könnten Raser ausbremsen. Die Entscheidung über den Kauf steht bevor. Darum geht’s:
Mit dem „Blitzer“ an der B7 in Antfeld wird es wohl nichts. Die Installation einer Tempo-Messsäule sei „in Anbetracht der Kosten und im Vergleich mit anderen Verkehrskonstellationen im Kreisgebiet „nicht angezeigt“. Dieser Ansicht jedenfalls ist die Kreisverwaltung in ihrer Vorlage zur Sitzung des Kreisausschusses an diesem Freitag, 4. September. Autofahrer sollten sich aber nicht zu früh freuen: Demnächst könnte dort auch nachts ein „Enforcement Trailer“ lauern.
Die SPD-Kreistagsfraktion hatte nach einem Ortstermin in Antfeld mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty, im Juli den Antrag gestellt, von 22 Uhr bis 6 Uhr für die gesamte Ortsdurchfahrt eine Tempo 30-Regelung anzuordnen und zudem den B7-Abschnitt zwischen Sonneneck und Franz-Hoffmeister-Straße generell als Temp 30-Zone auszuweisen.
Innerhalb der Messtoleranzen
Der Hochsauerlandkreis nimmt in Antfeld regelmäßig Geschwindigkeitsüberwachungen vor. Die geben weitergehende Maßnahmen nicht her.
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Die meisten Autofahrer, so die Kreisverwaltung, bewegten sich „innerhalb der Messtoleranzen“. Und von denen, die es eiliger hatten, lagen 98,1 Prozent im Verwarngeldbereich. Lediglich in 1,9 Prozent der Fälle seien die Geschwindigkeitsüberschreitungen so erheblich, dass ein Bußgeld verhängt worden sei.
Zu einem ähnlichen Ergebnis hatte auch die zwischen dem 21. und 30. Juli von der Stadt Olsberg vorgenommene Viacount-Messung geführt. Dabei registriert ein Messgerät Anzahl und Geschwindigkeit der Fahrzeuge.
Zwar sei laut der Messungen von zwei Drittel der Fahrer die Geschwindigkeit überschritten worden, allerdings nicht signifikant. Die von 85 Prozent der Verkehrsteilnehmern gefahrene maximale Geschwindigkeit habe 60 km/h in die eine und 62 km/h in die andere Richtung betragen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit habe bei 54 km/h gelegen.
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Die Bußgeldstelle soll aber weiterhin mobile Geschwindigkeitsmessungen vornehmen. Zudem sei für das kommende Jahr die Anschaffung eines sogenannten „Enforcement Trailers“, einer semi-stationären, auf einem kleinen Anhänger installierten Blitzanlage zur Verkehrsüberwachung geplant. Personal ist lediglich zum Aufbau und zum Akku-Wechsel erforderlich.
Kosten liegen bei rund 150.000 Euro
Die Geräte können wetterunabhängig und wegen der eigenen Stromversorgung auch mehrere Tage ununterbrochen im Einsatz sein. Die Geräte sind gegen Aufbruch und Vandalismus besonders geschützt und verfügen über eine Alarmanlage.
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Und sie haben, so die NRW-Polizei, einen ganz besonderen Vorzug: „Sie messen zu Zeiten, in denen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nicht mit einer Überwachung rechnen, und das auch in Baustellenbereichen oder auf Autobahnbrücken.“
Noch sei, so HSK-Sprecher Martin Reuther zur WP „völlig offen“, ob der Kreistag diese geplante Anschaffung auch absegnet. Ganz billig sind diese Blitzer nämlich nicht. Der Systempreis bewegt sich um 150.000 Euro.
Der Kreisausschuss tagt am Freitag, 4. September, um 14 Uhr in der Konzerthalle Olsberg.
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